Bundesbank-Präsident drängt auf Ausstieg aus Anleihekäufen der EZB
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat auf einen baldigen Ausstieg aus den Staatsanleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) gedrängt. „Der Zeitpunkt, den Fuß nicht mehr durchgedrückt auf dem Gaspedal zu lassen, sondern ihn leicht anzuheben, (…) nähert sich aus meiner Sicht“, sagte er der „Zeit“. Wenn es in einem Jahr keine Anleihekäufe mehr gäbe, würde er das begrüßen.
Als Grund für seinen Kurs nannte er die gute Wirtschaftslage in Europa. „Nach allem, was wir derzeit wissen, ist der wirtschaftliche Aufschwung im Euro-Raum robust und wird sich fortsetzen“, sagte Weidmann der Zeitung. „Damit wird auch der Preisdruck zunehmen.“ Zuletzt war die Inflation erst stark gestiegen, dann wieder etwas gefallen. „Eine Deflation hielt ich schon in der Vergangenheit für unwahrscheinlich. Angesichts der positiven Aussichten für die Konjunktur ist sie jetzt noch unwahrscheinlicher.“
Außerdem äußerte sich der Bundesbank-Präsident zur Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump: „Die Richtung, in die sich die US-Handelspolitik bewegt, halte ich für bedenklich“, sagte er. Ein Handelskonflikt würde keiner Seite nutzen. Das gilt nach seiner Überzeugung auch für die Amerikaner. „In Amerika würden Handelsbarrieren vor allem denjenigen schaden, die sie zu schützen vorgeben“, sagte er der Zeitung. (dts)
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