Cranberrys geben Läufern einen natürlichen Schub

Cranberrys wirken leistungssteigernd – Forscher untersuchten jüngst ihre Wirkung auf Sportler. Doch nicht immer wurden sie dadurch schneller. Die einheimische Beere wirkt auch in anderen Bereichen.
Cranberries geben Läufern einen ganz natürlichen Schub
Die Cranberry, auch Großfrüchtige Moosbeere oder Kranbeere genannt, ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch.Foto: iStock
Von 1. April 2024

Sportler sind immer auf der Suche nach einem zusätzlichen Vorteil, der bei der Steigerung ihrer Leistung helfen kann. Laut einer neuen Studie aus Kanada können sie einen solchen Effekt in gewöhnlichen Cranberrys finden.

In einer Versuchsreihe mit trainierten Langstreckenläufern stellten die Forscher der Concordia University in Montreal fest, dass die tägliche Einnahme eines Cranberry-Ergänzungspräparats über vier Wochen zu spürbaren Verbesserungen führt. Dies betreffe sowohl die Leistung selbst als auch die Muskelermüdung nach einem 1.500-Meter-Lauf. Demnach erholten sich Läufer schneller, während sich die Laufgeschwindigkeit um 1,5 Prozent verbesserte.

„Im Wettkampf kann jeder Vorteil den Unterschied zwischen einem fünften Platz und einem Platz auf dem Podium ausmachen“, sagt Andreas Bergdahl, Professor für Kinesiologie und angewandte Physiologie an der Concordia University.

Auswirkungen der verschiedenen Energiesysteme

Insgesamt rekrutierten die Forscher 14 Spitzenläufer aus dem Leichtathletikteam der Universität und aus zwei Montrealer Laufklubs, die mindestens fünf Stunden pro Woche ein Ausdauertraining absolvieren.

Auf 1.500 Metern und 400 Metern maßen die Forscher schließlich die Schnelligkeit der Athleten – erst ohne Cranberrys, dann mit einer großen Dosis Cranberry-Extrakt zwei Stunden vor dem Lauf und nachdem die Sportler 28 Tage lang täglich eine kleine Dosis Cranberry-Extrakt zu sich genommen hatten.

„Wir haben diese Distanzen ausgewählt, um die Auswirkungen des Cranberry-Extrakts auf verschiedene Energiesysteme zu testen“, sagt Francis Parenteau, Hauptautor der Studie. „Die 400-Meter-Distanz ist kürzer und von höherer Intensität und bezieht das anaerobe System mit ein. Der 1.500-Meter-Lauf nutzt das aerobe System, ist aber kürzer als das, was die Athleten normalerweise laufen.“

Neben der Laufzeit maßen die Forscher nach dem Lauf auch die Laktatwerte im Blut, welche ein Indikator für mögliche Muskelermüdung und Sauerstoffmangel sind. Zusätzlich wurde eine Messung des Sauerstoffgehalts der Muskeln vorgenommen.

Der beste Freund des Läufers

Nach der Datenanalyse stellten die Forscher fest, dass der 28-tägige Verzehr von Cranberry-Extrakt die Sportler schneller macht, allerdings nur beim 1.500-Meter-Lauf.

Zwar konnte beim 400-Meter-Lauf kein Effekt auf die Schnelligkeit aufgezeichnet werden, jedoch eine spürbar geringere Laktatbildung. Allgemein scheinen die Cranberrys die Sauerstoffaufnahme durch den Muskel und die Laktatausscheidung zu verbessern, so das Fazit der Forscher.

Cranberrys sind außerordentlich reich an Polyphenolen, einer natürlichen Verbindung mit antioxidativen Eigenschaften. Diese tragen dazu bei, den Körper vor den schädlichen Auswirkungen von freien Radikalen zu schützen, die durch anstrengende Übungen entstehen.

„Das Schöne an diesem Produkt ist, dass es ganz natürlich ist“, sagt Bergdahl. „Es ist eine ergogene Substanz – wirkt also leistungssteigernd –, aber sie ist kein anaboles Steroid. Sportler können diesen wichtigen Leistungsschub allein durch den Verzehr von mehr Cranberrys erreichen.“

Die Studie erschien kürzlich in der Fachzeitschrift „Physical Activity and Nutrition“.



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