Amazon verbietet still und heimlich Bücher, die undefinierte „Hassrede“ enthalten
Dr. Ryan Anderson, amtierender Präsident der in Washington ansässigen Denkfabrik „Ethics and Public Policy Center“, bemerkte Ende Februar, dass sein Buch „When Harry Became Sally: Responding to the Transgender Moment“ bei Amazon nicht mehr zum Kauf gelistet war. Amazon hatte es kürzlich aufgrund von „Hassrede“ verboten und entfernt.
„When Harry Became Sally“ ist Andersons kritischer Blick auf die Transgender-Bewegung und beschäftigt sich mit den biologischen, psychologischen und philosophischen Aspekten der Transgender-Debatte.
Laut dem Politikdozenten Matthew Franck, der das Buch 2018 rezensierte, argumentiere das Buch, dass der Anstoß, Menschen, die sich als ein anderes Geschlecht identifizieren, zu ermutigen, sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, eher von einer Ideologie als von fundierten medizinischen Ratschlägen angetrieben wird.
Die aktuellen „Inhaltsrichtlinien für Bücher“ von Amazon enthalten einen Abschnitt gegen „anstößige Inhalte“: Zu den Inhalten, die verboten sind, gehören solche, die „wir als Hassrede einstufen“, sowie „anderes Material, das wir für unangemessen oder beleidigend halten“, gibt der Online-Riese bekannt.
Es ist nicht klar, was Amazon mit „Hassrede“ meint oder ob es dieses Etikett einfach benutzt hat, um dieses bestimmte Buch aus dem Programm zu nehmen.
Zensur oder gerechtfertigte Verbannung von „Hassrede“?
Laut einer Cato-Umfrage aus dem Jahr 2017 gehen die Ansichten der Amerikaner darüber, was Hassrede ist, weit auseinander. Einige Tech-Plattformen beschreiben es als Rede, die Menschen aufgrund von Merkmalen wie Rasse, Geschlecht und sexuellen Neigungen herab wertet.
Diverse Insider-Beweise deuten jedoch darauf hin, dass Unternehmen unterschiedliche Vorstellungen haben, wo sie die Grenzen ziehen, diese ständig neu ziehen und zumindest in einigen Fällen Verstöße ignorieren, wenn es politisch günstig erscheint.
In einer E-Mail an Epoch Times erklärte ein Amazon-Sprecher, dass sie als Buchhändler ihren Kunden „Zugang zu einer Vielzahl von Standpunkten, einschließlich Büchern, die einige Kunden als anstößig empfinden könnten“ anbieten würden. Amazon würde sich jedoch das Recht vorbehalten, bestimmte Inhalte nicht zu verkaufen, „wie in unseren Inhaltsrichtlinien für Bücher beschrieben, die Sie hier finden können“.
Alle Einzelhändler würden Entscheidungen über die Auswahl treffen, die sie anbieten. Amazon würde diese Entscheidungen nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Die Erklärung ließ allerdings aus, dass das 1,5-Billionen-Dollar-Unternehmen die Regeln nach dem 10. August letzten Jahres änderte und das offenbar ohne seine Kunden vorher darüber zu informieren.
Zuvor hatte Amazon „Produkte, die Hass oder Gewalt gegenüber einer Person oder Gruppe fördern, anstiften oder verherrlichen“ verboten, erklärte aber ausdrücklich, dass diese Richtlinie nicht für Bücher gelte.
Laut einer Version der Seite, die am 10. August archiviert wurde, enthielt Amazons Buchpolitik früher keine Erwähnung von „Hassrede“. Es wurde ausschließlich angeführt, dass Amazon sich „das Recht vorbehält, bestimmte Inhalte, wie z.B. Pornografie oder andere unangemessene Inhalte, nicht zu verkaufen.“
Der Amazon-Sprecher ging nicht auf die von Epoch Times gemailte Fragen ein, wann die Richtlinie verabschiedet wurde, was „Hassrede“ ausmacht und wie die Kunden von Amazon über die Änderung informiert wurden.
Buch wird zur gleichen Zeit entfernt, als Anderson Kritik zu Biden’s Gesetzesentwurf äußerte
Amazon habe das Buch um den 21. Februar herum entfernt. Der genaue Zeitpunkt sei schwer zu bestimmen, da der Autor über den Schritt von Leuten erfahren hatte, die nach dem Buch gesucht hätten, sagte Anderson dem „Daily Caller“.
Anderson erhielt bisher keine Erklärung von Amazon, warum man sein Buch verboten hatte. Eine Woche nach der Entfernung des Buches weigerte sich Amazon immer noch Gründe zu benennen. Für Andersen ist das Vorgehen unverständlich, immerhin war es drei Jahre lang auf Amazon erhältlich.
A week after they removed my book, Amazon still refuses to say which aspect of their "content policy" the book violates (after three years of not violating that policy). And they refuse to say which page of the book commits the offense. You can buy direct https://t.co/dTNu2W6jWT
— Ryan T. Anderson (@RyanTAnd) February 26, 2021
Laut Amazon würde der Konzern bei der Entfernung von Inhalten den „Autor, den Verlag oder den Vertriebspartner“ über die Streichung aus der Liste informieren und ihnen die Möglichkeit geben, Einspruch einzulegen. Bei Andersen war das nicht der Fall.
Das Buch verschwand etwa zur gleichen Zeit aus dem Programm, als Anderson in der „New York Post“ einen Kommentar veröffentlichte, in dem er einen von der Biden-Administration vorangetriebenen Gesetzesentwurf zur Geschlechteridentität kritisierte hatte.
Dieser Entwurf soll künftig die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität als geschützte Kategorien in den „Civil Rights Act“ von 1964 aufnehmen.
Amazon reagierte nicht auf eine Anfrage von The Epoch Times, warum das Buch entfernt wurde.
„Cancel Culture“ – eine linke Abschaffungskultur
Die Transgender-Ideologie ist zu einem der Schwerpunkte der linksradikalen, progressiven Politik geworden. Sie vermischt die Diskussion über die schwerwiegenden Probleme der Lebensqualität, mit denen Transgender-Personen konfrontiert sind, mit quasi marxistischen Theorien, die die Gesellschaft in „Unterdrücker“ und „Unterdrückte“ einteilen. Diese basieren auf Merkmalen wie Rasse und „Geschlechtsidentität“.
Mit der Entfernung von Büchern, die eine solche Ideologie kritisieren, scheint sich Amazon der „Cancel Culture“ anzuschließen, der Zensur und Unterdrückung von freier Meinungsäußerung.
Aber nicht nur in Amerika ist die „Cancel Culture“ auf dem Vormarsch, sondern auch in Deutschland. Die „Welt am Sonntag“ übersetzte das Konzept der „Cancel Culture“ mit „Künstler und Schriftsteller, die nicht zum politischen Zeitgeist passen“ – und deshalb mit unangenehmen Konsequenzen rechnen müssen. Und zwar mit „Absagen, aussortieren, stummstellen“.
Feuilletonchef Andreas Rosenfelder hatten die „Korrekturkämpfe des Jahres 2020“ an die Inquisition der Kirche erinnert, die im 16. Jahrhundert einen Index der verbotenen Bücher anlegte.
(Mit Material von The Epoch Times USA)
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