Nach Quarantäne: „Artania“ auf dem Weg nach Deutschland
Das seit Ende März nach Corona-Infektionen an Bord in Australien ankernde Kreuzfahrtschiff „Artania“ hat sich auf die Heimreise gemacht.
Das Schiff des deutschen Reiseveranstalters Phoenix habe den Hafen der Stadt Fremantle verlassen, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums des Bundesstaates Westaustralien auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur.
Das Schiff verabschiedete sich mit Hornsignalen, auf den Decks winkten Crewmitglieder den Menschen im Hafen zu. „Thank you Fremantle“, war auf einem Transparent mit Herz zu sehen. Zwei der Besatzungsmitglieder wurden sogar noch kurz vor dem Ablegen am Kai getraut, wie der Sender ABC berichtete. Schulkinder aus Perth hatten zudem Postkarten geschrieben, um der Besatzung eine sichere Rückreise zu wünschen.
An Bord befinden sich nach Angaben des Reiseveranstalters gut 400 Menschen, hauptsächlich Crew-Mitglieder. Lediglich acht Passagiere entschieden sich gegen einen Heimflug und für eine Rückfahrt per Schiff. „Der Kapitän und wir sind sehr froh, dass wir die Crew zu ihren Familien bringen können“, sagte eine Sprecherin des Reiseunternehmens Phoenix. „Wir erwarten die „Artania“ Ende Mai zurück in Bremerhaven.“
Das Schiff, bekannt aus der ARD-Dokuserie „Verrückt nach Meer“, war vor zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Seit Ende März lag es in Fremantle südlich von Perth. Grund war, dass auf dem Schiff mehrere Coronavirus-Fälle aufgetreten waren.
Mehr als 840 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden nach Deutschland geflogen, 23 Gäste und 13 Crewmitglieder kamen in australische Krankenhäuser. Ein 69 Jahre alter deutscher Passagier und zwei Besatzungsmitglieder starben.
Die Regierung Westaustraliens zeigte sich erleichtert über die Abfahrt. „Es war sehr erfreulich, sie den Hafen von Fremantle verlassen zu sehen“, sagte Westaustraliens Premier Mark McGowan in Perth kurz nach dem Ablegen des Schiffs am frühen Nachmittag (Ortszeit).
Im Fall eines anderen Kreuzfahrtschiffes, der „Ruby Princess“, will Australien derweil mehr als 5500 ehemalige Passagiere befragen. Die Polizei im Bundesstaat New South Wales ermittelt, warum am 19. März fast 3000 Passagiere in Sydney ohne größere Gesundheitskontrollen an Land gehen durften, obwohl es Corona-Verdachtsfälle an Bord gab. Derzeit liegt das Schiff in Port Kembla nördlich von Sydney. Es müsse australische Gewässer bis Sonntag verlassen, berichtete die „Daily Mail“.
In Australien gibt es bislang rund 6550 bestätigte Corona-Infektionen und 70 Tote durch die Lungenkrankheit Covid-19. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden gehen mehr als ein Viertel der bisherigen Ansteckungen sowie etwa 40 Prozent der Todesfälle auf Kreuzfahrtschiffe zurück, die in Australien Station machten. (dpa)
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