Lancet-Studie: mRNA-Impfstoffe in Muttermilch nachgewiesen – Übertragung auf Säuglinge möglich

Eine neue Studie bestätigt, dass bei stillenden Frauen, die mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 geimpft wurden, mRNA in der Muttermilch nachweisbar ist. Demnach ist auch eine Übertragung auf den Säugling wahrscheinlich, worauf auch Berichte von dokumentierten Nebenwirkungen bei Säuglingen sowohl in der Datenbank VAERS als auch in Dokumenten von Pfizer hinweisen.
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Eine junge Mutter stillt ihr Baby.Foto: iStock
Von 5. Oktober 2023

Eine neue Studie im renommierten Fachjournal „The Lancet“ bestätigt erneut, dass mRNA-COVID-19-Impfstoffe nicht nur an der Injektionsstelle verbleiben, sondern sich „systemisch“ im Körper verteilen können. So wiesen Forscher mRNA-Fragmente auch geringe Mengen in Originalstruktur in 70 Prozent der untersuchten Fälle in Muttermilch von frisch geimpften Müttern nach.

mRNA in 70 Prozent der untersuchten Muttermilchproben

In der im September 2023 veröffentlichten Studie sammelte ein amerikanisches Forscherteam Muttermilchproben von 13 gesunden, frisch gebackenen Müttern vor und nach der Impfung. Die Sammlung der Proben erfolgte mindestens zweimal am Tag über die folgenden fünf Tage hinweg. Sieben der teilnehmenden Mütter lieferten Proben sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Dosis des Impfstoffs. Dadurch lagen insgesamt 20 Impfstoffexpositionen und 154 Muttermilchproben vor.

Die Frauen stellten ihre Proben bis zu 45 Stunden nach ihrer COVID-19-Impfung bereit. Dabei zeigte sich, dass die nachgewiesene mRNA mehrheitlich in fragmentierter Form vorlag. In 12 bis 25 Prozent hatte sie jedoch ihre Originalstruktur beibehalten. Laut den Forschern besteht Bedarf an weiteren Studien, um die Minimalmenge an mRNA zu bestimmen, die bei Neugeborenen eine Immunreaktion auslösen kann.

Die gesammelte mRNA wurde sowohl in der Muttermilch als auch in den extrazellulären Vesikeln der Muttermilch entdeckt. Diese Vesikel sind kleine, von Zellen abgegebene Transporteinheiten, die diverse Biomoleküle befördern – darunter Proteine, Lipide, nicht-codierende RNA, microRNA, Messenger-RNA und DNA. Es ist bekannt, dass Muttermilch eine hohe Konzentration solcher Vesikel enthält, die Genexpression, Immunfunktion, Entwicklung und Wachstum des Säuglings beeinflussen können. Interessanterweise wurde dieser Studie zufolge jedoch das Spike-Protein von SARS-CoV-2 in den untersuchten Proben nicht nachgewiesen.

Hauptautor: „Studie bedeutend für zukünftige mRNA-basierte Therapien“

Die Forscher wiesen darauf hin, dass ihre Studie „wertvolle Einblicke in den Transport und die Präsenz von Impfstoff-mRNA in der Muttermilch“ biete. Diese könnten demnach für die Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit künftiger mRNA-basierter Therapien für stillende Frauen von Bedeutung sein. „Es geht nicht nur um den COVID-Impfstoff“, teilte der Hauptautor Dr. Nazeeh Hanna gegenüber der Epoch Times mit.

Hanna ist Leiter der Neonatologie am NYU Langone Hospital und Professor für Pädiatrie an der NYU Long Island School of Medicine. Er findet es bedauerlich, dass viele Menschen den „eigentlichen Wert der Studie übersehen“ hätten. „Wir müssen sicherstellen, dass wir es beim nächsten Mal besser machen. Das haben wir im Fazit des Lancet-Artikels geschrieben“, so Hanna.

Basierend auf den Ergebnissen der Studie glaubt Dr. Hanna, dass es nach der Impfung kein Risiko beim Stillen gebe, wenn die Mütter bis zwei Tage nach der Impfung warten würden. Denn nach dieser Zeit hätten die Forscher keine Impfstoff-mRNA nachweisen können. Er sieht auch kein Risiko für Mütter, die Kinder stillen, die älter als sechs Monate sind. Schließlich hätte die US-Gesundheitsbehörde die Impfung von Säuglingen ab einem Alter von 6 Monaten erlaubt.

Mütter mit Kindern unter sechs Monaten sollten jedoch ihren Arzt konsultieren, so die Einschätzung von Dr. Hanna. Dieser würde ihnen dann wahrscheinlich zwei Optionen vorschlagen: „Mit dem Stillen fortfahren, da das damit verbundene Risiko gering ist“, oder „das Stillen für diese zwei Tage nach der Impfung vorübergehend unterbrechen und das Kind mit zuvor eingelagerter Muttermilch füttern“.

Weitere Studien bestätigen mRNA in Muttermilch

Schwangere und stillende Frauen waren ursprünglich von den klinischen Studien von Pfizer und Moderna ausgenommen. Darüber hinaus führten sie keine pharmakokinetischen Untersuchungen mit COVID-19-Impfstoffen am Menschen durch. In solchen Studien wird beurteilt, wie der menschliche Körper über die gesamte Expositionszeit mit der mRNA in den Impfstoffen interagiert. Diese zeigen normalerweise auch auf, wie sich der Impfstoff im Körper verteilt und wie und wann er wieder ausgeschieden wird.

Trotz der offenen Fragen empfahlen die US-Gesundheitsbehörde und das American College of Obstetrics and Gynecology im Juli 2021 den COVID-19-Impfstoff für schwangere und stillende Frauen.

Die Lancet-Studie ist nicht die einzige, die darauf hinweist, dass mRNA aus COVID-19-Impfstoffen möglicherweise durch Muttermilch auf Säuglinge übertragen werden kann. Eine Studie in „Nature“ aus dem Jahr 2021 zeigte, dass stillende Mütter nach der Pfizer-Impfung SARS-CoV-2-Antikörper in die Muttermilch abgaben – besonders nach der zweiten Dosis. 2022 bestätigte eine weitere Studie in „Frontiers in Immunology“ die Präsenz von Antikörpern in der Muttermilch.

Vertrauliche Pfizer-Dokumente enthüllen Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC würden die verfügbaren Daten zur Sicherheit der COVID-19-Impfung in der Stillzeit auf Folgendes hindeuten:  „Weder bei der stillenden Person noch bei dem gestillten Kind kommt es nach der ersten oder zweiten Dosis zu schwerwiegenden Reaktionen.“

Dennoch enthüllen Dokumente von Pfizer interessante Details. Diese konnten im April 2021 durch eine Klage des „Freedom of Information Act“ zugänglich gemacht werden. Von den 215 Meldungen handelten 174 von Fällen, in denen Säuglinge über die Muttermilch mit Bestandteilen des Impfstoffs in Kontakt kamen, während die Mütter stillten.

Die restlichen 41 Meldungen berichteten von Nebenwirkungen bei Säuglingen, die auf indirektem Wege durch die Muttermilch mit dem COVID-19-Impfstoff von Pfizer in Berührung gekommen waren; hierzu zählten Symptome wie Fieber, Gesichtslähmung, geschwollene Lymphknoten und Erbrechen.

Jessica Rose, eine Immunologin und Molekularbiologin, untersuchte im Jahr 2021 Daten aus dem Vaccine Adverse Event Reporting System. Dabei handelt es sich um ein System der US-Gesundheitsbehörde, das Informationen über unerwünschte Ereignisse nach der Impfung sammelt und analysiert. Rose stieß dabei auf 177 Fälle von Nebenwirkungen. Drei der Berichte betrafen Säuglinge unter einem Jahr. Diese waren durch die Impfung der Mutter mit dem Impfstoff in Kontakt gekommen.

Gegenüber Epoch Times gab Rose an, dass die gemeldeten Nebenwirkungen „von tagelangem hohem Fieber bis hin zu Hypophagie (Unterernährung) reichen“.

Lipidnanopartikel verbreiten mRNA im Körper

Auch andere Daten belegen, dass Lipidnanopartikel – Träger von mRNA – in Tierversuchen von der Einstichstelle aus in verschiedene Organen gelangen, wie Epoch Times bereits im Jahr 2021 berichtete.

Zudem entdeckten mehrere Studien Lipidnanopartikel, beladen mit mRNA, noch lange nach der Impfung im Blut. Eine in der Fachzeitschrift „Cell“ erschienene Studie wies mRNA und freie Spike-Proteine in Lymphknoten nach. Ein kürzlich in „Biomedicines“ veröffentlichter Artikel betont, dass Lipidnanopartikel in COVID-19-Impfstoffen weit im Körper verteilt werden. Sie können schützende Membranen im Körper überqueren.

Epoch Times hat die US-Gesundheitsbehörde um Stellungnahme gebeten.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „mRNA Detected in Breast Milk After COVID-19 Vaccination Can Be Passed on to Infants: New Study“. (Deutsche Bearbeitung il). Der Inhalt ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



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