Bericht: Ampel prüft Rettung der Meyer Werft wegen Marineprojekt

Der mögliche Einstieg der Bundesregierung in die Meyer Werft könnte auch aus sicherheitspolitischen Erwägungen erfolgen.
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Scholz besuchte am 5. Juni 2023 die Marine, während NATO-Schiffe BaltOps-Übungen in der Ostsee durchführten.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. September 2024

Die Bundesregierung prüft einen Einstieg in die angeschlagene Meyer Werft offenbar auch aus militärischen Erwägungen.

So könnte „die Meyer Werft bei einer Verschärfung der geopolitischen Lage potentiell eine bedeutende Rolle im deutschen militärischen Schiffbau einnehmen“, heißt es in einem als „Verschlusssache“ eingestuften Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags vom 6. September, über den das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet.

Bund verteidigt riskanten Werfteinstieg

Bislang hatte die Bundesregierung den Staatseinstieg des Bundes und des Landes Niedersachsen in das Unternehmen vor allem mit der Bedeutung der Werft für die deutsche Schifffahrtsindustrie gerechtfertigt.

In dem Regierungspapier heißt es, es bestehe eine Beteiligung der Werft am Neubauprojekt des Marinebetriebsstoffversorgers Klasse 707, der zusammen mit der Naval Vessels Lürssen gefertigt werde. Zusätzlich soll der Neubau der Kaianlage auf dem Südgelände des Marinearsenals erfolgen. Die Kaianlage solle auch von Bundeswehr und NATO genutzt werden.

Die Regierung räumt in dem Bericht ein, dass der Einstieg in die Meyer Werft „mit überdurchschnittlich hohen Risiken verbunden“ ist. Aufgrund der Auftragslage des Unternehmens sei er „jedoch noch risikomäßig vertretbar“.

Zuletzt waren neben der Meyer Werft weitere Konzerne wie VW oder Thyssenkrupp in die Krise gerutscht. Die SPD-Bundestagsfraktion setzte am Montag deshalb eine Task-Force „Arbeit und Wirtschaft“ ein, die insbesondere neue arbeitsmarktpolitische Instrumente erarbeiten soll.

„Die wirtschaftliche Situation spitzt sich zu. Wir nehmen nicht nur die Entwicklungen bei Volkswagen und Thyssenkrupp ernst, sondern betrachten die Entwicklung am Arbeitsmarkt insgesamt“, sagte Dagmar Schmidt, Vizechefin der SPD-Fraktion, dem „Handelsblatt“. (dts/red)



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