Musik als Heilmittel: Wissenschaft bestätigt uralte Erkenntnisse

Musik, seit der Antike als Heilmittel anerkannt, wird heute durch zahlreiche Studien als wirksame Therapie bestätigt, die Körper und Geist positiv beeinflusst. Insbesondere Musiktherapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Demenz, Depressionen und chronischen Krankheiten wie Krebs und Parkinson.
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Musiktherapie: Hoffnung für Demenz- und Parkinson-Patienten.Foto: Giulio Fornasar / iStock
Von 26. Juni 2024

Die heilende Wirkung der Musik ist bereits seit den Zeiten des antiken Griechenlands und Chinas anerkannt. Heute belegen klinische Studien und systematische Übersichtsarbeiten diese Erkenntnisse.

Wissenschaftlich betrachtet, beeinflusst Musik den Körper auf mindestens zwei Arten. Eine Wirkung erfolgt über die Verbindung von Geist und Körper, die andere durch die physische Wirkung der Schallwellen. Wenn Sie sich zur Musik bewegen, erleben Sie eine der effektivsten Übungen für Geist und Körper, die die Wissenschaft kennt – probieren Sie es aus und spüren Sie selbst die positive Wirkung.

Musik bei Demenz, Parkinson und Krebs

Geist und Körper sind eng miteinander verbunden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben entdeckt, dass körperliche Bewegung eine effektive Behandlungsform bei Depressionen darstellt. Ebenso, dass chronischer Stress zu vielen Krankheiten beiträgt.

In den vergangenen zehn Jahren wurden Hunderte Studien zur Musiktherapie bei Demenz durchgeführt. Diese Studien wurden oft in Übersichtsarbeiten zusammengefasst und analysiert, um Muster oder Widersprüche in den Ergebnissen zu erkennen.

Mehrere dieser Übersichtsarbeiten befassten sich speziell mit den Auswirkungen der Musiktherapie auf Demenzpatienten.

Eine Übersichtsarbeit ergab, dass Musiktherapie mit einer verbesserten Sprachfähigkeit sowie einer deutlichen Linderung von Depressionen und Angstzuständen verbunden ist. Eine andere Übersichtsarbeit berichtet von einer Verbesserung des allgemeinen Verhaltens bei Demenzpatienten, und eine Weitere fand Hinweise darauf, dass Musiktherapie die kognitiven Funktionen verbessern kann, auch wenn die Nachweise hier nicht ganz eindeutig waren.

Laut der American Psychological Association kann Musik die Herzfrequenz und den Stresspegel von Frühgeborenen senken, Stress reduzieren und Schmerzen lindern. Letzteres ist besonders hilfreich für Menschen, die an chronischen Krankheiten wie Krebs leiden.

Weitere Studien haben gezeigt, dass die Klangtherapie Krebspatienten beruhigen, Entzündungen reduzieren und die Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen lindern kann.

Manchmal testen Forscher nicht die Musik, sondern spezifische Schallfrequenzen.

Eine Studie ergab, dass die Stimulation mit niederfrequentem Schall es 26 Prozent von Fibromyalgie-Patienten ermöglichte, nach der Behandlung ihre Medikamente abzusetzen.

Eine andere Untersuchung zeigte, dass akustische Interventionen Parkinson-Patienten helfen können, den Verlust der motorischen Fähigkeiten zu mindern und ihre Gehfähigkeit zu verbessern.

Die vibroakustische Therapie hat sich zu einer eigenen Behandlungsmethode entwickelt, mit Hunderten Studien, die ihre Auswirkungen auf verschiedene Krankheiten von COVID-19 bis Zerebralparese untersuchen.

Die richtige Musikwahl

Wenn man Musik mit Bewegung und sozialer Interaktion kombiniert, wird sie zu einem besonders wirksamen Heilmittel.

Eine systematische Übersicht, veröffentlicht im „The BMJ“ (früher British Medical Journal), zeigte, dass Tanzen eine wirksamere Behandlung für Depressionen ist als gängige Antidepressiva, kognitive Verhaltenstherapie und andere Formen von Bewegung.

Ich nutze Musik, um meine Konzentration bei der Arbeit zu verbessern. Natürlich hilft nicht jede Musik. Sanfte Musik und klassische Musik wirken am besten für mich. Klassische Musik scheint das Gehirn so sehr zu nähren, dass wir dafür sogar einen Namen haben: den „Mozart-Effekt“.

Ich glaube jedoch, dass viele Menschen Musik eher negativ als positiv nutzen. Ich erinnere mich, dass ich als Teenager oft wütende Musik laut aufgedreht habe, wenn ich schlecht gelaunt war. Traurige und wütende Musik oder Musik, die egoistische oder lustvolle Gefühle verstärkt, ist weitverbreitet.

Das könnte problematisch sein.

Denn Forscher haben herausgefunden, dass verschiedene Musikarten unterschiedliche Wirkungen haben können. Eine kleine Studie, die 2007 in Applied Psychophysiology and Biofeedback veröffentlicht wurde, ergab, dass klassische Musik Angst, Wut und Stress beruhigen kann, während Heavy Metal dies nicht kann. Ich vermute, dass Musik ähnlich wie Nahrung wirkt. So wie manche Musik uns nährt, kann uns andere Musik beunruhigen.

Ich schlage vor, Ihre Musikauswahl so sorgfältig zu treffen wie die Wahl Ihrer Wohngegend: Suchen Sie nach etwas Friedlichem und Angenehmen.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Why Can Music Heal Us?“. (deutsche Bearbeitung kr)



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