Kinderärzte warnen: „Kein Handy vor elf Jahren“
Kinder aller Altersgruppen zeigen Kinderärzten zufolge Krankheitssymptome, die auf übermäßigen Medienkonsum zurückzuführen sind. Neun von zehn Kinderärzten führen Übergewicht und soziale Auffälligkeiten auf eine ausschweifende Nutzung von Smartphones und Spielekonsolen zurück, wie eine Umfrage der Krankenkasse pronova BKK unter niedergelassenen Kinderärzten ergab, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
Demnach stellten 79 Prozent der befragten Ärzte in den vergangenen fünf Jahren verstärkt soziale Auffälligkeiten bei Kindern fest. Drei Viertel der Ärzte bemerken eine Zunahme von Übergewicht.
66 Prozent diagnostizieren vermehrt motorische Defizite, 59 Prozent Lernentwicklungsstörungen. Für die beiden letztgenannten Diagnosen machen acht von zehn Ärzten eine erhöhte Mediennutzung verantwortlich.
Zunehmende Vereinsamung
Fast alle Kinderärzte sehen eine zunehmende Vereinsamung ihrer Patienten kritisch. 90 Prozent sind der Meinung, dass die Tragweite der psychischen Schäden durch die vermehrte Mediennutzung noch nicht absehbar ist.
82 Prozent erkennen schon heute eine soziale Isolation ihrer Patienten, die sie auf den Medienkonsum zurückführen. Für die Umfrage wurden im Oktober 100 niedergelassene Kinderärzte online befragt.
„Katastrophale Folgen“ für die Entwicklung
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte zuletzt davor gewarnt, schon kleinen Kindern Smartphones und Tablets zu geben. Das habe „katastrophale Folgen“ für die Entwicklung, sagte Präsident Thomas Fischbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Schon die Jüngsten würden auf permanente Reizüberflutung konditioniert. Grundsätzlich gelte „Kein Handy vor elf Jahren“ und danach nicht mehr als zwei Stunden Nutzung pro Tag. (afp)
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