BDI: Ziele für Güterverkehr auf Schiene „illusorisch“

Die Ampel will bis 2030 ein Viertel des Gütertransports mit der Bahn abwickeln. Das sei unrealistisch, heißt es von der Industrie.
«Wenn wir über zusätzliche Strecken oder Gleise an bestehenden Strecken sprechen, dauert es von der ersten Idee bis zum ersten Zug Jahrzehnte»: BDI-Präsident Siegfried Russwurm.
"Wenn wir über zusätzliche Strecken oder Gleise an bestehenden Strecken sprechen, dauert es von der ersten Idee bis zum ersten Zug Jahrzehnte", so BDI-Präsident Siegfried Russwurm.Foto: Carsten Koall/dpa
Epoch Times25. Dezember 2023

Das Regierungsziel für mehr Güterverkehr auf der Schiene ist aus Sicht der Industrie unrealistisch. Das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP strebt an, dass bis zum Jahr 2030 ein Viertel des Gütertransports mit der Bahn abgewickelt werden soll.

„Das halte ich für illusorisch“, sagte Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Dafür müsste ein Drittel mehr Güter auf die Schiene. Und zwar ein Drittel eines Transportvolumens, das weiter wachsen wird.“

Im vergangenen Jahr wurde nach Daten der Bundesnetzagentur 19,8 Prozent des Güterverkehrs mit Zügen abgewickelt. Russwurm verlangte mehr Tempo beim Ausbau der Bahn. „In Europa wächst die Schieneninfrastruktur, aber wir in Deutschland stehen massiv auf der Bremse“, kritisierte er.

BDI: Von der Idee bis zur Umsetzung vergehen Jahrzehnte

Es gebe zu wenig Kapazität, Genehmigungen bräuchten zu lange. „Wenn wir über zusätzliche Strecken oder Gleise an bestehenden Strecken sprechen, dauert es von der ersten Idee bis zum ersten Zug Jahrzehnte.“ Die anstehende Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore müsse effektiv und effizient angegangen werden.

Russwurm erneuerte die Kritik der Industrie an Verspätungen bei der Güterbahn. Firmen planten zwar mit einem gewissen Vorlauf und mit Puffern. „Aber natürlich kann es nicht der Anspruch einer führenden Wirtschaftsnation wie Deutschland sein, dass Unpünktlichkeit quasi zur Regel wird.“ (dpa/red)



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