Normale Vitamin-B12-Werte können für die Gesundheit des Gehirns immer noch zu niedrig sein

Ältere Erwachsene mit als normal geltenden Vitamin-B12-Spiegeln können laut einer neuen Studie dennoch mit einem kognitiven Verfall und Hirnschäden konfrontiert sein.
Niedrige B12-Werte werden mit dem Auftreten von Gehirngewebeverletzungen in Verbindung gebracht, da B12 für die Gesundheit der Nervenzellen im Gehirn unerlässlich ist. Ein Mangel kann daher zu Schäden an der weißen Substanz führen, die wiederum die kognitiven Funktionen beeinträchtigen können.
Laut derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen liegt der definierte Normalbereich für Vitamin B12 bei einer Serumanalyse von 148 bis 738 pmol/l (beziehungsweise als alternativ verwendete Einheit umgerechnet bei 200 bis 1000 pg/ml). Unter 148 pmol/l spricht man von einem Mangel, jedoch werden oftmals bereits bei Werten unter 260 pmol/l zusätzliche Untersuchungen durchgeführt. Dabei wird der Anteil an sogenanntem „aktivem“ Vitamin B12 (Holo-Transcobalmin) zusätzlich analysiert.
In der aktuellen Studie von amerikanischen Forschern zeigten sich jedoch auch bei Probanden, die mit einem Durchschnittswert von 414,8 pmol/l deutlich über dem Grenzwert lagen, bereits kognitive Schäden.
Studienteilnehmer mit niedrigeren, aber laut medizinisch definierten Normen akzeptablen B12-Werten wiesen messbare Schäden an der weißen Substanz des Gehirns und eine langsamere kognitive Verarbeitung auf. Diese Ergebnisse veranlassten die Forscher dazu, eine Neubewertung anzudenken, was tatsächlich „gesunde“ B12-Werte in der alternden Bevölkerungen ausmacht.
Diese niedrigeren Werte könnten „die Kognition stärker beeinträchtigen als bisher angenommen und einen viel größeren Teil der Bevölkerung betreffen, als uns bewusst ist“, sagte Alexandra Beaudry-Richard, eine der Erstautorinnen, in einer Pressemitteilung.
B12-Spiegel überdenken und Mangel entgegenwirken
Die kürzlich in den „Annals of Neurology“ veröffentlichte Studie ergab, dass ältere, gesunde Menschen mit B12-Konzentrationen im Blut, die unter dem Normalwert lagen, Anzeichen von neurologischen und kognitiven Defiziten aufwiesen. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ein niedriger B12-Spiegel mit Schäden in der weißen Substanz des Gehirns zusammenhängt, die die Kommunikation zwischen den Gehirnregionen unterstützt.
„Frühere Studien, in denen ein gesunder B12-Spiegel definiert wurde, haben möglicherweise subtile funktionelle Manifestationen eines zu hohen oder zu niedrigen Spiegels übersehen, die Menschen beeinträchtigen können, ohne offensichtliche Symptome zu verursachen“, sagte Ari Green, Korrespondenzautor der Studie und Professor für Neurologie. Eine Überarbeitung der Definition von B12-Mangel könne laut Ari zu „einem früheren Eingreifen und zur Vorbeugung von kognitiven Beeinträchtigungen“ führen.
Ältere Menschen sind im Allgemeinen anfälliger für einen niedrigen Vitamin-B12-Spiegel, da unter anderem die Magensäureproduktion, die für die richtige Aufnahme von B12 aus der Nahrung unerlässlich ist, mit zunehmendem Alter abnimmt. Diese mangelnde Aufnahme kann in Kombination mit möglichen Unzulänglichkeiten in der Ernährung zu einem Mangel führen.
Lori Carrell, eine in den USA registrierte Ernährungsberaterin, empfiehlt, um eine ausreichende B12-Zufuhr sicherzustellen, verschiedene Fleischsorten wie Rind-, Schweine- und Lammfleisch in den Speiseplan aufzunehmen. Auch Geflügel wie Huhn und Pute sowie Fisch und Meeresfrüchte wie Lachs, Thunfisch, Sardinen und Muscheln enthalten Vitamin B12. Carrell wies zudem darauf hin, dass Milchprodukte wie Milch, Käse und Joghurt sowie Eier ebenfalls ausgezeichnete Quellen für dieses essentielle Vitamin sind.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Normal Vitamin B12 Levels May Still Be Too Low for Brain Health, Study Finds“. (deutsche Bearbeitung kr)
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