Kleiner Aufwand, große Wirkung: Wie 15 Minuten Sport am Arbeitsplatz Wunder wirken

Reichen 15 Minuten Bewegung täglich schon aus, um unsere Gesundheit erheblich zu verbessern? Laut einer Studie aus Australien ist die Antwort auf diese Frage ein eindeutiges Ja.
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Sozialer Austausch und freundschaftlicher Wettbewerb können Arbeitnehmern helfen, ein Trainingsprogramm durchzuhalten.Foto: Jacob Wackerhausen/iStock
Von 2. Oktober 2024

Nur 15 Minuten Sport täglich am Arbeitsplatz bringen große gesundheitliche Vorteile, heißt es in einer Studie aus Australien, die 2024 in der Zeitschrift „Healthcare“ erschienen ist. So berichteten die Studienteilnehmer von mehr Energie und einer Verbesserung ihrer Fitness, Stimmung und Schlafqualität. Selbst nach dem Ende des Programms wollen viele von ihnen weiterhin Sport treiben.

Solche nachhaltigen, ausbaufähigen Initiativen können Mitarbeiter motivieren, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern, meinte Carol Maher in einer Pressemitteilung.

Sie ist Professorin an der University of South Australia und Direktorin der Alliance for Research in Exercise, Nutrition and Activity (Verband für Forschung über Ernährung, Bewegung und Sport) und Mitautorin der Studie. Ihr zufolge sollte jeder Arbeitgeber der Umsetzung solcher Programme Priorität einräumen.

Körperlich aktive Mitarbeiter sind glücklicher und gesünder. Sie sind produktiver, zufriedener, weniger gestresst und werden seltener krank“, so die Professorin.

Motivation durch verschiedene Aspekte

Im Rahmen der Studie werteten die Forscher Daten von 11.575 Teilnehmern aus 73 Unternehmen in Australien, Neuseeland und Großbritannien aus, die sechs Wochen lang an der Fitness-Initiative „15 Minute Challenge“ teilgenommen hatten. Die Probanden stammten aus verschiedenen Branchen wie dem Finanz-, Hochschul- oder Gesundheitswesen sowie der Technikbranche und wurden in Teams von drei bis acht Personen eingeteilt.

Mithilfe einer speziell entwickelten App gaben die Teilnehmer grundlegende Informationen zu ihrer Gesundheit an und zeichneten anschließend ihre tägliche Trainingsdauer und -art auf. Die App ermöglichte es ihnen auch, die Rangliste der Teams auf Grundlage der kumulierten Trainingseinheiten innerhalb ihres Unternehmens zu verfolgen.

Ferner verfügte die App über eine Übungsbibliothek mit Abbildungen, die Aktivitäten wie Radfahren, Gehen, Kraftübungen und Yoga umfasste. Dies bot Flexibilität, da jede beliebige Übungsform je nach Vorliebe möglich war.

Des Weiteren enthielt das Programm Gamification-Elemente. Das sind spielerische Elemente, die in einem nicht spielerischen Kontext verwendet werden. Alternative Namen sind „Gamifizierung“ und „Spielifizierung“.

So konnten die Probanden an Teamwettbewerben teilnehmen und sich tägliche Aktivitätsprotokolle anschauen. Auch bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, über eine Anzeigetafel persönliche Meilensteine und Fotos mit den Teammitgliedern auszutauschen.

„Durch freundschaftlichen Wettbewerb sind die Teamkollegen motiviert, sich kontinuierlich zu engagieren. Dies ist ein Schlüsselaspekt der ‚15 Minute Challenge’-App. Auch bleiben die Teilnehmer so in Kontakt“, erklärte Professorin Maher.

Nach sechs Wochen füllten die Teilnehmer mithilfe der App Umfragen mit Selbstauskünften aus. Sie bewerteten ihren allgemeinen Gesundheitszustand, ihre Energie, ihre Stimmung und ihren Schlaf auf einer Zehn-Punkte-Skala. Außerdem gaben sie Feedback, welche Vorteile sie in dem Programm sehen, ob es ihnen Spaß gemacht hat und ob sie weiterhin an dem Programm teilnehmen möchten.

Zufriedener und gesünder durch Fitnessprogramme

Die Ergebnisse zeigten „signifikante“ Verbesserungen bei der körperlichen Aktivität. Dabei erreichten oder überboten 95 Prozent der Teilnehmer die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur körperlichen Betätigung. Die WHO empfiehlt wöchentlich mindestens 150 bis 300 Minuten mäßig intensiver körperlicher Betätigung oder 75 bis 150 Minuten intensiver körperlicher Betätigung.

Laut den Eigenangaben der Teilnehmer lagen Verbesserungen bei Energie, Fitness, Stimmung und Schlaf zwischen 7 und 14 Prozent. Die Zufriedenheitsquote war hoch: 92 Prozent der Teilnehmer empfahlen das Programm weiter.

„Die hohen Zufriedenheitsraten und die signifikanten gesundheitlichen Verbesserungen unterstreichen das Potenzial von Wellness-Programmen am Arbeitsplatz, um Bewegungsmangel zu bekämpfen und einen gesünderen, aktiveren Lebensstil zu fördern“, schreiben die Studienautoren.

Was half beim Durchhalten?

Gamification und sozialer Austausch waren integrale Bestandteile des „15 Minute Challenge“-Programms. Diese Elemente waren wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer dranblieben.

Außerdem seien sie starke Motivatoren, um das Verhalten in puncto Gesundheit zu ändern, erklärte Ben Singh in einer E-Mail an Epoch Times. Er ist Forschungsstipendiat an der University of South Australia im Fachbereich Allied Health and Human Performance und Erstautor der Studie.

Gamification

Durch den spielerischen Aspekt machte die „15 Minute Challenge“ Spaß. „Gamification-Elemente wie Punkte sammeln, Erfolge freischalten oder tägliche Herausforderungen festlegen, können dazu führen, dass sich körperliche Aktivitäten eher wie ein Spiel als eine lästige Pflicht anfühlen“, meinte Singh.

Besonders Personen, die nicht regelmäßig Sport treiben, hätten Schwierigkeiten, mit Sport anzufangen oder dranzubleiben. Dieser spielerische Ansatz könne den Einschüchterungsfaktor verringern, fügte der Erstautor hinzu.

Sozialer Austausch

„Das Umfeld des Arbeitsplatzes schien den sozialen Austausch zu fördern. Denn die Kollegen konnten einander unterstützen und motivieren. Gleichzeitig wurden Teamgeist und Leistungswille gestärkt“, so Singh.

Zu den sozialen Aspekten gehörte der Austausch mit Freunden über die jeweiligen Fortschritte, die Teilnahme an Gruppenaufgaben oder die soziale Unterstützung durch Online-Communitys.

Diese Funktionen würden dem menschlichen Wunsch nach sozialer Verbundenheit und Eigenverantwortung entsprechen, erklärte Singh. Wenn die Teilnehmer einander ermutigen oder sich einen freundschaftlichen Wettbewerb liefern oder sehen, wie andere Übungen aus dem Programm machen, bleiben sie eher motiviert und engagiert.

Das Gefühl der Zugehörigkeit und der gemeinsamen Erfahrung innerhalb einer Gemeinschaft kann positive Verhaltensweisen verstärken. Das erleichtert es, das Programm über einen langen Zeitraum hindurch durchzuhalten.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Simple 15-Minute Workplace Fitness Program Changing Employee Health“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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