Bahn: Streik und Unwetter haben Halbjahreszahlen negativ beeinflusst
Der monatelange Streik der Lokführergewerkschaft GDL und mehrere Unwetter haben das Ergebnis der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr 2015 nach Angaben des Unternehmens „deutlich negativ beeinflusst“. „Die Streiks haben unseren Kunden viel Geduld abverlangt, unseren Mitarbeitern jede Menge Kraft gekostet und dem Unternehmen wichtige Einnahmen“, so Bahn-Chef Rüdiger Grube. „Der wirtschaftliche Schaden in den Jahren 2014 und 2015 beziffert sich auf insgesamt rund 500 Millionen Euro, die uns in unserem Ergebnis fehlen.“
Der Umsatz im ersten Halbjahr habe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent auf 20 Milliarden Euro gesteigert werden können, sei aber auch durch positive Währungskurseffekte beeinflusst gewesen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT bereinigt) sei um 18,2 Prozent auf 890 Millionen Euro zurückgegangen. „Ohne die streikbedingten Effekte in Höhe von 252 Millionen Euro wären wir auch beim EBIT leicht oberhalb des Vorjahres gewesen“, so Grube. „Mit dem Ergebnis des ersten Halbjahrs können wir nicht zufrieden sein“, sagte Finanzvorstand Richard Lutz. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mit einem von Streiks unbelasteten zweiten Halbjahr noch ein operatives Jahresergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von zwei Milliarden Euro erreichen können.“ Streik und Unwetter hätten auch dafür gesorgt, dass der Personenverkehr seine Angebote nicht in der geplanten Form habe fahren können. So sei die Zahl der Reisenden in den Zügen der DB im ersten Halbjahr um 1,6 Prozent auf 985 Millionen zurückgegangen. Dabei sei der Rückgang im Fernverkehr (minus 1,2 Prozent) geringer gewesen als im Nahverkehr (minus 2,8 Prozent). Wachstum habe es im ersten Halbjahr in der Logistik bei DB Schenker gegeben: So sei die Zahl der Sendungen im Landverkehr im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bei der Luftfracht habe es ein Plus von 1,1 Prozent und bei der Kontraktlogistik sogar ein Plus von 16,6 Prozent gegeben. Einzig die Seefracht habe ein Minus von 3,5 Prozent im ersten Halbjahr vermeldet.
(dts Nachrichtenagentur)
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