40.000 Gastro-Betriebe in Spanien schließen wegen Corona-Pandemie
Nach Angaben des spanischen Gastronomieverbandes vom Dienstag mussten wegen ausbleibender Gäste während der Krise landesweit rund 40.000 Bars, Restaurants und Hotels dauerhaft schließen. Das entspricht etwa 13 Prozent der gastronomischen Betriebe Spaniens. Bis Ende des Jahres rechnet der Verband damit, dass die Zahl der geschlossenen Betriebe auf 65.000 ansteigt.
Auf den Balearen-Inseln, darunter das bei Deutschen beliebte Urlaubsziel Mallorca, habe auch nach dem Ende der Grenzschließungen in der Europäischen Union weniger als die Hälfte der Bars und Restaurants wieder geöffnet, erklärte der Verband.
In den Großstädten des Landes leidet die Branche demnach auch unter ausbleibenden einheimischen Gästen, die sich stattdessen wegen des verbreiteten Homeoffice daheim versorgen. Die Hotel- und Gastrobranche ist ein zentraler Sektor der spanischen Wirtschaft.
Und auch in Deutschland lief der Neustart in der Gastronomie nur schleppend an. Aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) im Mai ging hervor, dass ein wirtschaftliches Handeln für Wirte unter Berücksichtigung der coronabedingten Auflagen nicht möglich sei. Der Verband befragte in der Zeit vom 22. bis 25. Mai 8.000 Gastronomen. Demnach erzielten 78,3 Prozent der Betriebe in den ersten Tagen nach dem Neustart nur maximal 50 Prozent der sonst üblichen Umsätze.
Der Hamburger Restaurant-Gründer Eugen Block sieht die Covid-19-Pandemie, zumindest in Deutschland, als nicht gefährlicher als eine Grippewelle an. Aus diesem Grund hat er auch kein Einsehen gegenüber den strengen Corona-Maßnahmen und wehrt sich. Diese würden seiner Meinung nach die gesamte Branche in den Ruin führen.
Hamburger fordert Fakten von RKI
Bisher hat er schon mehrere Briefe an das Robert Koch-Institut geschrieben, weil er eindeutige Antworten darüber bekommen will, ob Corona in Deutschland tatsächlich zu mehr Toten führe, als eine der üblichen Grippewellen, die es schon immer gegeben hat.
Wie der „Focus“ unter Berufung auf das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, hat er gerade wieder einen Brief an RKI-Chef Lothar Wieler geschickt, der ihm sogar eine Antwort zugesagt habe. Bis dahin verweigert der Gastronom die Abgabe der gesparten Mehrwertsteuer an den Kunden mit der Begründung, aufgrund der Abstandsregelungen komme es in seinen Läden zu „enormen Umsatzausfällen“.
„Die jetzigen Krankheitszahlen und insbesondere Krankheitsverläufe zeigen, dass unsere damalige Vermutung zutreffend war, dass das Coronavirus in der Bundesrepublik Deutschland keinesfalls zu mehr Todesfällen als die bisherigen Grippeepidemien führt“, soll der Hamburger Unternehmer und Gründer der Restaurantkette Block House laut „Abendblatt“ geschrieben haben. „Über mehr als 50 Jahre habe ich gelernt, dass Entscheidungen auf Basis von konkreten Zahlen, insbesondere aber auf Basis von Prozentsätzen, zu treffen sind“.
Block meint, für politische Entscheidungen, die tiefgreifenden Einfluss in diverse Branchen hätten, sei es entscheidend, wie viele Tote es dieses Jahr durch das Coronavirus gab und wie viel Prozent es mehr waren als in den vier Jahren davor.
Wie der Focus zudem berichtet, wollte Block bereits im April rechtliche Schritte gegen die Schließungen seiner Restaurants und seines Luxushotels Grand Elysée prüfen lassen. Begründet habe er das damals mit den Worten: „Es darf nicht eine gesamte Branche ruiniert werden.“
Provozierend habe er im „Spiegel“ ergänzt, er habe vor dem Virus keine Angst: „Dann sterbe ich halt drei Tage früher, na und?“ (afp/ncm/sua)
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