Pfizer-Impfstoff senkt Spermienkonzentration bei Männern

Wer Vater werden möchte, sollte seine Spermienqualität nach der Corona-Impfung untersuchen lassen. Denn: Der Corona-Impfstoff von Pfizer beeinträchtigt die Zeugungsfähigkeit bei Männern, heißt es in einer neuen Studie aus Israel.
Pfilzer-Impfstoff senkt die Konzentration von Spermien
Fiebererkrankungen wie Corona oder die Grippe senken die Spermienzahl vorübergehend. Doch auch die Corona-Impfung beeinflusst die Fruchtbarkeit negativ.Foto: koya79/iStock
Von und 27. Juli 2022

Laut einer aktuellen Studie aus Israel beeinflussen mRNA-Corona-Impfstoffe die Zeugungsfähigkeit von Männern zumindest vorübergehend negativ.

Die Studie „COVID-19 vaccination BNT162b2 temporarily impaired semen concentration and total motile count among semen donors“ (Deutsch: „COVID-19-Impfung BNT162b2 beeinträchtigt vorübergehend die Samenkonzentration und die Gesamtanzahl der beweglichen Spermien bei Samenspendern“) erschien in der Fachzeitschrift „Andrology“, ist aber noch nicht peer-reviewt, also noch nicht von weiteren Experten begutachtet worden.

Forscher aus drei medizinischen Zentren in und um das israelische Tel Aviv untersuchten die Auswirkungen von zwei Dosen des Corona-Impfstoffs von Pfizer auf 37 Samenspender.

Zur Ermittlung des Ausgangswertes wurden eine oder zwei Proben analysiert, die jeder Proband vor der Impfung gespendet hatte. Anschließend wurden eine bis drei weitere Spenden in drei verschiedene Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie lange nach der zweiten Impfung die Spende erfolgte.

Die untersuchten Zeiträume waren 15 bis 45 Tage, 75 bis 120 Tage und über 150 Tage nach der zweiten Impfung.

Weniger lebensfähige Spermien

Die Wissenschaftler analysierten insgesamt 220 Proben. Sie stellten eine statistisch signifikante Verringerung sowohl der Spermienkonzentration als auch der Gesamtzahl der lebensfähigen Spermien im Zeitraum von 75 bis 100 Tagen nach der Impfung fest.

Die Spermienkonzentration der Spender verringerte sich um 15,1 Prozent, also um 12 Millionen Spermien pro Milliliter. Die Gesamtzahl der „beweglichen Spermien“ verringerte sich um 22,1 Prozent, was einer Gesamtreduktion von 31 Millionen lebensfähigen Spermien entspricht.

Diese Ergebnisse scheinen im Widerspruch zu früheren Studien zu stehen, die nach der Impfung keine statistisch signifikanten Auswirkungen auf die Spermienparameter zeigten. Eine Studie kam sogar zu dem unplausiblen Fazit, dass die Impfstoffe die Spermienqualität verbesserten. Diese früheren Studien enthielten jedoch keine mittel- und längerfristigen Analysen, die Teil der neuen Studie waren.

Den Autoren zufolge deuten die nach mehr als 150 Tagen nach der Impfung entnommenen Proben darauf hin, dass eine „Erholung“ der Spermien stattgefunden habe.

Als sie die Spermien jedoch ein drittes Mal untersuchten, ermittelten sie eine vergleichbare Verringerung der Spermienkonzentration. Nach Angaben der Forscher erreichten diese Verringerungen jedoch keine statistische Signifikanz.

Die Autoren gingen nicht darauf ein, warum diese dritten Tests statistisch nicht signifikant waren, was einer der Schwachpunkte dieser Studie ist. Ein Grund dafür könnte sein, dass im zweiten Zeitraum 29 Samenspender Proben abgaben und im dritten Zeitraum nur 21. Weniger Proben bedeuten eine größere Unsicherheit. Angesichts der geringen Zahl der an der Studie beteiligten Spender wäre es auch hilfreich zu wissen, warum acht von ihnen die Studie abbrachen.

Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit

Gleichzeitig schlagen andere Wissenschaftler und Ärzte seit über einem Jahr Alarm, dass die Corona-Impfstoffe die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten – sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Am 23. April 2021 erklärte die Molekularbiologin und Toxikologin Dr. Janci Chunn Lindsay in einer öffentlichen Stellungnahme an die US-Gesundheitsbehörde CDC, dass es Grund zu der Annahme gibt, die Corona-Impfstoffe würden „mit … Fortpflanzungsproteinen in Spermien kreuzreagieren“.

Fünf Monate später, im September 2021, erschien ein Leitartikel in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“. Dem Artikel zufolge gaben mehr als 30.000 Frauen in Großbritannien bekannt, dass die Corona-Impfstoffe ihre Menstruationszyklen gestört hätten.

Es ist auch erwähnenswert, dass bis zum 27. Juni 2022 4.751 Fehlgeburten an das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) gemeldet wurden. Das VAERS ist ein passives Meldesystem für Nebenwirkungen von Impfstoffen, wobei es nicht alle Fälle von Impfstoffnebenwirkungen erfasst.

Die Autoren der neuen israelischen Studie weisen jedoch darauf hin, dass es keinen Grund dafür gebe, zu befürchten, dass die Impfung die Fruchtbarkeit langfristig negativ beeinflussen könnte.

„Insgesamt zeigen wir die langfristige Sicherheit der Impfung in Bezug auf die Samenanalyse bei Samenspendern. Der vorübergehende Rückgang, den wir feststellten, ähnelt den bereits bekannten Nebenwirkungen einer kurzen Fiebererkrankung (beispielsweise der Grippe), gefolgt von einer späteren Erholung“, schrieb Dr. Itai Gat, der Leiter der Studie, in einer E-Mail an die Epoch Times. 

„Es scheint, dass die Immunreaktion nach der Impfung ähnlich ist wie bei gewöhnlichen Infektionen, was zu einer kurzfristigen Beeinträchtigung der Spermienproduktion führt“, so der Forscher weiter.

Bei vielen Menschen tritt Fieber als Nebenwirkung der mRNA-Impfung auf. Laut dem „COVID-19 Response Team“, einer Koordinierungsstelle der CDC, berichteten 29,5 Prozent der Geimpften, dass sie nach dem Erhalt eines mRNA-Impfstoffs Fieber hatten.

Eine Corona-Erkrankung kann deswegen auch die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. Laut verschiedenen Forschungsergebnissen dringt das SARS-CoV-2-Virus in Körperzellen ein, indem es sich an Rezeptoren des Gewebeenzyms Angiotensin-Converting-Enzym-2 bindet. Diese Rezeptoren werden auch „ACE2-Rezeptoren“ genannt.

Da zahlreiche Hodenzellen (ebenso wie zahlreiche weibliche Fortpflanzungszellen) ACE2 exprimieren, ist es nicht überraschend, dass eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit mit einer Corona-Erkrankung in Verbindung gebracht wurde.

Gleichzeitig wirken die mRNA-Impfstoffe, indem sie den Körper dazu veranlassen, die gleichen Spike-Proteine zu bilden, die sich an die ACE2-Rezeptoren binden. Die Befürchtung, dass die Impfstoffe selbst möglicherweise eine langfristige Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit zur Folge haben könnten, ist also wissenschaftlich begründet.

Die israelischen Forscher gehen jedoch davon aus, dass es sich bei der von ihnen beobachteten Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit um einen „umkehrbaren negativen Effekt“ handelt, der für einen Zyklus der Spermatogenese (Bildung von Spermien) oder 74 Tage anhält.

Männer sollten über die neuen Forschungsergebnisse nur so viel besorgt sein, wie sie sich über ähnliche Probleme nach anderen Infektionen Sorgen machen, sagte Gat dazu.

„Selbstverständlich sind sich die meisten Männer des kurzen Rückgangs ihrer Spermienzahl nach einer Virusinfektion nicht bewusst“, fügte der Forscher hinzu.

Anzahl der Spermien fiel schon vor der Corona-Pandemie

Im Jahr 2017 berichtete der britische „The Economist“, dass die Spermienzahlen in den westlichen Ländern „rapide sinken“. Im Artikel wurde eine Meta-Analyse von 185 verschiedenen Studien zitiert, die ergab, dass die Spermienzahlen in den westlichen Ländern zwischen 1973 und 2011 um alarmierende 52 Prozent gesunken sind – von durchschnittlich 99 Millionen pro Milliliter im Jahr 1973 auf einen Tiefstand von 47 Millionen im Jahr 2011.

Der Effekt war ungefähr linear, was einem Verlust von 1,38 Millionen Spermien pro Milliliter pro Jahr entspricht. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Mann in einem westlichen Land in den 11 Jahren seit 2011 wahrscheinlich weitere 15 Millionen Spermien pro Milliliter verlor; damit sank die Gesamtzahl auf etwa 32 Millionen.

Wie die israelischen Wissenschaftler erwähnten, ist eine der Einschränkungen ihrer Studie die Tatsache, dass sie das Sperma gesunder Samenspender untersuchten.

Samenspender repräsentieren nicht die durchschnittliche Fruchtbarkeit. Die Samenbanken überprüfen die Spender und nehmen nur Spenden von Männern, deren Spermien dafür geeignet sind.

Laut „The Economist“ ergab eine Bostoner Studie, dass 2013 nur 44 Prozent der potenziellen Samenspender ausreichend fruchtbar waren, um für eine Spende infrage zu kommen – zehn Jahre zuvor waren es noch 69 Prozent.

Es gibt eine klinische Bezeichnung für eine niedrige Spermienzahl: Oligozoospermie. Von Oligozoospermie spricht man, wenn ein Mann weniger als 15 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit hat. Während einige Männer mit Oligozoospermie auf natürlichem Wege ein Kind zeugen können, ist es für viele schwieriger, dies ohne Medikamente zu tun. Bis zu 70 Prozent von ihnen sind zeugungsunfähig.

Nach Ansicht von Experten sollten junge Männer, die eines Tages Väter werden möchten, sich um die Qualität und Beweglichkeit ihrer Spermien Sorgen machen. Der Verlust von Millionen von Spermien, auch wenn er nur vorübergehend ist, kann schnell zu einer niedrigen Spermienzahl führen.

Langfristige Studien zu Corona-Impfstoffen nötig

Das Zusammenwirken der Corona-Infektion und der Corona-Impfung auf die Spermienqualität könnten dazu führen, dass die Geburtenrate in allen Ländern noch stärker zurückgeht als bei dem bereits prognostizierten „beispiellosen weltweiten Rückgang“.

„Spike-Proteine aus dem Impfstoff gehen überall hin – in die Hoden, die Eierstöcke, das Knochenmark“, sagte Dr. Osvaldo Villarreal, Kinderarzt in San Antonio, Texas, und Inhaber der Klinik „Abrazos Optimum Health“. „Die Auswirkungen sind immens. Wir sollten sehr besorgt sein“, meinte er. „Wir wissen nicht, wie es sich auf uns auswirken wird.“

„Jeder sollte besorgt sein“, pflichtete Dr. Jane Orient bei, eine Ärztin für Innere Medizin mit mehr als 40 Jahren klinischer Erfahrung und Geschäftsführerin der Vereinigung „Association of American Physicians and Surgeons“.

Da die Impfstoffe noch nicht lange auf dem Markt sind, gebe es keine Langzeitstudien. Doch Kinderwunschkliniken würden berichteten, dass die Föten bei der künstlichen Befruchtung oft sterben und es auch Schwierigkeiten gebe, die Spermienqualität zu verbessern. Das sei sehr besorgniserregend, meinte Dr. Orient. 

„Wir kennen die langfristigen Auswirkungen auf Krebs, Fruchtbarkeit, Autoimmunerkrankungen und Geburtsfehler nicht. Es ist einfach noch nicht genug Zeit vergangen“, fügte die Ärztin hinzu.

In diesem Zusammenhang will der Leiter der israelischen Studie künftig weiter die Spermien von Männern nach der Corona-Impfung untersuchen. Das werde jedoch schwieriger werden, weil die Probanden unterschiedliche Impfstatus haben werden. 

„Was die nächsten Dosen anbelangt, erwarte ich, dass die Spender sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten impfen lassen werden, was weitere Studien sehr viel komplizierter machen wird“, prognostizierte Gat.

Über die Autoren:

Jennifer Margulis ist eine preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin und Autorin von „Your Baby, Your Way: Taking Charge of Your Pregnancy, Childbirth, and Parenting Decisions for a Happier, Healthier Family“. Die Fulbright-Stipendiatin und Mutter von vier Kindern beteiligte sich an einer Kampagne zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit in Westafrika. Außerdem setzte sie sich im französischen Fernsehen für ein Ende der Kindersklaverei in Pakistan ein. Für mehr Informationen besuchen Sie JenniferMargulis.net

Dr. Joe Wang war 2003 leitender Wissenschaftler für das SARS-Impfstoffprojekt des Pharmaunternehmens Sanofi Pasteur. Heute ist er Präsident des Fernsehsenders New Tang Dynasty TV (Kanada), einem Medienpartner der Epoch Times.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Want to Be a Dad? Count Your Sperm If You’ve Had the Jab“ und „Pfizer COVID-19 Vaccine Impacts Semen: Study“ (deutsche Bearbeitung von as)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 54, vom 23. Juli 2022.



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