Verbindungen zwischen Vitamin D und Alzheimer: Was die Wissenschaft jetzt sagt
Aktuelle Studien zeigen, dass ein Mangel an Vitamin D zu den 15 beeinflussbaren Lebensstilfaktoren zählt, die das Risiko einer vorzeitigen Demenzerkrankung erhöhen können. Neben weiteren Faktoren wie Alkoholmissbrauch und sozialer Isolation, fällt besonders die überraschende Verbindung zwischen geringen Vitamin-D-Spiegeln und frühzeitigem kognitiven Abbau auf. In Deutschland haben 30,2 Prozent der Erwachsenen einen Mangel an Vitamin D.
In einer großen Studie fand man heraus, dass Menschen, die zwischen 30 und 64 Jahre alt sind und an Demenz oder Alzheimer früh erkranken, meistens um die 49 Jahre alt sind. Besonders Frauen sind öfter betroffen als Männer. Diese Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift „JAMA Neurology“, hat 15 Risikofaktoren im Alltag und bei der Gesundheit aufgezeigt, die frühzeitige Demenz begünstigen können. Analysiert wurden Daten von über 356.000 Personen unter 65 Jahren, die von 2006 bis 2010 in der UK Biobank, einer großen medizinischen Datenbank in Großbritannien, gesammelt wurden.
Risikofaktoren für früh einsetzende Demenz
„Früh einsetzende Demenz hat eine sehr ernsthafte Auswirkung, da die betroffenen Personen normalerweise noch berufstätig sind, Kinder haben und ein aktives Leben führen“, sagte Stevie Hendriks von der Abteilung für Psychiatrie und Neuropsychologie an der Universität Maastricht in den Niederlanden und Hauptautorin der Studie in einer Erklärung. „Die Ursache wird oft als genetisch angenommen, aber bei vielen Menschen wissen wir tatsächlich nicht genau, was die Ursache ist.“ Zu den Hauptrisikofaktoren gehörten Alkoholmissbrauch, Schlaganfall und Hörbeeinträchtigungen.
Die Studie hat auch einige neue Risikofaktoren für frühzeitige Demenz untersucht, die bisher nicht so bekannt waren. Dazu gehören ein Mangel an Vitamin D und hohe Entzündungswerte im Blut, was bei Frauen häufiger vorkommt. Ein weiterer Faktor ist ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen, bekannt als orthostatische Hypotonie. Auch das Alleinsein, also soziale Isolation, kann ein Risiko sein.
Vitamin D verringert Demenzrisiko um 40 Prozent
In vorherigen Studien wurde bereits ein erhöhtes Demenzrisiko bei Vitamin-D-Mangel festgestellt, erklärte Claire Sexton von der Alzheimer’s Association gegenüber The Epoch Times.
Allerdings haben bislang nur wenige Studien speziell die Risikofaktoren für frühzeitig auftretende Demenz untersucht. Die Studie von Stevie Hendriks und ihrem Team ist daher eine wichtige Ergänzung in diesem Forschungsbereich, so Sexton.
Eine relevante Studie, veröffentlicht im Fachjournal der Alzheimer’s Association, untersuchte den Demenzbeginn bei Menschen, die Vitamin-D-Präparate einnahmen, im Vergleich zu denen, die keine nahmen. Dabei wurden 12.388 Amerikaner mit einem Durchschnittsalter von 71 Jahren ohne Demenzdiagnose zu Studienbeginn betrachtet.
Es zeigte sich, dass unter denjenigen, die innerhalb von zehn Jahren Demenz entwickelten, etwa 75 Prozent keine Vitamin-D-Präparate einnahmen, im Vergleich zu nur 25 Prozent, die diese nahmen. Die Einnahme von Vitamin D schien besonders bei Frauen das Demenzrisiko zu verringern, war aber bei beiden Geschlechtern wirksam.
Sonne als natürlicher Vitamin-D-Lieferant
Die Studie legt nahe, dass Vitamin D besonders hilfreich sein könnte, wenn es bereits vor den ersten Anzeichen von Gedächtnis- oder Denkproblemen eingenommen wird. Es zeigte sich, dass die positive Wirkung von Vitamin D bei Frauen ausgeprägter ist als bei Männern. Zudem war der Nutzen bei Personen mit normaler geistiger Leistungsfähigkeit größer als bei solchen mit leichten kognitiven Einschränkungen.
Mithilfe des Sonnenlichts kann Vitamin D in der Haut vom Körper selbst hergestellt werden. Dabei ist es die UVB-Strahlung, welche die Vitamin-D-Bildung ermöglicht. Daher ist es enorm wichtig, sich bei jedem Wetter so oft wie möglich unter freiem Himmel aufzuhalten.
In der Nahrung ist Vitamin D kaum vorhanden. Als gute Quelle dienen zum Beispiel fette Fische wie Hering, Makrele und Lachs. Weitere Vitamin-D-Lieferanten sind das Fischöl Lebertran sowie auch Eigelb.
Insgesamt stellten die Forscher fest, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten das Demenzrisiko um 40 Prozent im Vergleich zu keiner Einnahme senkte.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Ergebnisse von Studien, die Vitamin-D-Präparate und deren Einfluss auf das Denkvermögen untersuchen, nicht eindeutig sind. Deshalb wird weitere Forschung benötigt, um zu klären, wie genau Vitamin-D-Mangel das Risiko für Demenz beeinflusst.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Vitamin D Deficiency Linked to Higher Risk of Early-Onset Dementia“. (deutsche Bearbeitung kr)
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