Beamtenbund warnt vor dramatischem Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst
Der Deutsche Beamtenbund warnt vor einem dramatischen Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst. Schon jetzt bluteten in Ostdeutschland die Verwaltungen aus, weil viele Beschäftigte von westdeutschen Ländern abgeworben würden, sagte DBB-Chef Ulrich Silberbach der „Augsburger Allgemeinen“ vom Dienstag.
„Die ohnehin schon große Personalnot in ostdeutschen Kommunen wird verschärft.“ Auch im Westen sei die Personalnot bei Polizei, Justiz, Steuerverwaltung und vor allem IT-Fachkräften inzwischen besonders groß.
Es helfe nicht mehr allein, dass der Staat besonders sichere Arbeitsplätze anbiete. Auch die Aussicht auf auskömmliche Pensionen locke junge Menschen leider nicht mehr ausreichend an.
„Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes hängt nicht allein vom Geld ab“, sagte Silberbach. Um mehr junge Leute zu gewinnen, „müssen wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, von Beruf und Pflege von Angehörigen, ja auch von Beruf und Freizeit verbessern“.
Befristung wird zum Problem
Auch die vielfache Befristung von Stellen im öffentlichen Dienst treibe junge Menschen in die freie Wirtschaft. Für den Osten sei die volle Angleichung der Gehälter im öffentlichen Dienst an das Westniveau notwendig, forderte Silberbach.
Besoldungsunterschiede von bis zu 400 Euro im Monat „lassen sich mit der unterschiedlichen Wirtschaftskraft der Bundesländer nicht mehr erklären“. Auch was Weihnachtsgeld oder Beförderungen betreffe, gebe es große Unterschiede zwischen West und Ost.
Dramatisch sei der Personalmangel auch in der Steuerverwaltung. Dies gelte insbesondere für die Betriebsprüfung. „Auch bei der Polizei fehlt in hohem Maße Personal“, betonte der DBB-Chef.
So bekämen die Bürger den Eindruck, sie könnten sich nicht mehr sicher im öffentlichen Raum bewegen. „Das führt zu Spannungen, Unruhe und Unzufriedenheit, ja stärkt letztlich Parteien wie die AfD“, warnte Silberbach. (afp)
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