BA-Vorstand will Berufskompetenzen von Flüchtlingen flexibler einschätzen
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) setzt sich für neue Verfahren bei der Anerkennung der Berufskompetenzen von Flüchtlingen ein. „Wir brauchen Verfahren, mit denen Zuwanderer auf einfache und zuverlässige Weise belegen können, was sie schon können und worauf man aufbauen kann. Es geht um Lernergebnisse, um Berufskompetenzen, und nicht darum, auf welchem Wege sie erworben wurden“, schreibt BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ (online).
Die Herkunftsländer der Flüchtlinge verfügten nicht über ein ähnlich formalisiertes Bildungssystem wie Deutschland. „Viele Zuwanderer haben auch in Deutschland verwertbare berufliche Kompetenzen. Sie haben sie aber in Kursen und Seminaren oder informell durch Lernen in der Praxis erworben“, schreibt Becker. Das deutsche Anerkennungsgesetz, das auf formal erworbene Abschlüsse abzielt, gehe an all diesen Menschen vorbei. Wenn Deutschland in den kommenden Jahren Flüchtlinge in großer Zahl beruflich integrieren wolle, müsse man alle Kompetenzen erfassen, die sie mitbringen, „und nicht nur die quasi amtlich attestierten und abgestempelten“. Darüber hinaus fordert BA-Vorstandsmitglied Becker, nicht vorrangig die Deutschkenntnisse zu testen, sondern die Berufskompetenz. „Vielleicht ist ein syrischer Maurer hier im Baugeschäft einsetzbar, auch wenn er nicht so gut Deutsch kann. Er könnte seine Berufserfahrungen beweisen und lernt dann robustes Deutsch auf der Baustelle schneller als im Sprachkurs.“
(dts Nachrichtenagentur)
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