Angst vorm eigenen Militär: US-Bürger besorgt über Mega-Manöver „Jade Helm 15“
Eine riesige Militärübung mit unklarem Ziel und viele Spekulationen: Am 15. Juli startet in den USA „Jade Helm 15“, das größte inländische Militärmanöver in der Geschichte der USA. Spezialeinheiten und Soldaten aller vier Streitkräfte sollen dabei asymmetrische Kriegsführung üben, das heißt, sich unauffällig unters Volk zu mischen und als Zivilisten tarnen. Damit sie sich dabei richtig viel Mühe geben, wurde die Öffentlichkeit angehalten, verdächtige Personen und Aktivitäten umgehend zu melden.
Anwohner müssten damit rechnen, dass nachts vermehrt Flugzeuge unterwegs sind, Personen verdächtige Aktivitäten ausführen und die übenden Soldaten mit Waffen und scharfer Munition unterwegs sein können, zivil gekleidet und in Zivilfahrzeugen. Aber keine Panik, die lokalen Sicherheitsbehörden sind darüber informiert …
Viele Amerikaner finden das sonderbar: Warum übt das Militär einen Monat lang im eigenen Land die „Infiltration der Bevölkerung“ und noch dazu zwischen 23.00 und 4.00 Uhr? Könnte es sein, dass hier gar nicht für die behaupteten Auslandseinsätze, sondern für den Einsatz im Inland geübt wird? Zum Beispiel für den Fall, dass über die USA im Fall einer Krise das Kriegsrecht verhängt wird?
Erhitzte Gemüter
Das Pentagon und die Geheimdienste stehen also im Verdacht, die rasche Niederschlagung eines Aufstands der 315 Millionen Amerikaner nach einem wirtschaftlichen Kollaps oder nach sozialen Unruhen zu trainieren. Seitdem die Website Info Wars und andere kritische Stimmen in diese Richtung Artikel veröffentlichte, tobt in den US-Medien ein Meinungskampf, Politiker und Militärs verquasseln sich und dementieren Dinge wieder. Und sogar der Action-Star Chuck Norris, der die Vermutung geäußert hatte, dass Jade Helm „mehr als nur eine Militär-Übung“ sei, sagt mittlerweile „Ich habe nie behauptet, dass mit Jade Helm Texas übernommen werden soll“ …
Alles nur Routine?
In einer Pressemitteilung vom 24. März wurde Jade Helm 15 als „Routine-Übung“ deklariert, mit der man „ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft“ sicherstellen möchte. Lieutenant Steve Warren versicherte, dass Jade Helm „keine Bedrohung der Bürgerrechte" darstelle, man habe die Übungen ausführlich mit den Behörden in den betroffenen Bundesländern abgestimmt. Die Übung findet insgesamt in sieben Staaten statt. Spezialeinheiten werden in fünf davon agieren: Texas, Arizona, New Mexico, Utah und Colorado.
Interessant ist, dass Texas und Utah sowie ein kleines Stück Californien auf einer offiziellen Karte als imaginäres „Feindgebiet“ deklariert wurden. Nach Texas gehe man, weil es dort viel unbebautes Land UND Zugang zu Städten gebe, lautet die Begründung. Eben Terrain, wie man es in ausländischen Einsatzgebieten häufiger vorfinde.
Der arglose Betrachter denkt dabei an den Nahen Osten. Man muss jedoch kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu realisieren, dass in Texas und dem Mormonen-Staat Utah die konservativsten Menschen leben, die sich im Fall einer Krise am stärksten gegen die Regierung stellen würden, sollte sich die USA in eine offene Militär-Diktatur verwandeln. Diese Befürchtungen bestehen im amerikanischen Hinterland. Die Zeitung Houston Chronicle, ein Mainstream-Blatt, kanzelte die Kritik von InfoWars als „ultra-rechte Ängste vor einer Machtübernahme“ von Obama in Texas ab. Doch in Texas ist die Skepsis gegenüber „Jade Helm“ und allem was rundherum passiert, besonders groß.
Dubiose FEMA-Camps
So warnt zum Beispiel die „Kirche Jesu“ in Texas auf Anzeigetafeln in einigen Städten vor den so genannten „FEMA Domes“ bzw. Camps. Auf einem der Warnschilder steht laut Info-Kopp: „Nehmt euch vor den Todeslagern der FEMA in Acht, die Juden haben gedacht, das würde nicht passieren.“ Mindestens 28 solcher Camps werden in der Region, in der die Militär-Übung abgehalten werden soll, gerade gebaut.
Die FEMA ist die US-Bundesagentur für Katastrophenschutz (Federal Emergency Management Agency) und eine Institution, deren Aktionen seit längerem beäugt werden. Hier ein kleiner Auszug aus Wikipedia:
„Seit den 1990er Jahren wird der FEMA von verschiedenen Verschwörungstheoretikern beschuldigt, Teil einer Verschwörung zu sein mit dem Ziel, eine totalitäre „Neue Weltordnung“ zu errichten. Insbesondere wird ihr dabei unterstellt, an verschiedenen Orten der USA Konzentrationslager vorzubereiten, in die Patrioten deportiert würden, die sich dem neuen Regime widersetzen und sich etwa weigern würden, ihre privaten Schusswaffen abzugeben.“
Die New York Times behauptet, die FEMA-Camps dienten als Sportstätten und als Notunterkünfte für Katastrophenzeiten. Fakt ist, dass in mehreren Fällen bereits Obdachlose dorthin deportiert wurden und Probleme hatten, die mit Stacheldraht abgesicherten Gebäude wieder zu verlassen. Siehe hierzu „FEMA Camps: Obdachlose werden in Camps deportiert“
(rf)
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