Nach Trans-OP: „Bei solchen Komplikationsraten würde keiner mehr Schönheits-OPs machen“
Transpersonen sind suizidgefährdeter als die Allgemeinbevölkerung. Das stellen viele Studien fest. Auch eine geschlechtsangleichende Operation lindert das Risiko nicht, ganz im Gegenteil. Wie Epoch Times in Teil eins dieses Artikels berichtete, steigt das Selbstmordrisiko nach einer Trans-OP, besonders für biologische Männer.
Wie sieht eine Geschlechtsumwandlung aus?
Das könnte mit der Veränderung des Körpers während einer Geschlechtsangleichung zusammenhängen. Doch wie geht diese vonstatten? Eine biologische Frau, die ein Mann sein möchte, kann sich einer Phalloplastik unterziehen. Das ist ein mehrstufiger Prozess, bei dem die Ärzte die äußeren Genitalien wie die innern oder äußeren Schamlippen verwenden, um einen Hodensack zu schaffen. Monate später setzen sie Hodenimplantate und ein Implantat ein, das Erektionen hervorruft.
Die Vaginoplastik ist die Geschlechtsumwandlung von einem Mann zu einer Frau. Dabei entfernt der Chirurg den Penis, die Hoden und den Hodensack, um eine Vulva und eine funktionelle Vagina zu schaffen. Um den Vaginalkanal zu formen, nutzen die Ärzte in der Regel die Haut, die den vorhandenen Penis und Hodensack umgibt. Wenn die Haut nicht ausreicht, transplantieren die Chirurgen Haut vom Bauch oder Oberschenkel. Die Vaginoplastik ist die am häufigsten durchgeführte geschlechtsangleichende Operation für Personen mit Geschlechtsdysphorie. Jährlich gibt es mehr als 3.000 Eingriffe weltweit.
Darunter ist die Penisumkehrung das am häufigsten durchgeführte Verfahren. Dabei entfernen die Chirurgen die Haut des Penis und drehen ihn um, um einen Beutel zu bilden. Dieser wird in den Vaginalhohlraum eingeführt, der zwischen Harnröhre und Rektum geschaffen wurde. Dann entfernen die Chirurgen teilweise die Harnröhre, verkürzen sie und positionieren sie neu, um die großen und kleinen Schamlippen sowie die Klitoris zu bilden.
Bei einer anderen Operationsmethode wird ein Robotersystem eingesetzt, mit dem der Chirurg durch einen kleinen Schnitt im Bauchnabel in den Körper eindringen kann, um einen Vaginalkanal zu schaffen. Welche Art von Vaginoplastik die Ärzte durchführen, ist von Person zu Person verschieden.
Gewebe von Fischen für Penisumkehrung
Bei jüngeren Menschen, die noch nicht in die Pubertät gekommen sind, reicht die Haut des Penis möglicherweise nicht aus, um eine normale Penisumkehrung vorzunehmen.
„Wenn man ein Kind nimmt, das kurz vor der Pubertät steht – und man empfiehlt Pubertätsblocker, um die Pubertät im Alter von 10 bis 11,5 Jahren zu stoppen – und wenn man das bei kleinen Jungs macht, kann man kein Gewebe von Penis und Hodensack entnehmen. So ist es sehr schwierig, eine Vagina zu schaffen“, erklärte Dr. Alfonso Oliva, ein plastischer und rekonstruktiver Chirurg aus den USA, in einem Interview mit Epoch Times.
Man müsse Gewebe aus anderen Bereichen des Körpers wie beispielsweise dem Bauchfell oder Dickdarm verwenden. Einige Forscher in Brasilien erwägen sogar die Verwendung von Tilapia-Fischen (afrikanische Buntbarsche), fügte er hinzu.
Ernsthafte Risiken bei Vaginoplastik
Nach einer Vaginoplastik ist der Genesungsprozess langwierig. Außerdem muss die betroffene Person ihr ganzes Leben lang in unterschiedlichen Abständen eine Vaginaldilatation (Erweiterung der Vagina) durchführen lassen.
Ferner ist eine Vaginoplastik mit zahlreichen körperlichen Komplikationen verbunden. Dazu gehören
- Wundheilungsstörungen,
- Vaginalstenose (Verengung der Scheide),
- Hämatome (Blutergüsse),
- Granulationsgewebe,
- Blutungen,
- Infektionen,
- Haut- oder Klitorisnekrosen (abgestorbenes Gewebe),
- Nahtdehiszenz (Öffnung des chirurgischen Schnitts),
- Harnverhalt (Unfähigkeit, die Blase zu leeren),
- Vaginalprolaps (Vagina ragt nach außen),
- rektovaginale Fisteln.
Fisteln zwischen Vagina und Enddarm
Laut einem Artikel aus dem Jahr 2021, der im „International Brazilian Journal of Urology“ erschien, ist eine rektovaginale Fistel die „verheerendste Komplikation“ einer Vaginoplastik. Sie kann „trotz sorgfältiger Technik“ und ohne offensichtliche Verletzung des Enddarms auftreten.
Eine rektovaginale Fistel ist eine abnormale Verbindung zwischen Rektum und Vagina, die zu Stuhlinkontinenz, schlechter Hygiene, vaginalen oder analen Reizungen sowie potenziell lebensbedrohlichen Abszessen (schmerzhafte Eiteransammlungen) und einem Wiederauftreten der Fistel führen kann.
Im Jahr 2017 erschien im „Journal of Urology“ eine Arbeit, in der die Forscher Personen beobachteten, die sich einer Penisumkehrung unterzogen hatten. Von 330 Patienten traten bei 95 (29 Prozent) postoperative Komplikationen auf. Drei dieser Patienten entwickelten eine rektovaginale Fistel, und 30 Patienten (9,1 Prozent) mussten ein zweites Mal operiert werden.
Unerwünschte Folgen nach OP
Des Weiteren erschien im Jahr 2018 eine Studie über die postoperativen Ergebnisse von 117 Personen nach einer Vaginoplastik. Demzufolge wiesen 26 Prozent der Operierten Granulationsgewebe auf, 20 Prozent litten unter intravaginaler Narbenbildung und 20 Prozent unter anhaltenden Schmerzen.
In einer 2016 in der Fachzeitschrift „Urology“ veröffentlichten Studie untersuchten Forscher retrospektiv die Krankenakten von 69 biologischen Männern, die sich zwischen Januar 2005 und Januar 2015 einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hatten. Die Studie machte keine Aussagen über Komplikationen während der Operation. Nach dem Eingriff traten allerdings bei 22 Prozent der Operierten unerwünschte Folgen auf.
Plastischer Chirurg: Komplikationsrate ist zu hoch
Ferner hieß es in einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2021, dass die Komplikationsraten nach einer Penisumkehrung zwischen 20 und 70 Prozent lagen. Die meisten Komplikationen traten dabei in den ersten vier Monaten nach dem Eingriff auf.
In einer anderen Übersichtsarbeit und Metaanalyse aus dem Jahr 2018 untersuchten die Forscher 125 Beiträge, um neovaginale Komplikationen nach einer Operation zu bewerten. Dafür wählten sie 13 Studien aus, die 1.684 Patienten umfassten, und fanden eine Komplikationsrate von 32 Prozent. Die Rate für eine erneute Operation aus nichtästhetischen Gründen lag bei 22 Prozent.
„Wenn die Komplikationsrate bei kosmetischen Eingriffen mehr als zwei bis drei Prozent betragen würde, hätten wir keine Patienten mehr“, meinte Dr. Oliva. „Das sind sehr hohe Prozentzahlen, die wir einfach akzeptieren“, so der plastische Chirurg weiter.
Ihm zufolge seien die Komplikationen bei diesen chirurgischen Eingriffen sehr hoch. Er sieht in ihnen den Grund für die hohe Selbstmordrate. Die Betroffenen würden denken, dass eine Geschlechtsumwandlung das Problem lösen werde. „Aber das tut sie nicht“, sagte er.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Rates of Suicide Attempts Doubled After Gender-Reassignment Surgery: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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