„Smart City“-Projekt: Bahn schließt Coworking-Standorte an Bahnhöfen

Seit 2020 bietet die Deutsche Bahn an mehreren Bahnhöfen mietbare Coworking-Arbeitsplätze an. Doch damit ist nun Schluss. Der Konzern reagiert auf die mangelnde Nachfrage.
Ein Zugbegleiter gibt ein Abfahrtszeichen für einen ICE auf dem Bahnsteig im Berliner Hauptbahnhof.
Auch im Berliner Hauptbahnhof gab es Coworking-Büros.Foto: Carsten Koall/dpa
Epoch Times23. Oktober 2024

Die Bahnhöfe der Deutschen Bahn sollen künftig wieder vor allem eins sein: Bahnhöfe. Der bundeseigene Konzern schließt deshalb die sogenannten Coworking-Standorte, die er seit 2020 an mehreren größeren Stationen anbot, wie eine Sprecherin mitteilte.

„Die Nachfrage nach zusätzlichen mobilen Arbeitsplätzen und Meetingräumen am Bahnhof blieb unter den Erwartungen“, hieß es. Das sei vor allem auf sich veränderte Arbeitsmodelle seit den Maßnahmen der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Operative Verluste im sechsstelligen Bereich

Geschlossen würden deshalb nun die mietbaren Büroarbeitsplätze an den Hauptbahnhöfen in Berlin, Hannover und Mannheim sowie in der Bahnhofsumgebung in Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, München-Ost sowie Kassel-Wilhelmshöhe.

Gedacht waren sie ursprünglich für Pendler oder Geschäftsreisende, die während längerer Wartezeiten dort hätten arbeiten können. Der erste Standort öffnete Ende August 2020 am Berliner Hauptbahnhof.

Doch zu selten wurden sie genutzt. Es seien jährlich operative Verluste im sechsstelligen Bereich angefallen, teilte die Bahn weiter mit. Im Rahmen des laufenden Spar- und Sanierungsprogramms „S3“ trennt sich der wirtschaftlich angeschlagene Konzern deshalb von schlecht laufenden Geschäftsbereichen.

Baustein des „Smart City“-Projekts

In Berlin sollen die Räumlichkeiten nun von der Infrastrukturgesellschaft InfraGo genutzt werden. An anderen Standorten bemühe die Bahn sich um eine Vermarktung innerhalb der Coworking-Branche, hieß es.

Die Coworking-Räume waren einst ein Baustein des sogenannten „Smart City“-Projekts der Deutschen Bahn. Darunter verstand der Konzern etwa, seine Infrastruktur und Flächen um weitere Nutzungskonzepte zu ergänzen. Zumindest dieser Teil ist nicht aufgegangen.

Wohl fühlen sollen sich die Fahrgäste an den Bahnöfen aber weiterhin: „Der Fokus liegt vollständig auf der ganzheitlichen Modernisierung mit hoher Attraktivität und guter Aufenthaltsqualität für alle Reisenden, die in Deutschland mit dem Zug unterwegs sind“, teilte das Unternehmen weiter mit.

„Deshalb modernisiert die DB derzeit Hunderte Bahnhöfe und stellt pro Jahr 100 Bahnhöfe und Verkehrsstationen fertig.“ (dpa/red)



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