Boeing will Training im Flugsimulator für Piloten von 737 MAX
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich dafür ausgesprochen, Piloten vor einer Wiederzulassung des Modells 737 MAX in Flugsimulatoren auszubilden. Zusätzlich zum Training an Computern sollten alle MAX-Piloten in Simulatoren trainieren, teilte der massiv unter Druck stehende Konzern am Dienstag mit. Interims-Chef Greg Smith erklärte, Sicherheit habe bei Boeing „oberste Priorität“. Sollte die US-Flugaufsicht FAA dem Vorschlag zustimmen, dürfte sich die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der 737 MAX weiter verzögern.
Für die 737 MAX gilt seit knapp zehn Monaten ein weltweites Flugverbot, nachdem zwei Maschinen des Typs in Indonesien und Äthiopien abgestürzt waren. Dabei kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt. Boeing arbeitet an Verbesserungen und hofft auf eine möglichst schnelle Wiederzulassung der Maschinen.
Tiefe Krise
Bislang hatte der Flugzeugbauer argumentiert, ein Training am Computer für die 737 MAX sei ausreichend. Die Flugaufsichtsbehörden der Europäischen Union und Kanadas sehen das anders und fordern vor einer Wiederinbetriebnahme eine Ausbildung an Simulatoren, mit denen verschiedene Flugszenarien realitätsnah durchgespielt werden können.
Allerdings gibt es nur sehr wenige Simulatoren für Boeing-MAX-Maschinen. In Nordamerika sind es derzeit nur zwei: einer gehört Boeing, der andere der kanadischen Fluggesellschaft Air Canada.
Die Flugzeugabstürze haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt. Wegen des Flugverbots mussten Fluggesellschaften tausende Flüge streichen und auf andere Maschinen zurückgreifen. Boeing stellte im vergangenen Juli 5,6 Milliarden Dollar (rund fünf Milliarden Euro) für Entschädigungen zurück.
Die Produktion der 737 MAX stellte Boeing inzwischen vorübergehend ein. Konzernchef Dennis Muilenburg wurde kurz vor Weihnachten entlassen. Sein Nachfolger David Calhoun tritt den Posten kommende Woche an. (afp)
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