RSV-Impfstoffe mit erhöhtem Risiko für seltene neurologische Erkrankung in Verbindung gebracht
Die vor knapp einem halben Jahr in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für ältere Erwachsene könnten mit einer seltenen Erkrankung des Nervensystems in Verbindung stehen, die dazu führt, dass das Immunsystem die eigenen Nerven angreift.
In einer Sitzung des US-amerikanischen Beratenden Ausschusses für Impfpraktiken am 29. Februar präsentierten Gesundheitsbeamte Daten, die auf eine leicht erhöhte Rate des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) bei Personen hinweisen, die RSV-Impfstoffe von Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK) erhalten haben.
Guillain-Barré-Syndrom und RSV-Impfstoffe
Laut Informationen aus dem US-amerikanischen Überwachungssystem für Impfnebenwirkungen (VAERS) wurden 35 Fälle des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) gemeldet. Davon werden 18 Fälle mit dem Pfizer-Impfstoff Abrysvo in Verbindung gebracht, 16 Fälle mit dem GSK-Impfstoff Arexvy und ein weiterer Fall konnte keinem spezifischen Impfstoff zugeordnet werden.
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben bis zum 16. Februar 23 Fälle von GBS bestätigt, die dem VAERS gemeldet wurden. Alle traten innerhalb von 22 Tagen nach der RSV-Impfung auf. Von den 23 Fällen wurden 15 dem Impfstoff von Pfizer und acht dem Impfstoff von GSK zugeschrieben. Vierzehn Männer erkrankten im Vergleich zu neun Frauen. Es wurde ein Todesfall bei einem 70-jährigen Mann gemeldet, der GBS entwickelte, nachdem er den Impfstoff Arexvy erhalten hatte.
„Sicherlich sind 23 Fälle von GBS innerhalb von 22 Tagen nach der RSV-Impfung keine ‚kleine Nebenwirkung‘ angesichts der kläglichen Unterberichterstattung in VAERS“, sagte Brian Hooker, Vorstand Forschung und Entwicklung bei Children’s Health Defense, der einen Doktortitel in Chemischer Verfahrenstechnik hat.
Laut dem US-amerikanischen Gesundheitsministerium (HHS) ist die Unterberichterstattung eine der Hauptbeschränkungen eines passiven Überwachungssystems wie VAERS. „Der Begriff ‚Unterberichterstattung‘ bezieht sich auf die Tatsache, dass VAERS Berichte nur für einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Nebenwirkungen erhält“, heißt es auf der Website des HHS.
Ein Artikel, der im November 2020 in der Fachzeitschrift „Vaccine“ erschienen ist, hat gezeigt, dass die Genauigkeit, mit der das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) nach der Verabreichung von drei verschiedenen Impfstoffen erfasst wird, zwischen 12 und 64 Prozent liegt. Das bedeutet, dass wahrscheinlich deutlich mehr Fälle von GBS vorkommen, als tatsächlich gemeldet werden.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „RSV Vaccines May Increase Risk of Rare Neurological Condition“. (deutsche Bearbeitung kr)
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