Bericht: Transplantations-Skandal am Münchener Universitätsklinikum
Die Prüfungskommission bei der Bundesärztekammer (BÄK) erhebt schwere Vorwürfe gegen das Münchner Universitätsklinikum Großhadern. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Dienstagsausgabe. Im Zeitraum 2010 bis 2012 sei „bei mindestens 17 Patienten bewusst und gewollt“ gegen die Richtlinien zur Herztransplantation verstoßen worden, heißt es in dem Bericht der Kommission, der der SZ vorliegt.
Die Patienten hätten durch diese Manipulationen bevorzugt ein Spenderherz erhalten, andere Patienten seien zunächst leer ausgegangen. Die Prüfungskommission hat deshalb auch die Staatsanwaltschaft informiert. Das Klinikum Großhadern weist die Vorwürfe vehement zurück: „Man kann hier keinesfalls von Manipulationen sprechen“, sagte der Ärztliche Direktor der SZ. Man habe die Patienten vielmehr nach dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft behandelt, der in den veralteten Richtlinien der BÄK noch nicht abgebildet sei. Alle Details ihrer Therapie hätten die Ärzte bei der Meldung ihrer Patienten an die Organvermittlungsstelle Eurotransplant übermittelt, wo Gutachter die Anträge durchgehen, betont Jauch: „Hier hat niemand etwas zu vertuschen versucht.“
(dts Nachrichtenagentur)
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