Niederländische Studie: Magnolienrinde als antivirale COVID-19-Therapie?
Niederländische Forscher haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Honokiol, eine Verbindung, die in der Rinde von Magnolienbäumen vorkommt, könnte die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus im menschlichen Körper stoppen. Die Ergebnisse einer ersten Studie an menschlichen Zellen, die am 22. Mai im angesehenen Fachblatt „Microbiology Spectrum“ veröffentlicht wurde, eröffnen möglicherweise neue Therapiemöglichkeiten gegen COVID-19 und nutzen dabei die Kraft der traditionellen Medizin.
Die Studie zeigt, dass Honokiol nicht nur die Reproduktion von SARS-CoV-2 begrenzt, sondern auch breit gefächerte Aktivität gegen eine Vielzahl von Virusvarianten aufweist. Dies schließt insbesondere die Delta- und Omikron-Varianten ein. Die Bedeutung dieser breitspektralen Aktivität besteht darin, dass Honokiol auch dann wirksam bleiben könnte, wenn das Virus weiter mutiert, erklärte Studienautor Martijn J. van Hemert, stellvertretender Professor an der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie am Leiden University Medical Center.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt der Forschung ist, dass Honokiol seine antivirale Aktivität ohne erhebliche Schädigung der Wirtszellen zu erreichen scheint. Dies stellt einen wichtigen Vorteil gegenüber einigen bestehenden antiviralen Behandlungen dar, die erhebliche Zellschäden verursachen können.
Globale Herausforderung: Die Notwendigkeit effektiver antiviraler Behandlungen
Trotz anfänglicher Begeisterung über die Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19 hat sich gezeigt, dass die Wirksamkeit dieser Präventivmaßnahmen weniger zuverlässig ist als ursprünglich angenommen. Dies hebt die dringende Notwendigkeit wirksamer antiviraler Behandlungen hervor. „Im Vergleich zu Impfstoffen haben antivirale Medikamente Vorteile in Bezug auf Lagerung, Verteilung, Verabreichung und Akzeptanz durch einen Teil der Gesellschaft“, heißt es in der Studie.
Nach Angaben der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (National Institutes of Health, NIH), ist Remdesivir derzeit das einzige antivirale Medikament, das von der amerikanischen Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (Food and Drug Administration, FDA) zur Behandlung von COVID-19 zugelassen ist.
Über die antivirale Wirkung hinaus
Abgesehen von seiner Fähigkeit, die Virusreplikation einzudämmen, ist Honokiol auch entzündungshemmend. Diese Eigenschaft könnte insbesondere in späteren Stadien der Krankheit von entscheidender Bedeutung sein. „Zu diesem Zeitpunkt könnte die Hemmung der Virusreplikation nicht mehr hilfreich sein, aber die entzündungshemmende Wirkung von Honokiol könnte die Krankheit mildern“, sagte van Hemert.
Die Rinde der Magnolie, auch als „Hou Pu“ in der chinesischen Medizin bekannt, ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil traditioneller Kräuterbehandlungen in Korea, China und Japan. In den vergangenen Jahren hat auch die westliche Medizin Interesse an der Verbindung gezeigt, die bei einer Vielzahl von Beschwerden – einschließlich Angstzuständen, Depressionen, Magen-Darm-Störungen, Asthma und Kopfschmerzen – Anwendung findet.
Die ermutigenden Resultate, die mit Honokiol in Zellkulturen erzielt wurden, bilden die Grundlage für zusätzliche Forschung. Dies umfasst auch weitere Studien, die den Einfluss von Honokiol auf das Virus in lebenden Organismen (In-vivo-Studien) erforschen.
„Unsere Studie liefert lediglich die Grundlage für weitere Forschungen zu potenziellen therapeutischen Anwendungen“, sagte van Hemert. „Es ist wichtig zu betonen, dass es zu früh ist, zu behaupten, dass Honokiol bei SARS-CoV-2-Patienten eingesetzt werden könnte. Dazu sind noch umfangreiche weitere Forschungen und – wenn erfolgreich – ordnungsgemäß durchgeführte klinische Studien erforderlich.“
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Tree Bark Compound Suppresses COVID-19 Virus: Study“ (Deutsche Bearbeitung kr, cs)
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