Berlusconi: Rücktritt sorgt für panikartige Verkäufe am Anleihemarkt
Berlusconi tritt zurück und Enstpannung am italienischen Anleihemarkt ist nicht in Sicht. Die Kurse fallen, die Renditen italienischer Staatsanleihen schießen in die Höhe. Seit der Rücktrittserklärung von Regierungschef Berlusconi am Mittwoch klettern sie auf ein Rekordhoch von mehr als sieben Prozent. Laut Handelsplattform Tradeweb lag das Tageshoch bei 7,12 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) kaufte laut Händlern die Papiere auf, um die Kurse zu stützen. Stärkeren Kursverluste verzeichneten 2-jährige Papiere. Seit Einführung des Euro lag die Rendite erstmals bei mehr als sieben Prozent über derjenigen der 10-jährigen Bonds.
Am kommenden Donnerstag werden bei einer Auktion 1-jährige Papiere im Wert von 5 Mrd. Euro veräußert. Die Rendite dieser Papiere durchbrach bereits die 6-Prozent-Marke.
Durch ein ausstehendes Bond-Volumen in Höhe von 1,6 Bill. Euro sei eine Refinanzierung Italiens laut Experten langfristig kaum zu verwirklichen.
Im Vergleich stiegen die Risikoaufschläge bei deutschen Staatsanleihen auf Rekordhöhe. Aktuell muss Deutschland 1,78 Prozent für zehnjährige Staatstitel bieten. Hier kommt die hohe Kreditwürdigkeit der deutschen Volkswirtschaft zum Tragen. Ein zweiter Grund ist die Schuldenkrise, die seit Wochen zu steigenden Kursen und sinkenden Renditen führt.
Ein Händler des Datenanbieters LCH-Clearnet in London kommentierte den Ausverkauf bei Italien-Anleihen wie folgt: „Viele versuchen einfach nur, ihre Positionen loszuwerden und nehmen dabei verrückte Preise in Kauf.“ Möglicherweise kaufe die Europäische Zentralbank zur Stützung italienische Anleihen, aber sicher nicht in aggressivem Stil, solange die politische Situation in Italien unklar sei, fügte er noch hinzu.
Auch am Devisenmarkt spiegeln sich die panikartigen Verkäufe italienischer Anleihen wider.
Der Euro steht seitdem stark unter Druck und verlor im Tagesverlauf 2 Cent. Verluste sind auch bei Währungen europäischer Schwellenländer zu verzeichnen. Betroffen sind davon der Zloty, der Forint und die tschechische Krone.
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