Trotz impffreundlicher Berichterstattung des „WDR“: Mitarbeiter sagen Impfangebot ab

Ein internes Schreiben des „WDR“ deutet auf eine geringe Impfbereitschaft der Mitarbeiter hin. Und das trotz impffreundlicher Berichterstattung der Redakteure. Dies sei ein Widerspruch, sagt ein kritischer Insider aus dem Umfeld des „WDR“. Ihm zufolge suggeriere der Sender seinen Mitarbeitern eine hohe Impfbereitschaft durch „grenzwertige“ Aussagen und dem Einsatz von „Psychologie“.
Titelbild
Das Logo des „WDR“ an der Fassade des Rundfunkhauses in Köln.Foto: iStock
Epoch Times30. Juni 2021

Eine interne Rundmail des öffentlich-rechtlichen Senders „WDR“ vom 24. Juni gibt Aufschluss über die geringe Impfbereitschaft seiner Mitarbeiter. Der Sender hatte seinen rund 6.500 festen und freien Mitarbeitern eine Einladung zur COVID-19-Impfung ausgeschickt, allerdings nahm nur ein Bruchteil – knapp 400 Personen – das Angebot an. Das ist nur jeder Sechzehnte Mitarbeiter.

So wundert sich der Krisenstab des „WDR“ in dem Rundschreiben an die Mitarbeiter ganz offen über eine „geringe Annahme des Angebots“. Man spekuliere, ob die Mitarbeiter „bestenfalls schon geimpft“ seien, sich „aus medizinischen Gründen nicht oder noch nicht impfen lassen“ oder „womöglich nicht wollen?“

„Widersprüchliche Aussagen“

Ein Insider und Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks, der die interne E-Mail durchsickern ließ und aus Sorge vor Konsequenzen anonym bleiben möchte, bemerkt: „Es ist ein Widerspruch, wenn die Redakteure des „WDR“ sehr impffreundlich berichten, aber selbst offenbar die Impfung ausschlagen“, zitiert ihn „Tichys Einblick“.

Wer glaube, eine Impfung sei aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte nicht mehr notwendig, wird in der E-Mail des Krisenstabs, untermauert durch ein Zitat des Betriebsarztes, eines Besseren belehrt:

„Der Blick auf die Inzidenzen greift zu kurz. Das Delta-Virus wird noch während der Sommerferien der Auslöser für eine Ansteckung sein. In Deutschland haben sich aktuell 15 Prozent der Infizierten mit dem Delta-Virus angesteckt. Wir beobachten, dass sich diese Zahl wöchentlich mindestens verdoppelt.“

Am Ende der E-Mail werden die Mitarbeiter nochmals dazu aufgefordert, „das Angebot bitte anzunehmen“ und sich zur Impfung zu registrieren.

Die Aussagen des „WDR“ seien widersprüchlich, schreibt „Tichy’s Einblick“. Die Impfbereitschaft sei über die Monate in allen Berufsgruppen „hoch“ gewesen, so eine Sprecherin auf Anfrage. Sie fügt hinzu:

„Das haben die vielen Anfragen der Mitarbeiter:innen nach einem betrieblichen Impfangebot gezeigt, als der Impfstoff in Deutschland noch sehr reglementiert war.“ So hätten viele Kollegen bei Hausärzten und in Impfzentren die Impfung erhalten, da der Impfstoff bei Betriebsärzten erst Anfang Juni eingetroffen sei.

„Hohe Impfbereitschaft wird suggeriert“

Der Sender bediene sich psychologischer Taktiken, um die Mitarbeiter in die Schranken zu weisen, kritisiert der Insider die Art wie das Thema kommuniziert werde. Ihm zufolge versuche eine frühere Rundmail vom 10. Juni davon zu überzeugen, dass die Impfbereitschaft bei den Mitarbeitern sehr hoch sei:

„Die Stimmung ist großartig, im Wartebereich steigen schon spontane Impfpartys, natürlich mit Maske und Abstand, alles läuft wie geschmiert“, zitiert das Schreiben den Betriebsarzt im Impfzentrum Bocklemünd.

Zudem sei am zweiten Tag nach Impfstart bereits „ein Großteil des Impfvorrats für diese Woche aufgebraucht“. Der Piecks gehe „flott“, und auch der medizinische Beratungsbedarf sei gering, weil alle gut aufgeklärt seien, wird im Schreiben die Impfung beworben.

Einzig die Impfdrängler würden Probleme bereiten, indem sie sich vordrängen würden, so der Krisenstab in der E-Mail. „Wir verstehen, dass die Begehrlichkeit wächst, je mehr Freunde und Bekannte um einen herum geimpft sind. (…) Sie bekommen eine persönliche Einladung, wenn Sie an der Reihe sind, dann werden Sie in Bocklemünd mit offenen Armen empfangen. Wer sich allerdings vorpfuscht, muss sich wieder ganz hinten anstellen.“

„Grenzwertig“ bezeichnet der Insider diese Aussagen. Die Epoch Times hat den „WDR“ um eine Stellungnahme gebeten. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt noch keine Antwort vor. (aa)



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