81-jähriger Landwirt bewirtschaftet weiterhin Land und bildet junge Leute aus

Jeremy Mayne führt seit fast 50 Jahren seine Farm und verbindet dabei Nachhaltigkeit mit einem starken Engagement für die Gemeinschaft.
Titelbild
Geben statt Wegwerfen: Jede Woche spendet Farmeigentümer Jeremy Mayne die überschüssige Ernte an lokale Tafeln, um bedürftige Familien zu unterstützen.Foto: John Burkowski
Von 19. Oktober 2024

Mitten in der stetig wachsenden Stadt Naperville im US-Bundesstaat Illinois, in der das städtische Leben immer mehr an Dynamik gewinnt, erstrecken sich 14,5 Hektar Grünland. Hier wächst Gemüse, Hühner scharren auf dem Boden und Blumen wiegen sich sanft im Wind.

Die Mayneland Farm ist nicht nur ein landwirtschaftlicher Betrieb, sondern eine Institution, die seit fast fünf Jahrzehnten den Menschen in der Umgebung frische Lebensmittel liefert. Möglich gemacht wird dies durch den 81-jährigen Jeremy Mayne, den Besitzer der Farm, der seine Liebe zur Erde und zur Landwirtschaft auch im hohen Alter nicht aufgegeben hat.

Für Mayne ist der Hof mehr als nur ein Lebensunterhalt. Der Betrieb der Farm hat ihm geholfen, seine körperliche Gesundheit zu bewahren, jungen Menschen etwas beizubringen und einen positiven Einfluss auf sein Umfeld auszuüben.

Mayne legt großen Wert darauf, jungen Menschen praktische Fähigkeiten zu vermitteln. Foto: John Burkowski.

„Jeden Tag aktiv bleiben“

Die Mayneland Farm, die 1976 mit einem kleinen hölzernen Gemüsestand anfing, feiert bald ihr 50. Jubiläum. Mayne übernahm den Betrieb 1980 und entschloss sich 1999, seine Tätigkeit im internationalen Transportwesen aufzugeben, um sich ganz dem Hof und der wachsenden Verantwortung dafür zu widmen.

Noch bis dieses Jahr war es für Mayne eine Selbstverständlichkeit, früh aufzustehen. Bereits um 04:30 Uhr erledigte er die anstehenden Verwaltungsarbeiten, um dann bei Sonnenaufgang mit seinen Mitarbeitern auf den Feldern zu arbeiten. Sein Tag endete erst gegen 19 Uhr, bevor er sich dann um 21 Uhr zur Ruhe begab. „Oft brauchte ich einen kurzen Mittagsschlaf“, gibt er zu, „und im Winter konnte ich mir etwas mehr Schlaf gönnen.“

Die Farm bietet eine Vielzahl frischer Produkte an; die nicht verkauften Lebensmittel werden in der Regel wöchentlich an eine örtliche Tafel gespendet. Foto: John Burkowski.

Heute ermöglicht ihm die Verpachtung seines Hofs einen Teilruhestand. Er verbringt täglich mehrere Stunden mit dem Spielen klassischer Klaviermusik, deren Klänge manchmal aus seinem Haus über das Farmgelände wehen. Auch das Lesen gehört zu seinen täglichen Ritualen.

Doch Mayne bleibt auch jetzt der Landwirtschaft treu. Er beteiligt sich weiterhin aktiv am Betrieb der Farm und gibt seine Kenntnisse und Erfahrung an den Pächter und dessen Team weiter. Der Anbau von Spezialkulturen, die in der Region einzigartig sind, liegt ihm besonders am Herzen.

„Ich liebe die Arbeit mit der Erde“

„Ich habe die Arbeit auf der Farm nie aufgegeben, weil ich die Arbeit mit der Erde liebe“, sagt Mayne. „Es bereitet mir Freude, die ersten Triebe im Frühling zu sehen, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und meinen Kunden das frischeste Gemüse der Region anzubieten.“

Seine jahrzehntelange Arbeit scheint auch seine körperliche Fitness positiv beeinflusst zu haben. „Mit über 80 Jahren bin ich noch immer bei bester Gesundheit“, berichtet Mayne stolz.

Im Sommer und Herbst genießen Mayne und seine 75-jährige Frau Ikuko die Früchte ihrer Arbeit: die frischen Erzeugnisse ihrer Farm. Die reiche Ernte teilen sie nicht nur mit ihren beiden Töchtern und deren Familien, sondern auch mit dem gesamten sozialen Umfeld.

Jeremy Mayne mit seiner Frau Ikuko. Foto: John Burkowski

„Ich habe unzähligen jungen Menschen beigebracht, wie man mit der Schaltung und Kupplung unserer Traktoren umgeht“, sagt Mayne stolz. Über die Jahre haben Hunderte Jugendliche und junge Erwachsene auf der Mayneland Farm gearbeitet – in den Gewächshäusern, den Hochtunneln und am Stand auf dem Hof, an dem das frisch geerntete Gemüse verkauft wird. Für viele dieser jungen Menschen ist die Farm zu einem Ort wertvoller Erinnerungen geworden.

Das Vermitteln praktischer Fähigkeiten liegt Mayne am Herzen. „Rund zehn bis zwölf ehemalige Mitarbeiter kehren jedes Jahr zurück, um Hallo zu sagen oder schicken uns Weihnachtskarten“, erzählt der Senior-Landwirt.

Ein Leben für die Landwirtschaft und die Gemeinschaft

Die Landwirtschaft war für Mayne stets mit Herausforderungen verbunden. Unvorhersehbare Wetterlagen und Inflation forderten ihn heraus, doch seine Leidenschaft für das Land und die Gemeinschaft blieb ungebrochen.

Während der Corona-Pandemie, als die meisten Restaurants im Jahr 2020 geschlossen bleiben mussten, war Mayne erleichtert, dass seine Farm weiterhin legal betrieben werden durfte. „Wir konnten das hier geerntete Gemüse weiter verkaufen“, berichtet er. Diese Erfahrung stärkte sein Vertrauen in die Landwirtschaft und seine Entscheidung, auch nach fast vier Jahrzehnten weiterzumachen. „Ich betreibe die Farm seit rund 39 Jahren – es gab keinen Grund aufzuhören“, fügt er hinzu.

Seit seinem Umzug nach Naperville im Jahr 1949, als er noch Kind war, hat Mayne fast sein gesamtes Leben in dieser Stadt verbracht. Sein Engagement für das Gemeinwohl ist tief verwurzelt. Seit vielen Jahren spendet seine Farm jährlich etwa 20.000 Pfund (ca. 9 Tonnen) Lebensmittel an Loaves and Fishes, die lokale Tafel. „Ich sehe keinen Grund, noch essbare Lebensmittel einfach zu entsorgen“, erklärt er.

Foto: John Burkowski

Mayne ist nicht nur ein leidenschaftlicher Landwirt, sondern auch ein Verfechter des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Mit seiner Arbeit möchte er sowohl die Menschen als auch die Umwelt unterstützen. Sein Engagement hat die Mayneland Farm zu einem Vorzeigebetrieb gemacht – ein Erfolg, den er sich wünscht, auch in den kommenden Jahren fortzuführen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „‘I Love Working With the Soil’: 81-Year-Old Farmer Continues Stewarding the Land, Loves Teaching the Next Generation“. (deutsche Bearbeitung kr)



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