Unheilbar krank und doch geheilt: Ärzte setzen auf ultrahochdosiertes Vitamin D
Vitamin D, auch bekannt als „Sonnenvitamin“, ist ein essenzieller Nährstoff für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es beeinflusst eine Vielzahl von Körperfunktionen und ist unerlässlich für ein starkes Immunsystem und die Vorbeugung von chronischen Krankheiten. Eine übermäßig hohe Einnahme könnte jedoch zu einer Vergiftung führen, warnt das Robert Koch-Institut. Aber wie viel Vitamin D braucht der Körper, um optimal gesund zu bleiben?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen eine Dosis von 800 Internationalen Einheiten (IE), das entspricht etwa 20 Mikrogramm (µg) Vitamin D pro Tag. Doch einige Fachärzte und Gesundheitsberater sind der Ansicht, dass diese Dosierung viel zu niedrig ist, um den tatsächlichen Bedarf des Körpers zu decken.
Dr. Patrick McCullough, Facharzt für Innere Medizin, berichtet von seinen Erfahrungen mit Patienten, die täglich sehr hohe Dosen von Vitamin-D-Präparaten eingenommen haben. Die Rede ist von 20.000 bis 50.000 IE pro Tag.
Ein Asthma-Patient begann beispielsweise im Jahr 2011 mit der Einnahme von 10.000 IE pro Tag und steigerte diese Dosis auf 30.000 IE pro Tag. Die Anzahl seiner schweren Asthma-Anfälle reduzierte sich von fünf oder sechs pro Jahr auf lediglich einen Fall innerhalb von rund acht Jahren. Drei weitere Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) zeigten ebenfalls eine deutliche klinische Verbesserung ihrer Haut unter der Einnahme von 20.000 bis 50.000 IE pro Tag.
Aufgrund dieser Daten und Beobachtungen schlussfolgerte McCullough, dass eine langfristige Einnahme von Vitamin D3 bei einer Dosierung von 5.000 bis 50.000 IE pro Tag sicher zu sein scheint. Andere Fachärzte und Gesundheitsberater schließen sich dieser Ansicht an. Sie empfehlen eine Dosierung von etwa 10.000 IE pro Tag – 12 Mal höher als die DGE-Empfehlung.
Optimale Dosierung variiert von Patient zu Patient
Dr. Ana Mihalcea, Fachärztin für Innere Medizin, berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit Patienten, die einen Vitamin-D-Mangel hatten. Viele kamen mit Symptomen wie Müdigkeit, Muskelschwäche und schlechten kognitiven Fähigkeiten zu ihr. Diese Patienten hatten einen Vitamin-D-Gehalt von 20 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) im Blut. Dieser Serumspiegel gilt heute als „ausreichend“. Mihalcea sieht das anders. Denn erst, nachdem einige ihrer Patienten den Vitamin-D-Spiegel mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln auf 70 ng/ml oder mehr erhöht hatten, stellten sich bei ihnen große gesundheitliche Verbesserungen ein.
Dr. Joseph Bosiljevac, ein Chirurg und Arzt mit 20 Jahren Erfahrung, hat festgestellt, dass der optimale Serumwert von Person zu Person variiert. Einige Patienten sehen bereits große Verbesserungen, wenn ihre Werte 60 ng/ml erreichen, während andere Patienten möglicherweise 120 ng/ml oder mehr benötigen.
Es gibt Studien, die vor einer Vitamin-D-Vergiftung warnen, sollte der Serumwert über 150 ng/ml liegen. Dr. McCullough beobachtete jedoch, dass einige Patienten mit einem Vitamin-D-Spiegel von mehr als 200 ng/ml keine Probleme hatten.
Vitamin D und Autoimmunerkrankungen
Ärzte sagen außerdem, dass Menschen mit bestimmten Krankheiten mehr Vitamin D benötigen als gesunde Menschen. Einige Patienten mit unheilbaren Krankheiten hätten sich sehr gut erholt, nachdem ihnen ultrahochdosierte Vitamin-D-Präparate verschrieben wurden.
Diesen Therapieansatz hat Dr. Cicero Coimbra, Spezialist für Autoimmunerkrankungen, in seiner Klinik aufgegriffen. Seine Beobachtung: 85 Prozent seiner Patienten mit Multipler Sklerose hätten eine Remission erreicht, nachdem sie sich nach seinem sogenannten Coimbraprotokoll behandeln ließen. Es handelt sich um eine ärztlich überwachte Behandlungsmethode, bei der sehr hohe Dosen von Vitamin D zusammen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt werden. 15.000 Patienten mit Autoimmunerkrankungen hat die Klinik bisher auf diese Weise behandelt.
Das Coimbraprotokoll wurde auch bei rheumatoider Arthritis, Lupus, entzündlichen Darmerkrankungen, Schuppenflechte und Morbus Crohn auf der ganzen Welt angewandt.
Bei Patienten, die auf eine Vitamin-D-Therapie nicht gut ansprechen, stellte Coimbra fest, dass viele von ihnen unter hohem Stress leiden. Eine Verbesserung tritt häufig erst ein, wenn diese Menschen die Art und Weise, wie sie auf Stresssituationen reagieren, ändern.
Eine Patientin mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs
Vitamin D soll laut Studien auch das Wachstum von Krebszellen hemmen und die Sterberate bei Krebspatienten erheblich senken. Einer Patientin an der MD Anderson Krebsklinik in Houston, USA, wurde mitgeteilt, dass sie nur noch sechs Monate zu leben hätte. Die Diagnose: fortgeschrittener Eierstockkrebs. Mit dem Gedanken, nichts zu verlieren zu haben, entschied sie sich, Magnesium und hohe Dosen von Vitamin D3 einzunehmen, erzählte der Anästhesist Dr. Judson Sommerville.
Nach ein paar Monaten bemerkte sie eine deutliche Besserung ihres Zustandes und suchte erneut ihren Arzt auf. Es stellte sich überraschenderweise heraus, dass sie keinen Krebs mehr hatte. Fast zwölf Jahre sind seitdem vergangen und der Krebs sei bis heute nicht wieder aufgetreten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Wirkung von Vitamin D auf Krebszellen noch nicht vollständig verstanden wird und weitere Forschung erforderlich ist, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Vitamin-D-Therapien zu bestätigen.
Vitamin-D-Überdosis vorbeugen
Bei gesunden Menschen empfehlen Ärzte prinzipiell ein gewisses Maß an Sonnenbestrahlung als Quelle für die Vitamin-D-Versorgung. Der Körper verfügt nämlich über einen Mechanismus, der eine übermäßige Produktion verhindert. Da viele Menschen jedoch in Städten leben und den größten Teil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen, sind Nahrungsergänzungsmittel eine praktische Alternative.
Es gibt zwei Arten von Vitamin D: das pflanzliche D2 (Ergocalciferol) und das tierische D3 (Cholecalciferol). Beide unterscheiden sich in ihrer Struktur und den Metaboliten, die der Körper daraus bildet. Ärzte neigen dazu, Vitamin D2 zu verschreiben, da es auf dem Markt besser verfügbar ist. Vitamin D3 wird allerdings vom Körper besser aufgenommen und hält sich auch länger im Körper.
Um einer Überdosis vorzubeugen, sollte Vitamin D zusammen mit Vitamin K2 und Magnesium eingenommen werden. Diese Kombination unterstützt die korrekte Einlagerung von Kalzium in den Knochen und beugt Hyperkalzämie vor, die bei einem Vitamin-D-Überschuss auftreten kann.
Empfehlenswert sei auch, den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überprüfen zu lassen, da verschiedene Faktoren wie Stress, Fettleibigkeit und schlechte Darmgesundheit die Vitamin-D-Aufnahme beeinflussen können.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: High-Dose Vitamin D May Treat Incurable Diseases: Experts (redaktionelle Bearbeitung dl)
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