Unsichtbare Gefahr: In diesen Produkten steckt BPA und wie Sie die Belastung reduzieren

Die Europäische Union hat vor wenigen Monaten ein Verbot von Bisphenol-A (BPA) beschlossen, einer Chemikalie, die bekanntermaßen den Hormon- und Blutzuckerstoffwechsel stört. Dieses Verbot tritt mit einer Übergangsfrist von 18 Monaten in Kraft, um der Industrie Zeit für die Umstellung zu geben.
Doch während dieser Schritt von vielen begrüßt wird, äußern einige Forscher Bedenken: Wird die Industrie lediglich auf andere, weniger erforschte Chemikalien aus der Bisphenolfamilie umsteigen, die möglicherweise ebenso schädlich sind?
Angesichts der weitreichenden Auswirkungen von BPA auf den menschlichen Körper bleibt die Frage offen, wie effektiv das Verbot langfristig sein wird und wie Verbraucher ihre Belastung bis dahin – und darüber hinaus – begrenzen können.
Bisphenol-A ist in vielen Alltagsgegenständen enthalten. Die meisten Menschen sind oftmals täglich und unwissentlich der Chemikalie ausgesetzt.
BPA wird als Hormonstörer bezeichnet, da es das weibliche Hormon Östrogen nachahmt und an Hormonrezeptoren andockt. Dadurch kann es die normale Hormonsteuerung im Körper durcheinanderbringen, sagt Gesundheitswissenschaftler mit Doktorat und Ernährungsberater Wesley McWhorter gegenüber der Epoch Times.
BPA beeinflusst laut Studien auch Hormone wie Leptin und Adiponektin, die Hunger, Sättigung, Stoffwechsel und Entzündungen regulieren.
Das kann weitreichende Folgen haben: Störungen der Fortpflanzungshormone könnten Unfruchtbarkeit, Zyklusprobleme und eine schlechtere Spermienqualität verursachen. Eine Beeinflussung des Leptinspiegels kann den Appetit steigern und das Risiko für Übergewicht erhöhen.
Versteckt im Alltag: Hier lauert BPA
BPA wird zur Herstellung von hartem Polycarbonat in Plastikflaschen und Lebensmittelbehältern verwendet sowie für die Beschichtung der meisten Metalldosen für Lebensmittel. Es ist auch in Wasserleitungen, Elektronik und verschiedenen Konsumgütern aus Kunststoff enthalten, darunter Kinderspielzeug.
Laut Untersuchungen ist es wahrscheinlicher, dass es in Lebensmittel und Getränke übergeht, wenn Behälter oder Dosen erhitzt werden; zum Beispiel, wenn Lebensmittel in Plastik in der Mikrowelle erhitzt werden oder eine Plastikwasserflasche in einem heißen Auto gelassen wird.
BPA hat laut Studien Einfluss auf die Genexpression, indem es bestimmte Gene ein- oder ausschaltet. Dies kann das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und einige Krebsarten erhöhen, indem es die Fettspeicherung, die Insulinregulation und das Zellwachstum beeinträchtigt. Diese Veränderungen könnten Untersuchungen zufolge auch krebsbedingte Gene aktiver machen oder schützende Gene unterdrücken, was das Risiko für Brust- und Prostatakrebs erhöhen könnte.
So begrenzen Sie die Schadstoffbelastung
Störungen des Hormon- und Stoffwechsels werden durch die BPA beeinflusst, und selbst bei als „sicher“ geltenden Belastungswerten konnten Störungen der Blutzuckerregulierung und Beeinflussung der Insulinreaktion festgestellt werden.
So zeigte eine Studie an älteren Männern und Frauen (nach der Menopause), die BPA-Werten innerhalb der Sicherheitsrichtlinien ausgesetzt waren, deutliche Veränderungen der Insulinreaktion. Das bedeutet laut den Forschern, dass BPA selbst in geringen Dosen zu Stoffwechselproblemen wie Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes beitragen kann.
Um die Belastung durch BPA im Alltag zu begrenzen, empfiehlt Wesley McWhorter die folgenden Schritte:
- Frische Vollwertkost wählen: Verpackte und verarbeitete Lebensmittel können BPA enthalten. Die Entscheidung für frische oder minimal verarbeitete Lebensmittel kann dazu beitragen, die Belastung zu reduzieren.
- Verwenden Sie BPA-freie Behälter: Glas, Edelstahl oder BPA-freie Kunststoffbehälter sind gute Alternativen für die Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken.
- Erhitzen Sie Lebensmittel nicht in Plastikbehältern: Durch Hitze kann BPA in Lebensmittel übergehen. Mikrowellengeeignete Glas- oder Keramikbehälter sind die bessere Wahl.
- Prüfen Sie die Etiketten von Konservendosen: Viele Dosen sind mit BPA beschichtet, aber einige Marken bieten BPA-freie Optionen an. Die Etiketten zu prüfen, kann Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Unterseite der Flasche zeigt den Recyclingcode an: Das Symbol besteht aus einer Zahl von 1 bis 7, die von drei Pfeilen in Form eines Dreiecks umgeben ist. Die Zahl im Pfeildreieck, der Recyclingcode, verrät die Art des Kunststoffs. Die Codes 2, 4 und 5 sind frei von BPA. Verpackungen mit der Nummer 7 oder ohne Kennzeichnung enthalten dagegen häufig BPA.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „BPA Disrupts Hormones and Blood Sugar Metabolism–How to Limit Exposure“. (deutsche Bearbeitung kr)
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