Natur in der Schwangerschaft wirkt sich positiv auf Geburtsgewicht aus
Kinder profitieren davon, wenn sich ihre Mutter während der Schwangerschaft in der Natur aufhält. Das zeigt eine Mehrgenerationsstudie, die auf dem Internationalen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Atemwegserkrankung am 10. September in Mailand vorgestellt wurde.
Die Forscher um Robin Mzati Sinsamala von der norwegischen Universität Bergen analysierten Daten von 5.434 Kindern, die von 2.742 Müttern abstammten (Abstract PA311). Anhand ihrer Wohnadresse wurde geschätzt, inwieweit die Mütter während ihrer Schwangerschaft Feinstaub, Stickstoffoxid, Ozon und Ruß ausgesetzt waren.
Auch die Natur wurde als Indikator berücksichtigt. Hierzu zogen die Forscher den sogenannten normalisierten differenzierten Vegetationsindex (NDVI) bei einer räumlichen Auflösung von 300 m heran. Sprich – wie viel Grün es im jeweiligen Wohnumfeld gab. In die Betrachtung flossen des Weiteren das Alter der Mutter, Bildung, Rauchen, Körpergewicht und Begleiterkrankungen ein.
Aus den Daten der Wissenschaftler geht hervor, dass ein naturnahes Wohnen das Geburtsgewicht positiv beeinflusst. Nach Erkenntnis der Forscher geht der Anstieg des NDVI – also ein größerer Einfluss der Natur – mit einem Anstieg des Körpergewichts von 29 Gramm einher.
Gleichzeitig sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Geburtsgewichts unter 2.500 g um 23 Prozent, während die Wahrscheinlichkeit, dass das Neugeborene über 4.000 g wiegt, um 14 Prozent steigt.
Diese Zusammenhänge zum Geburtsgewicht waren auch ersichtlich, als die Luftschadstoffbelastung und verschiedene NDVI-Zonen (100 und 500 m) in die Berechnungen einflossen.
Das Fazit der Forscher: Der Aufenthalt im Grünen trägt zu gesünderen Schwangerschaften bei und verbessert die Lungengesundheit.
Luftverschmutzung in der Schwangerschaft erhöht Asthma-Risiko
Eine andere Studie um das Team von Ingrid Nordeide Kuiper, die in der Abteilung für Arbeitsmedizin am Universitätsklinikum Haukeland in Bergen arbeitet, zeigt das Pendant zur vorgenannten Forschung. Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Exposition gegenüber Luftverschmutzung und Vegetation vor der Empfängnis auf Asthma und Heuschnupfen bei den Nachkommen auswirkt.
Hierzu wurden 1.106 Eltern mit 1.949 Nachkommen aus der internationalen Generationsstudie RHINESS analysiert. Auch hier wurden Feinstaubbelastung, Stickstoffdioxid, Ruß, Ozon und Vegetationsindex ermittelt.
Wie die am 12. August 2020 veröffentlichte Studie zeigt, besteht für die Nachkommen von Müttern, die einer Luftverschmutzung ausgesetzt waren, ein höheres Risiko für früh einsetzendes Asthma und Heuschnupfen.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die elterliche Exposition gegenüber Luftverschmutzung das Risiko für Asthma und Allergien bei zukünftigen Nachkommen zu beeinflussen scheint“, so die Wissenschaftler.
Außerdem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die derzeitigen Grenzwerte für Luftverschmutzung möglicherweise zu hoch seien. Die Wissenschaftler warnen davor, dass Luftverschmutzung auch über Generationen hinweg schädliche Auswirkungen haben könne.
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