Nach Twitter und Facebook: Amazon will bis zu 10.000 Stellen abbauen

Das Corona-Hoch bei Amazon ist zu Ende. Bis zu 10.000 verlieren ihren Job. Vor allem die Dienste Kindle und Alexa sind betroffen.
Der Lautsprecher Amazon Echo. Eine Software soll nun Stimmen von Personen erlernen können.
Der Lautsprecher Amazon Echo. Eine Software soll nun Stimmen von Personen erlernen können.Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Von 15. November 2022

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Die Big-Tech-Giganten Twitter und Meta hatten bereits in den vergangenen Wochen massive Freisetzungen von Personal angekündigt. Nun scheint auch der Online-Handelsplattform Amazon ein Aderlass ins Haus zu stehen. Während seine sogenannte Black-Friday-Woche am kommenden Freitag (18.11.) bereits vor Thanksgiving beginnt, bereitet sich der Konzern auf einen deutlichen Stellenabbau vor.

Kindle und Alexa zunehmend als Achillesfersen wahrgenommen

Twitter könnte mit 7.500 Personen die Hälfte der Belegschaft und Facebook mit 11.000 etwa 13 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Wie die „New York Times“ berichtet, ist bei Amazon nun die Einsparung von 10.000 Beschäftigten im Gespräch. Das wäre zwar nur circa ein Prozent der weltweit etwa 1,54 Millionen Mitarbeiter, dennoch wäre es auch der größte Stellenabbau in der Geschichte des Konzerns. Bereits vor zwei Wochen hatte die Geschäftsführung einen Einstellungsstopp angekündigt.

Betroffen sind dem Bericht zufolge vor allem Abteilungen, die mit dem E-Book-Reader Kindle und mit der Sprachassistentin Alexa in Verbindung stehen. Außerdem wird es Stellenkürzungen in der Einzelhandelsabteilung und der Personalabteilung geben.

Kindle und andere elektronische Lesegeräte waren bereits in den Jahren zuvor hinter den Erwartungen ihrer Hersteller zurückgeblieben. Die seit 2007 produzierten Geräte sind verhältnismäßig teuer in der Anschaffung. Gleichzeitig setzen leseaffine Menschen nach wie vor in hohem Maße auf das gedruckte Buch – oder auf Hörbücher.

Inflation holt den Corona-Gewinner Amazon ein

Alexa soll zwar weiterhin in Betrieb bleiben, allerdings wird Amazon voraussichtlich die Entwicklung weiterer Funktionen reduzieren. Dem „Stern“ zufolge kosten die Innovationen viel Geld, demgegenüber nutzen viele Kunden die vorhandenen Features aber eher selten. Am häufigsten wird Alexa zum Abspielen von Musik nachgefragt. Allerdings bleibt die Bedeutung des Geräts in der täglichen Anwendung auch dort hinter Computer und Smartphone zurück.

In der Zeit der Corona-Pandemie war Amazon der große Gewinner. Bedingt durch das Ausweichen stationärer Einzelhandelskunden auf die Online-Plattform während der Lockdowns stiegen die Transaktionen deutlich an. Der Mitarbeiterbestand erhöhte sich auf phasenweise bis zu 1,62 Millionen weltweit.

Nun schlägt die Inflation in vielen Ländern durch. Menschen halten Einkaufswünsche zurück, weil ihr verfügbares Realeinkommen geringer wird. Im dritten Quartal schrumpfte der Gewinn von Amazon im Vorjahresvergleich um neun Prozent auf nur noch 2,87 Milliarden US-Dollar. Selbst für das üblicherweise umsatzintensive vierte Quartal rechnet man mit einem Umsatzplus, das lediglich im einstelligen Bereich liegt.



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