Regierungsbericht: Deutsche Handelsflotte um 20 Prozent geschrumpft
Die deutsche Handelsflotte ist nach Angaben der Bundesregierung innerhalb von dreieinhalb Jahren um rund 20 Prozent geschrumpft. Zugleich fährt nur noch jedes achte Schiff der Flotte auch unter deutscher Flagge, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf einen neuen Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Flaggenrechtsgesetzes. Hatten deutsche Reeder Ende 2012 rund 3.565 Schiffe im Einsatz, so waren es Ende Juli 2016 nur noch 2.757, heißt es den Zeitungen zufolge in dem Bericht.
„Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine anhaltend schwierige Marktlage insbesondere im Chartersegment zurückzuführen“, schreibt die Regierung. Die durch die Finanz- und Weltwirtschaftskrise 2008/2009 verursachten Überkapazitäten am Markt müssten abgebaut werden. Zudem habe die Verschrottung von alter Tonnage stark zugenommen. Der Regierungsbericht verweist aber darauf, dass die deutsche Handelsflotte die viertgrößte der Welt ist und weltweit zu den modernsten und jüngsten gehört: Das Durchschnittsalter der Welthandelsflotte betrage 14 Jahre, die deutsche sei „rund ein Drittel jünger“. Nach der Nationalität der Eigner belege die deutsche Containerschiffsflotte sogar den ersten Rang, gemessen an der Zahl der Schiffe. „Deutschland gehört zu den größten Schifffahrtsnationen“, heißt es weiter. Nach Regierungsangaben ging auch die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge seit Anfang 2013 ebenfalls um rund 20 Prozent zurück – nur noch 354 Schiffe fuhren im Juli 2016 unter deutscher Flagge, das entspricht einem Anteil an der Handelsflotte von knapp 13 Prozent. Die Kosten für die Ausflaggung waren 2013 per Gesetz erhöht worden. Anscheinend sei das für die Reeder aber kein Grund, auf diesen Schritt zu verzichten, heißt es in dem Bericht. Besserung erhofft sich die Regierung jetzt von einem Paket zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiffe unter deutscher Flagge, das in diesem Jahr vorgelegt wurde. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion