Verbraucher halten Lebensmittel für sicher – und sind gleichzeitig besorgt über Risiken
Das ist eines der Ergebnisse des sogenannten "Verbrauchermonitors", den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erstellt. "Diese widersprüchliche Einschätzung zeigt uns, dass es ganz entscheidend ist, in welchem Kontext Verbraucherinnen und Verbraucher zur Sicherheit von Lebensmitteln befragt werden", sagte BfR-Chef Andreas Hensel.
Die Risikowahrnehmung werde offenbar durch die mediale Darstellung beeinflusst. Weitere Ergebnisse der Umfrage: Verbraucher halten Klimawandel und Umweltbelastungen vor Rauchen für das größte Risiko für die Gesundheit.
Fehlernährung und Alkoholkonsum folgen als nächstes im Risikoranking, wobei im Vergleich zum Vorjahr die Fehlernährung von deutlich mehr Menschen als Gesundheitsrisiko eingeschätzt wird als der Alkoholkonsum. Ungesunde und belastete Lebensmittel werden dagegen als etwas relevanter als im Vorjahr wahrgenommen.
Beim Bekanntheitsgrad von Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes zeigen sich im Vergleich zu 2015 große Unterschiede. Am bekanntesten sind die Themen Pflanzenschutzmittelrückstände in Obst und Gemüse, Antibiotikaresistenzen und Mineralöle in Körperpflegeprodukten, die mehr als drei Viertel der Befragten kennen.
Glyphosat als Thema kennen hingegen trotz der großen Präsenz in den Medien relativ wenig Befragte. Zwar hat die vorrangig in den Medien geführte Debatte um die Zulassung dieses Pflanzenschutzmittelwirkstoffes die Zunahme seiner Bekanntheit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr bewirkt. Nach wie vor nimmt es aber den letzten Rang unter den acht genannten Verbraucherthemen ein.
Nach wie vor betrachten Verbraucher die Sicherheit von bestimmten Produkten skeptisch. Fast die Hälfte der Befragten halten Textilien, Spielzeug oder Kosmetika nicht für sicher. Zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die Skepsis gegenüber Kosmetika.
Dem Staat weist die Bevölkerung eine zentrale Rolle beim gesundheitlichen Verbraucherschutz und der Lebensmittelsicherheit zu. Über die Hälfte der Befragten wünscht sogar mehr Maßnahmen wie Verbote und strenge Regulierungen, um Lebensmittel sicherer zu machen und Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen.
Lediglich ein Zehntel der Befragten ist der Auffassung, dass sie sich auch ohne staatliche Institutionen ausreichend schützen können. (dts)
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