Mögliche Therapieansätze für Long COVID und Impfschäden durch Blutgerinnsel
Das Fallbeispiel der Amerikanerin Kristi Dobbs ist ein typisches Beispiel für lang anhaltende Probleme: Bei ihr traten ernste gesundheitliche Komplikationen bereits unmittelbar nach der Verabreichung ihrer ersten Dosis des Pfizer-COVID-19-Impfstoffs auf. „Ich hatte im Überwachungsbereich kaum Platz genommen, als ich schon eine Krankenschwester rufen musste“, berichtete Dobbs der Epoch Times.
Dobbs erlitt kurz nach der Impfung folgende Symptome: Herzklopfen, beschleunigten Herzschlag und erhöhte Atemfrequenz. „Bis die Krankenschwester in der Lage war, mich an das Gerät zur Messung von Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung anzuschließen, war mein Blutdruck bereits auf ein gefährlich hohes Niveau angestiegen. […] Es grenzt an ein Wunder, dass ich keinen Schlaganfall erlitten habe.“
In den darauffolgenden Monaten litt Dobbs unter einer Vielzahl an Symptomen. Es entwickelten sich bei ihr eine Neuropathie, Muskelschwäche und Muskelschmerzen sowie Herzrhythmusstörungen.
Ebenfalls trat eine weitere beunruhigende Veränderung auf: Dobbs erlebte starke Menstruationszyklen, die auf die Entstehung von Blutgerinnseln zurückzuführen waren. Dieses ernsthafte gesundheitliche Problem hält bei ihr bis zum heutigen Tage an.
Bei medizinischen Untersuchungen wurden bei Dobbs Antiphospholipid-Antikörper nachgewiesen, die umliegende Zellen angreifen können, was zur Bildung von Blutgerinnseln führen kann.
Mikro-Blutgerinnsel durch COVID-19-Impfstoffe
Die Hypothese, dass die Bildung von Mikro-Blutgerinnseln, sogenannten Mikrothromben, eine wesentliche Rolle bei Long COVID spielt, wurde kürzlich von Dr. Robin Kerr, einem praktizierenden Allgemeinarzt, und Harriet Carroll, einer Wissenschaftlerin im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen an der Universität Lund, in einem Vorabdruck ihres wissenschaftlichen Beitrags vorgestellt. Sie postulierten ebenfalls, dass Impfschäden durch COVID-19-Impfstoffe in ihrer Symptomatik stark an Long COVID erinnern.
Professor Etheresia Pretorius, Leiterin des Fachbereichs für Physiologische Wissenschaften der Fakultät für Naturwissenschaften an der Universität Stellenbosch in Südafrika, spezialisierte sich in ihrer Forschung auf Mikrothrombenbildung. Sie erklärte gegenüber The Epoch Times, dass die Bildung von Mikrothromben, obwohl sie wahrscheinlich nicht das einzige vorliegende gesundheitliche Problem darstellt, vermutlich einen beachtlichen Beitrag zu den Symptomen leistet.
Mikrothromben können eine Vielzahl der Symptome, die sowohl bei Long COVID als auch im Zusammenhang mit Impfschäden durch COVID-19-Impfstoffe auftreten, beobachtet werden, erklärt Pretorius. Die durch Blutgerinnsel verursachte Verstopfung der Blutgefäße behindert den Austausch von Nährstoffen, was zu den Symptomen Müdigkeit, Atemnot, Konzentrationsschwierigkeiten und Neuropathie führen kann.
Des Weiteren sind bestimmte Proteine, die bei der Entstehung von Mikrothromben eine Rolle spielen, auch an Prozessen beteiligt, die Autoimmunreaktionen und die Aktivierung von Mastzellen hervorrufen. Beide Zustände können allergische Symptome wie Nesselsucht, Schwellungen und Atemschwierigkeiten verursachen.
Die Dermatologin Dr. Angela Bowers berichtete gegenüber The Epoch Times, dass viele ihrer Patienten – darunter sowohl Long-COVID-Betroffene als auch Personen, die unter den Folgen von Impfschäden leiden – eine deutliche Linderung ihrer Symptome erlebten, nachdem die Behandlungen eingeleitet wurden, die auf eine Verbesserung der Durchblutung abzielten.
Spike-Proteine und ihre Rolle bei Blutgerinnungsstörungen
In den Behandlungsrichtlinien, die sowohl für Long COVID (PDF) als auch für Impfschäden (PDF) von der Frontline COVID-19 Critical Care Alliance (FLCCC) vorgelegt wurden, wird das Problem der Blutgerinnung hervorgehoben.
Sowohl die Ärzte der FLCCC als auch zahlreiche Forscher haben das Spike-Protein als einen Auslöser für die Entstehung von Blutgerinnseln benannt. Diese Spike-Proteine sind auf der Oberfläche des COVID-19-Virus zu finden und dienen dem Virus dazu, Zellen zu befallen und zu schädigen. Gleichzeitig sind Spike-Proteine aber auch ein Erkennungsmerkmal für das körpereigene Immunsystem. Immunzellen erkennen die Spike-Protein-Struktur als Antigen und versuchen, dieses zu eliminieren. Dies veranlasste Forscher dazu, sich bei den COVID-19-Impfungen ebenfalls auf das Spike-Protein zu fokussieren. Bei den mRNA-Impfstoffen wird der menschlichen Körper selbst dazu gebracht, ebendiese Spike-Proteine zu produzieren.
Das Spike-Protein kann jedoch auf verschiedene Weisen Blutgerinnungsprobleme verursachen und anscheinend die Gerinnselbildung sogar ohne die Hilfe von Thrombin und Blutplättchen starten, welche normalerweise für diesen Prozess notwendig sind. Bisher sind folgende Probleme in Verbindung mit der Blutgerinnung identifiziert:
- Das Spike-Protein kann laut einer Studie die Struktur von Gerinnungsproteinen ändern. Speziell betrifft die Veränderung die Form von Beta- und Gamma-Fibrinogen, Komplement 3 und Prothrombin. Diese kann dazu führen, dass die sich bildenden Blutgerinnsel größer werden und schwerer aufgelöst werden können.
- Das Spike-Protein kann Schäden an der Innenwand der Blutgefäße verursachen. Dies passiert, wenn es an speziellen Rezeptoren auf den Zellen dieser Innenwand, den sogenannten Endothelzellen, andockt. Diese Rezeptoren werden ACE-2-Rezeptoren genannt und sind die Hauptanlaufstelle, die das COVID-19-Virus zur Infektion der Zellen nutzt. Da Endothelzellen besonders viele dieser ACE-2-Rezeptoren haben, sind sie besonders anfällig für Infektionen. So können die Spike-Proteine in diese Zellen eindringen und Entzündungsreaktionen auslösen, die schließlich zu Gerinnseln an den Gefäßwänden führen.
- Außerdem können die Spike-Proteine laut einer weiteren Studie dazu führen, dass Blutplättchen überaktiv werden. Diese überaktiven Blutplättchen neigen zu Verklumpung und setzen sich an Endothelzellen fest. Das Resultat sind Blutgerinnsel in den Blutgefäßen.
Herausforderungen in der Diagnostik von Blutgerinnseln
Durch ihre Forschungen fand Professor Pretorius heraus, dass die Blutgerinnsel, die sich bei akuten COVID-19- sowie Long-COVID-Patienten bilden, größer sind und schwer abgebaut werden können. Diese Gerinnsel können beispielsweise nicht mit einer Standardtherapie wie der Gabe von Trypsin, einem Enzym, das die Verdauung fördert, zersetzt werden.
Überdies kann es vorkommen, dass Tests auf Blutgerinnsel fälschlicherweise negativ ausfallen und dadurch eine falsche Diagnose gestellt wird.
Der am weitesten verbreitete Blutgerinnungstest betrifft C-reaktive Proteine, die bei Entzündungen im Körper ansteigen und auf die Bildung von Blutgerinnseln hindeuten können. Pretorius’ Forschung hat gezeigt, dass bei Patienten mit Long COVID unlösliche Mini-Blutgerinnsel entstehen, die diese Entzündungsmarker, also die C-reaktiven Proteine, einschließen. Da diese Marker dann nicht mehr frei im Blutplasma schweben, könnten Ärzte bei der Untersuchung von Blutproben zu dem Schluss kommen, dass alles normal sei, obwohl das nicht der Fall ist.
Ein zusätzlicher, häufig angewandter Test zur Überprüfung der Blutgerinnung bestimmt die D-Dimer-Werte an. Aber D-Dimere entstehen nur, wenn Blutgerinnsel anfangen, sich aufzulösen. Deshalb kann es sein, dass bei Patienten, die zwar Blutgerinnsel haben, diese aber noch stabil sind und sich nicht auflösen, der Test nichts Auffälliges anzeigt.
Die besagten Blutgerinnsel bilden eine schlickartige Substanz in der Mikrogefäßstruktur, die den Gasaustausch behindert, erklärte der in Alabama ansässige, zertifizierte Internist Dr. Jordan Vaughn der Epoch Times. Er zog den Vergleich zu einem verstopften Duschkopf, bei dem die Rohre zwar sauber sein mögen, die Ventile im Kopf jedoch mit der Zeit zunehmend verstopfen.
Vaughn ist einer der führenden Ärzte in den USA, die Mikrogerinnsel bei Long COVID und Impfschäden erforschen.
„Genauso wie die Rohre in Ihrer Wand nicht unbedingt sofort kaputt werden oder Geräusche von sich geben, bevor sie einen kritischen Zustand erreichen“, erklärte Vaughn, „so sammeln sich bei vielen Menschen Gerinnsel an, ohne dass es zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Versorgung mit roten Blutkörperchen kommt.“
Sobald der Gasaustausch jedoch behindert oder blockiert ist, können Zellen aufgrund von Sauerstoffmangel dysfunktional werden und Symptome auslösen.
Ansätze zur Eindämmung von Mikro-Blutgerinnseln
Es gibt aktuell folgende Ansätze zur Behandlung von Mikro-Blutgerinnseln:
Dreifachtherapie mit Gerinnungshemmern und Thrombozytenaggregationshemmern
Eine einzelne gerinnungshemmende oder thrombozytenaggregationshemmende Medikation könnte unzureichend sein, um die durch Spike-Proteine bedingten Blutgerinnsel aufzulösen. Daher haben Ärzte Kombinationstherapien mit verschiedenen Gerinnungshemmern entwickelt. Die Therapie wurde erstmals im Dezember 2021 von einem Forscherteam vorgestellt, zu dem auch die Professoren Pretorius und Douglas Kell, Forschungsleiter für Systembiologie an der Universität Liverpool, gehörten.
Es handelt sich dabei um folgende „Dreifachtherapie“:
- Eine Tagesdosis Clopidogrel und Aspirin zu 75 Milligramm
- Zwei Tagesdosen Apixaban à 5 Milligramm
- Eine Tagesdosis eines Protonenpumpenhemmers
Clopidogrel und Aspirin sind Thrombozytenaggregationshemmer, die verhindern, dass sich Thrombozyten verklumpen und Blutgerinnsel bilden. Apixaban dient als Gerinnungshemmer.
Laut der Veröffentlichung des Forscherteams wurde eine Gruppe von 24 Long-COVID-Patienten einen Monat lang mit der Medikation behandelt. Alle Patienten erfuhren eine signifikante Verbesserung der Symptome Gehirnnebel, Atemnot, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust und Müdigkeit. Zudem verringerten sich die Mikrogerinnselbildung und die übermäßige Aktivierung der Thrombozyten.
Im März 2023 veröffentlichten Pretorius und Kell einen zweiten Vorabdruck mit 91 Patienten, von denen ebenfalls die meisten eine Verbesserung ihrer Symptome erfuhren. Trotz der hohen Erfolgsrate betonten die Autoren, „eine solche Medikation nur unter ärztlicher Aufsicht aufgrund des Blutungsrisikos befolgt werden sollte“. Zudem kann die Therapie auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Während der Studie berichteten 75 der 91 Teilnehmer über Blutergüsse als Nebenwirkung. Es wurden zudem weitere Nebenwirkungen beobachtet, darunter leichtes Nasenbluten, das von fünf Patienten berichtet wurde, verstärkte Menstruationsblutungen, die von zwei Frauen berichtet wurden, und ein Patient, der aufgrund einer gastrointestinalen Blutung Bluttransfusionen benötigte.
Nattokinase
Bislang gibt es keine klinischen Studien zum Nahrungsergänzungsmittel Nattokinase. Dennoch berichten Gesundheitsdienste, die Langzeit-COVID und Impfschäden behandeln, dass Nattokinase scheinbar sehr gut dabei hilft, Blutgerinnsel aufzulösen und die Beschwerden der Patienten zu lindern.
Ein interessanter Aspekt von Nattokinase ist, dass es auch in der Lage ist, sogenannte Spike-Proteine abzubauen. Es wird angenommen, dass diese Proteine eine Rolle bei der Entstehung der Blutgerinnsel spielen.
Außerdem kann Nattokinase dazu beitragen, den Gehalt an Plasminogenaktivator-Inhibitor-1 (PAI-1) im Körper zu senken. PAI-1 ist eine Substanz, die die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigt.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
In ihrem Vorabdruck schlugen Kerr und Carroll vor, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) wie Sertralin möglicherweise bei der Verhinderung von Blutgerinnseln helfen können.
SSRIs verhindern den Abbau von Serotonin, einem Neurotransmitter, der umgangssprachlich als Glückshormon bekannt ist.
Wissenschaftler glauben, dass SSRIs Depressionen und Angstzustände lindern können, indem sie mehr zirkulierendes Serotonin zulassen, um Stimmung und Gedächtnis zu regulieren. Studien haben jedoch auch gezeigt, dass diese Medikamente eine starke entzündungshemmende Wirkung haben.
Sertralin hat die Fähigkeit, Spike-Proteine zu binden. Dadurch kann es verhindern, dass die Spike-Proteine mit den sogenannten ACE-2-Rezeptoren in unseren Zellen interagieren.
Zusätzlich hat Sertralin in Kombination mit Aspirin und Clopidogrel gezeigt, dass es Eigenschaften besitzt, die gegen Blutgerinnsel wirken und die Zellen, die die Innenseite unserer Blutgefäße auskleiden, schützen kann. Diese Kombination wird oft zur Behandlung von Depressionen eingesetzt.
Fluvoxamin, ein weiteres Medikament aus der gleichen Klasse wie Sertralin, wird in einem Behandlungsplan (dem FLCCC-Protokoll) zur Behandlung von Schäden, die durch COVID-19-Impfungen verursacht wurden, eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass Fluvoxamin Entzündungen in den Zellen, die die Innenseite unserer Blutgefäße auskleiden, wirksam reduziert und somit Schäden an den Blutgefäßen verhindert.
Genesung kann durch verspätete Behandlung verlangsamt werden
Auf einer Konferenz der FLCCC hob Dr. Vaughn hervor, dass sowohl der Zeitpunkt, zu dem mit der Behandlung begonnen wird, als auch das Alter des Patienten einen maßgeblichen Einfluss auf den Therapieerfolg haben können.
Mit zunehmendem Alter neigt die Qualität unserer Blutgefäße dazu, abzunehmen. Dies führt zu einer reduzierten Anpassungsfähigkeit und einer erhöhten Sensibilität gegenüber Schwankungen in Blutvolumen und -druck.
Endotheliitis, eine Entzündung der Zellen, kann zur Alterung von Blutgefäßen beitragen. Daraus folgt, dass Patienten, die ihre Behandlung hinauszögern, womöglich einen längeren Genesungsprozess durchlaufen müssen.
Die Studie, die an 91 Patienten durchgeführt wurde, ergab, dass Individuen, die unter den Symptomen von Long COVID für weniger als sechs Monate litten, tendenziell schneller genesen konnten als diejenigen, deren Symptome über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten anhielten.
„Ein verzögerter Behandlungsbeginn kann dazu führen, dass die Dauer der medikamentösen Therapie verlängert wird und erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften hypoxischen Gewebeschadens. Dies könnte sich in einer partiellen Reaktion auf die Behandlung oder sogar in einem Therapieversagen äußern“, so die Autoren der Studie.
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Blood Clotting May Be Causing Long COVID and Vaccine Injury: How to Get Better (Part 1)“ (Deutsche Bearbeitung kr, cs) und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.
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