Welche Getränke das Schlaganfallrisiko erhöhen könnten

Getränke sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Zwei neue wissenschaftliche Studien legen jedoch nahe, dass der regelmäßige Konsum von Fruchtsäften, kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken und Kaffee das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen könnte. Im Gegensatz dazu scheinen Wasser und Tee eine schützende Wirkung zu haben.
Ein Schlaganfall tritt auf, wenn bestimmte Regionen des Gehirns nicht ausreichend mit Blut versorgt werden. Dadurch kommt es zu einer Schädigung der Gehirnzellen infolge von Sauerstoffmangel. Grundsätzlich lassen sich Schlaganfälle in zwei Hauptkategorien unterteilen: der ischämische Schlaganfall, der durch Blutgerinnsel oder verengte Blutgefäße verursacht wird, und der hämorrhagische Schlaganfall, bei dem es zu Gefäßrupturen und damit zu Hirnblutungen kommt.
Säfte, Limonaden und Schlaganfallrisiko
Eine 2024 im Journal of Stroke veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Konsum von bestimmten Getränken und dem Schlaganfallrisiko bei Probanden aus 32 Ländern mit einem Durchschnittsalter von 61,7 Jahren. Die Forscher befragten 13.462 Schlaganfallpatienten, die zum ersten Mal einen Schlaganfall erlitten hatten, und 13.488 alters- und geschlechtsgleiche Kontrollpersonen ohne Schlaganfall in der Vorgeschichte, um ihren täglichen Konsum verschiedener Getränke zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigten, dass im Vergleich zu Personen, die keine kohlensäurehaltigen Getränke konsumierten (einschließlich zuckerhaltiger Getränke und Getränke mit künstlichen Süßstoffen), diejenigen, die mehr kohlensäurehaltige Getränke tranken, ein höheres Schlaganfallrisiko hatten. Sie hatten ein 2,29-fach erhöhtes Risiko für alle Arten von Schlaganfällen und ein 2,39-fach erhöhtes Risiko für ischämische Schlaganfälle. Darüber hinaus war der Konsum eines Softdrinks bis zu einmal täglich mit einem 1,58-fach erhöhten Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall verbunden.
Beim Fruchtsaftkonsum zeigte sich, dass der Konsum von bis zu einem Glas pro Tag mit einem 1,37-fach erhöhten Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall verbunden war. Beim Konsum von zwei Gläsern pro Tag stieg das Risiko sogar auf das 3,18-fache. Im Gegensatz dazu konnte jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fruchtsäften und dem Risiko für ischämische Schlaganfälle oder dem Gesamtrisiko für alle Schlaganfallarten insgesamt festgestellt werden.
„Nicht alle Fruchtsaftgetränke werden auf die gleiche Weise hergestellt“, erklärte Andrew Smyth, Professor für klinische Epidemiologie an der Universität Galway und beratender Arzt am Universitätskrankenhaus Galway in Irland, der die Studie leitete, in einer Pressemitteilung. Frisch gepresste Säfte seien am vorteilhaftesten für die Gesundheit, während aus Konzentrat hergestellte Fruchtsaftgetränke, die große Mengen an zugesetztem Zucker und Konservierungsstoffen enthalten, schädlich sein könnten.
Wasser zeigte schützende Wirkung
Im Gegensatz dazu ging der Konsum von hauptsächlich Wasser mit einer signifikanten Verringerung des Risikos für alle Schlaganfallarten einher.
So war der Konsum von sieben bis acht Gläsern Wasser pro Tag mit einem um 16 Prozent bzw. 18 Prozent geringeren Risiko verbunden. Bei einem Konsum von mehr als acht Gläsern pro Tag sank das Risiko sogar um 23 Prozent bzw. 28 Prozent.
Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zudem steigt, je mehr kohlensäurehaltige Getränke konsumiert werden. „Als Arzt, der sich intensiv mit dem Thema Schlaganfall beschäftigt hat, empfehle ich den Menschen, kohlensäurehaltige Getränke und Fruchtsaftgetränke zu meiden oder auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen Wasser zu trinken”, so Smyth.
Kaffee, Tee und Schlaganfallrisiko
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Smyth untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Tee und Kaffee und dem Risiko für Schlaganfälle. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im International Journal of Stroke veröffentlicht. Die Studie ergab, dass der Konsum von mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag mit einem um 37 Prozent erhöhten Risiko für alle Arten von Schlaganfällen verbunden war. Ein geringerer Kaffeekonsum – also weniger als vier Tassen täglich – zeigte hingegen keinen signifikanten Zusammenhang mit solch einem Risiko.
Der Teekonsum, insbesondere von schwarzem und grünem Tee, schien hingegen das Schlaganfallrisiko zu senken. Der Konsum von drei bis vier Tassen schwarzem Tee pro Tag war mit einer 29-prozentigen Risikoreduktion verbunden, während fünf oder mehr Tassen grüner Tee täglich das Risiko um 30 Prozent senkten. Allerdings nahm der positive Effekt von Tee bezüglich des Schlaganfallrisikos ab, sobald Milch hinzugefügt wurde – möglicherweise, weil Milch die Wirkung der im Tee enthaltenen Antioxidantien schwächt.
Frühere Studien zum Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Schlaganfallrisiko lieferten jedoch uneinheitliche Ergebnisse: Eine im Jahr 2021 veröffentlichte prospektive Kohortenstudie – eine Langzeitstudie, die eine definierte Gruppe über mehrere Jahre beobachtet – zeigte, dass der regelmäßige, tägliche Konsum von zwei bis drei Tassen Kaffee oder Tee im Vergleich zu Nichtkonsumenten mit einem um 32 Prozent verringerten Schlaganfallrisiko einhergeht.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Fruit Juices, Carbonated Drinks, and Coffee Might Increase Stroke Risk: Research„. (deutsche Bearbeitung ee)
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