Lacto-fermentierte Lebensmittel und ihre vielfältigen Vorteile
Wir leben in einer Zeit, in der die Vorstellung von bösen Bakterien und krank machenden Keimen vorherrscht. Eine klare Unterscheidung zwischen guten und schlechten Keimen findet dadurch seltener statt. Doch es gibt sie. Die Keime, die unsere Freunde sind.
Der Mensch kann nachweislich bis zu zwei Kilogramm Bakterien in seinem Darm haben. Wenn diese dann auch noch „freundlich“ sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Verdauung, der Produktion von Vitaminen, dem Schutz vor Giftstoffen und Krankheitserregern. Man schätzt, dass bis zu 80 Prozent unserer Immunstärke von den nützlichen Bakterien im Verdauungstrakt stammen.
Heutzutage nehmen viele Menschen probiotische Medikamente ein, um den Darm mit diesen Helfern zu besiedeln. Eine natürliche Alternative bietet dagegen der Verzehr von fermentierten Lebensmitteln. Diese sind voll mit „freundlichen“ Bakterien, die Milchsäure produzieren und die Gesundheit auf vielfältige Weise unterstützen.
Weltweites Kulturgut
Jede traditionelle Kultur hat ein oder mehrere fermentierte Lebensmittel hergestellt und regelmäßig verzehrt: von Sauerkraut in den europäischen Kulturen bis zu delikaten Pickles in den asiatischen Küchen. Aus der polynesischen Kultur stammt der Brauch von fermentiertem Poi und von Fischprodukten, während die Inuit-Völker fermentierte Milch, natürlich geräucherte Wurstwaren und „gammligen“ Fisch bevorzugten.
Die mit Abstand größten Experten auf dem Gebiet der Fermentation sind afrikanische Stammesvölker. Sie haben herausgefunden, wie man fast alles fermentieren kann. Als Grundlage ihrer sauren Getränke dienen Mais, Hirse, Sorghum, Bananen und Wassermelonensaft. Weiterhin bilden Erdnüsse und Sesam die Grundlage für fermentierten Presskuchen, aber auch Fleisch und Innereien werden auf vielfältige Weise – und der afrikanischen Hitze zum Trotz – haltbar gemacht.
Die Fermentierung durch milchsäurebildende Bakterien dient aber nicht nur der natürlichen Konservierung von Lebensmitteln. So steigt gleichzeitig der Vitamingehalt in den fermentierten Lebensmitteln, während natürlich vorkommende Toxine und Reizstoffe neutralisiert werden. Am wichtigsten ist jedoch, dass fermentierte Lebensmittel täglich nützliche Bakterien liefern.
Das bekannteste fermentierte Gericht in Deutschland ist mit Abstand das Sauerkraut. Dieses dient als Beilage zu gekochten Mahlzeiten, fördert die Verdauung und stärkt die Darmflora. Wichtig ist dafür jedoch, dass Sauerkraut auf traditionelle Weise hergestellt, also nicht erhitzt oder pasteurisiert wurde.
Nur in rohem Sauerkraut sind die Organismen lebendig und gedeihen, und der niedrige pH-Wert kann Krankheitserreger in Schach halten. Tatsächlich gehören lacto-fermentierte Lebensmittel zu den sichersten und gesündesten Lebensmitteln der Welt.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „The Universal Appeal of Lacto-Fermented Foods“ (redaktionelle Bearbeitung ger)
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