Opioidkrise: Werberiese Publicis zahlt Millionenstrafe
Publicis Health, eine Sparte des französischen Werbeagenturriesen Publicis Groupe und eines der weltweit größten Unternehmen im Bereich der Gesundheitswerbung, hat sich bereiterklärt, 350 Millionen US-Dollar zu zahlen, um Vorwürfe beizulegen, die besagen, dass es eine maßgebliche Rolle in der Opioid-Krise in den USA gespielt hat. Dies wurde am 1. Februar von New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James bekannt gegeben. Diese millionenschwere Einigung ist die erste ihrer Art, die eine Werbeagentur betrifft.
Sie bringt fast drei Jahre an Verhandlungen zum Abschluss, nachdem die Staatsanwaltschaft das erste Mal Publicis Health vorgeworfen hat, „betrügerische und irreführende Marketingstrategien“ für den US-Pharmariesen Purdue Pharma entwickelt zu haben, welche die Verschreibungen und den Verkauf von Opioiden wie OxyContin (Wirkstoff Oxycodon) steigerten.
Publicis arbeitete von 2010 bis 2019 mit Purdue an Werbekampagnen für verschiedene Opioide, darunter OxyContin, Butrans und Hysingla. Die Werbeagentur setzte das von der Unternehmensberatung McKinsey entwickelte aggressive „Evolve to Excellence“-Programm von Purdue um. Die Staatsanwälte erklärten, dass es gezielt die Ärzte ansprach, die am meisten OxyContin verschrieben, und sie mit intensiven Verkaufsgesprächen und Marketingaktionen überhäufte, die die angeblichen Vorteile einer Erhöhung der Dosierung für die Patienten – oft unnötigerweise – beworben haben.
Die Staatsanwaltschaft warf der Werbeagentur vor, dass ihre Aktivitäten und der daraus resultierende Anstieg des Opioidverkaufs wesentlich zur Verschärfung der verheerenden Opioidepidemie in den USA beigetragen hätten.
Publicis: Kein rechtswidriges Verhalten
Publicis hat im Rahmen des Vergleichs kein Fehlverhalten oder eine Haftung zugegeben und sagte, dass es sich gegen alle Rechtsstreitigkeiten verteidigen werde, die durch den Vergleich nicht beigelegt werden.
Die Werbeagentur erklärte in einer Pressemitteilung, dass die frühere Arbeit für Opioidhersteller „vollständig gesetzeskonform“ war und hauptsächlich von einer Werbeagentur namens Rosetta durchgeführt wurde, die vor zehn Jahren aufgelöst wurde.
In einer separaten Pressemitteilung zur Bekanntgabe des Vergleichs erklärte das Büro der New Yorker Generalstaatsanwältin, dass sie eine Koalition aller Generalstaatsanwälte des Landes angeführt hatte, um diese millionenschwere Zahlung von dem Unternehmen zu erwirken.
Der Bundesstaat New York wird durch diese Vereinbarung mehr als 19 Millionen US-Dollar erhalten. Laut James‘ Büro sollen diese Mittel für die Bekämpfung, Behandlung und Prävention von Opioidabhängigkeit eingesetzt werden.
„Kein Geldbetrag kann die verlorenen Leben und das erlittene Leid durch Sucht wiedergutmachen, aber mit dieser Vereinbarung wird Publicis sein rechtswidriges Verhalten beenden und 350 Millionen US-Dollar zahlen, um den betroffenen Gemeinden beim Wiederaufbau zu helfen“, sagte James.
Sie betonte auch die Bemühungen New Yorks im Kampf gegen den Opioidmissbrauch, unter anderem durch die Bereitstellung von mehr als 2,7 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung von Maßnahmen gegen die Opioidabhängigkeit.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „French Ad Firm Agrees to $350 Million Settlement Over Role in Fueling Opioid Crisis“. (deutsche Bearbeitung kr)
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