Ringelblume: Wundheilerin aus dem Garten
Mit ihren gelborangen Korbblüten ist die Ringelblume (Calendula officinalis) ein farbenfroher Blickfang in jedem Garten, der gute Laune verbreitet. Die anspruchslose Pflanze sät sich selbst immer wieder von allein aus und blüht dauerhaft von Juni bis November. Sie galt daher bei vielen Völkern als Symbol für die Unvergänglichkeit und wurde gern auf Gräbern gepflanzt.
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist nicht nur wegen ihrer leuchtenden Blüten beliebt, sondern auch für ihre beeindruckenden Heilkräfte bekannt. Bereits im 12. Jahrhundert setzte sie Hildegard von Bingen gegen „Vergiftungen“ durch üble Speisen und bei „Grind“ am Kopf ein. In der Signaturenlehre wurde die orangegelbe Blüte der Ringelblume einst als Leberheilpflanze angesehen. Der Name „officinalis“ deutet darauf hin, dass die Pflanze häufig in Apotheken (französisch: Officine) verkauft wurde. Bis heute ist die Ringelblumensalbe ein bewährtes Heilmittel in der Pflanzenmedizin.
Inhaltsstoffe und wissenschaftliche Bestätigung
Die moderne Wissenschaft untermauert viele traditionelle Anwendungen der Ringelblume, was auf dem Zusammenspiel verschiedener heilwirksamer Inhaltsstoffe beruht. So enthält die Ringelblume Flavonoide, Triterpene, Glykoside, Saponine, Carotinoide, ätherisches Öl sowie Bitter- und Schleimstoffe. Medizinisch anerkannt ist ihre entzündungshemmende, wundheilende, hautregenerierende und antiseptische Wirkung.
In der Pflanzenheilkunde sowie in der Volksmedizin kommt die Heilpflanze daher vordergründig bei Entzündungen der Haut und Schleimhäute, schlecht heilenden oder eiternden Wunden und bei der Narbenpflege zum Einsatz. Sie unterstützt die Heilung von Nagelbettentzündungen, Krampfadern, Sonnenbrand und leichten Verbrennungen sowie Verstauchungen und Verrenkungen. Sehr wohltuend wirkt die Ringelblume darüber hinaus bei Ekzemen, rissiger, schrundiger Haut sowie zur Vorbeugung bei Wundliegen oder bei wunden Brustwarzen stillender Mütter.
Aufgrund ihrer fungiziden Wirkung kommt sie zudem bei Pilzinfektionen der Haut zur Anwendung. Weiterhin weist die Ringelblume leberschützende, gallenflussfördernde, antioxidative und krebshemmende Eigenschaften auf.
Anwendung und Verarbeitung
Die Heilkundigen der Volksmedizin behandelten mit der Ringelblume Warzen, Geschwülste und Geschwüre der Haut bis zu Hautkrebs. Neben den äußerlichen Anwendungen wird sie zudem in der Volksmedizin auch innerlich eingesetzt. Sie ist eine beliebte Zutat in Kräutertees, um Magen-Darm-Störungen, Magengeschwüre, Gallenbeschwerden, Leberschwäche und Menstruationsprobleme zu lindern. Ebenso geschätzt wird ihre beruhigende Wirkung auf das Nervensystem.
Für heilkräftige Anwendungen werden hauptsächlich die Blüten der Ringelblume verwendet. Je nach Bedarf können sie als Ölauszüge, Salben, Tinkturen oder Tee dargeboten werden. Diese Produkte sind gebrauchsfertig in Apotheken erhältlich, können jedoch auch einfach selbst hergestellt werden, etwa mit Ringelblumen aus dem eigenen Garten. Die Blüten sammelt man an sonnigen Tagen um die Mittagszeit und legt sie zum Trocknen auf ausgebreitete Tücher oder verarbeitet sie frisch weiter, beispielsweise zu Salben oder Tinkturen.
Helfer in Küche und Garten
Ebenso sind die gelb- bis orangefarbigen Blütenblätter der Ringelblume eine beliebte Zutat in der Küche, um Speisen wie Butter und Käse zu färben. Aber auch Suppen, Reis, Eiergerichten und Kuchen verleihen die Blütenblätter eine goldgelbe Farbe. Früher waren sie daher auch als „falscher Safran“ bekannt.
Bei bekannter Korbblütlerallergie ist die Ringelblume nicht zu verwenden, weder kulinarisch noch medizinisch. Eine Anwendungsmöglichkeit jedoch bleibt der Garten.
So sei nicht zu vergessen, dass sich Ringelblumen neben ihren Heileffekten für den Menschen auch als „Gartendoktor“ bewährt haben. Durch ihre Wurzelausscheidungen vertreibt sie Schadorganismen und lockert mit ihren langen Pfahlwurzeln den Boden.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie bitte einen Arzt auf. Für Informationen zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze wird eine Beratung in der Apotheke empfohlen.
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