Hunderte Boeing-Flugzeuge nach Sturzflug zur Überprüfung

Nachdem es im März bei einer Boeing-Passagiermaschine zu einem plötzlichen Sturzflug mit 50 Verletzten kam, hat die US-Luftfahrtbehörde eine Überprüfung der Pilotensitze an Bord hunderter Flugzeuge vom Typ 787 Dreamliner angeordnet.
Titelbild
Eine Boeing 787 Typ Dreamliner beim Abflug.Foto: gk-6mt/iStock
Epoch Times20. August 2024

Rund fünf Monate nach dem plötzlichen Absacken einer Boeing-Passagiermaschine auf dem Weg nach Neuseeland mit zahlreichen Verletzten hat die US-Luftfahrtbehörde eine Überprüfung der Pilotensitze an Bord hunderter Flugzeuge vom Typ 787 Dreamliner angeordnet.

Der Vorfall im März sei womöglich durch „eine unkontrollierte Bewegung des Pilotensitzes nach vorne“ ausgelöst worden, teilte die US-Luftfahrtbehörde am Montag mit. Weltweit sollen 737 Boeing-Maschinen untersucht werden.

50 Verletzte bei Sturzflug der Boeing 787 vom März

Im März war eine Boeing 787 Dreamliner auf dem Weg von der australischen Metropole Sydney ins neuseeländische Auckland abrupt abgesunken. Wie Passagiere neuseeländischen Medien schilderten, wurden einige Menschen an die Kabinendecke geschleudert.

50 Menschen wurden bei dem Sturzflug verletzt, 13 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Fluggesellschaft Latam sprach damals von einem nicht näher beschriebenen „technischen Vorfall“.

Vier weitere Fälle unkontrollierter Sitzbewegungen im Cockpit

Die US-Luftfahrtbehörde geht nun davon aus, dass der Pilotensitz unbeabsichtigt nach vorne glitt. Dies kann nach Angaben der Behörde zu „unbeabsichtigten und abrupten Eingriffen in die Flugsteuerung“ führen, „die zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeugs und zu schweren Verletzungen von Passagieren und Besatzung führen können“. Die nun angeordneten Überprüfungen sollen „die unsicheren Bedingungen“ an Bord der Boeing-Maschinen beheben.

Nach eigenen Angaben prüft die Luftfahrtbehörde zudem vier weitere Vorfälle einer „unkontrollierten horizontalen Bewegung“ der Sitze im Cockpit.

In drei Fällen war die Ursache demnach eine „lose“ Abdeckung eines Schalters an den Sitzen, sodass der Sitz während des Fluges gelöst werden konnte. Boeing äußerte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zur Anordnung der Luftfahrtbehörde.

Ein weiteres Modell mit einem technischen Fehler

Doch es sind nicht nur die 787 Dreamliner, die Boeing derzeit Kopfschmerzen bereiten. Der Testflugbetrieb für die neue Langstreckenmaschine 777X wurde wegen eines technischen Fehlers unterbrochen.

„Bei der planmäßigen Wartung haben wir eine Komponente identifiziert, die nicht wie vorgesehen funktioniert hat“, erklärte das Unternehmen am Dienstag. „Unser Team tauscht das Teil aus, sammelt alle Erkenntnisse und wird die Flugtests bei Zeiten wieder aufnehmen.“

Bei der kritischen Komponente handelt es sich demnach um ein Verbindungsstück zwischen dem Motor und dem Rumpf bei einer Maschine der Modellreihe 777-9. Drei weitere Maschinen des Typs, die bereits im Testbetrieb geflogen werden, sollen nun untersucht werden. Den Langstreckenflieger 777X gibt es in drei Ausführungen: 777-8, 777-9 und 777-8 Cargo.

500 Maschinen wurden bereits verkauft, obwohl der kommerzielle Betrieb der Reihe noch nicht angelaufen ist. Der 777X sollte ursprünglich bereits 2020 an den Start gehen. Wegen Problemen bei der Zulassung wird derzeit das Jahr 2025 angestrebt. Das grüne Licht der US-Flugaufsicht FAA steht weiterhin aus. (afp/red)



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