BaFin-Chef sieht keinen Bedeutungsverlust
Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), sieht keinen Bedeutungsverlust der BaFin, seit die Europäische Zentralbank die großen deutschen Banken beaufsichtigt. „So viele Freunde wie jetzt haben wir vorher noch nie gehabt“, sagte Hufeld dem Radiosender „HR Info“. Die deutsche Bankenbranche wolle die BaFin aktiv im Spiel halten.
„Sehr viele Bankinstitute erkennen in uns, als dem vertrauten nationalen Ansprechpartner, plötzlich einen Fürsprecher, der im Konzert der europäischen Bankenaufsicht Hintergrundwissen über deutsche Besonderheiten einbringen kann.“ Auch die Europäische Zentralbank (EZB) habe größtes Interesse daran, der BaFin zuzuhören. Die Europäisierung der Bankenaufsicht im November vergangenen Jahres habe das System sicherer gemacht. „Alle großen Institute sind international tätig, da ist es schon ausgesprochen hilfreich, wenn eine europäische Behörde einen ganzheitlichen Blick auf genau diese Institute werfen kann. Insofern glaube ich, dass hier ein deutlicher Beitrag zur erhöhten aufsichtlichen Sicherheit geleistet werden kann“, so Hufeld weiter. Nach Einschätzung des BaFin-Chefs ist das Finanzsystem in den letzten Jahren insgesamt deutlich stabiler geworden, beispielsweise durch strengere Kapitalvorschriften und die Stärkung der Risikomanagement-Anforderungen. Aber, so Hufeld in „HR Info“, es sei viel Vertrauen verloren gegangen: „Es muss noch eine Menge geschehen, um dieses Gefühl von Urvertrauen und Grundsicherheit wieder zu stabilisieren, das hat sicher in den letzten fünf bis sieben Jahren Schaden genommen.“
(dts Nachrichtenagentur)
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