Immunsystem, Energie und Stimmung: Wie man Sonnenlicht optimal für die Gesundheit nutzt

Tipps, wie man die gesundheitlichen Vorteile von Sonnenlicht optimal nutzen und die Risiken minimieren kann.
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Richtig Sonne zu tanken, hat viele gesundheitliche Vorteile.Foto: istock
Von und 20. Januar 2025

Viele Menschen meiden die Sonne, um sich vor Hautkrebs zu schützen. Dadurch entgehen ihnen jedoch unter Umständen eine Reihe von positiven Effekten auf die Gesundheit. Dazu zählen eine verbesserte psychische Verfassung, ein gestärktes Immunsystem und Schutz vor chronischen Krankheiten, darunter sogar Krebs.

Um die Vorteile von Sonnenlicht zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren, müssen wir zunächst verstehen, wie die heilende Kraft des Sonnenlichts auf die Zellen unseres Körpers übertragen wird. Dr. Roger Seheult, Facharzt für Innere Medizin, beschäftigt sich mit diesem wichtigen Prinzip.

Wie Sonnenlicht Krankheiten vorbeugt

Seheult sagt, dass die Sonneneinstrahlung das Risiko für Krebs und andere Erkrankungen senken kann. Er verweist auf eine Studie aus Schweden, bei der 30.000 Frauen über einen Zeitraum von 20 Jahren beobachtet wurden. Dabei wurde festgestellt, dass die Sterblichkeitsrate bei den Frauen, die sich nicht der Sonne aussetzten, doppelt so hoch war wie bei den Frauen, die sich am meisten in der Sonne aufhielten.

In einem kürzlich geführten Interview in der Sendung „Vital Signs with Brendon Fallon“ von EpochTV erläuterte Seheult, warum Sonnenlicht das Potenzial hat, das Risiko von Krebs und anderen Krankheiten zu senken.

Sonnenlicht umfasst das Infrarotspektrum, das für das menschliche Auge zwar unsichtbar ist, aber als Wärme wahrgenommen werden kann. Innerhalb des Infrarotspektrums ist Nahinfrarotlicht (NIR) laut Seheult besonders vorteilhaft für die Gesundheit, da es die zelluläre Energieproduktion optimieren kann.

Sonnenlicht regt die Vitamin-D-Produktion an

Sonneneinstrahlung regt die Vitamin-D-Produktion im Körper an und ist damit wichtig für die Gesundheit. Für mehrere Körperfunktionen ist Vitamin D unerlässlich.

Dr. Jingduan Yang, Psychiater und Arzt für integrative Medizin, sieht den Vitamin-D-Mangel als einen Faktor für viele chronische Beschwerden seiner Patienten. „In meiner Gruppe von Patienten, die wegen chronischer Müdigkeit, Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen zu mir kommen, haben 95 Prozent von ihnen oder sogar noch mehr einen Vitamin-D-Mangel“, sagte er. Inzwischen zeigen zwischen 2017 und 2018 gesammelte Daten, dass der Vitamin-D-Mangel in der US-Bevölkerung bei 40,9 Prozent liegt.

Weitere Einblicke in die Vorteile von Vitamin D und Sonnenlicht gibt Yang in der Episode „Sonnenlicht gegen Depressionen, Müdigkeit und Grippe“ in „Vital Signs with Brendon Fallon“.

Die Bedeutung von Nahinfrarotlicht für die Gesundheit der Zellen

In jeder unserer Zellen befindet sich ein Energieerzeuger, die sogenannten Mitochondrien. Mitochondrien produzieren Energie, damit die Zellen ihre unzähligen Aufgaben im gesamten Körper erfüllen können. Dieser Prozess erzeugt jedoch auch oxidativen Stress.

Seheult vergleicht Mitochondrien unter oxidativem Stress mit einem überhitzten Motor: Wenn er nicht kontrolliert wird, kann dies zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Untersuchungen zeigen, dass oxidativer Stress zu verschiedenen chronischen Krankheiten beiträgt, darunter Diabetes, Herzerkrankungen, Alzheimer und Krebs.

Wie hilft Sonnenlicht, oxidativen Stress zu mildern? Seheult erklärt, dass Nahinfrarotlicht tief in die Haut eindringt und die Melatoninproduktion fördert. Dieses Hormon kühlt die Mitochondrien quasi ab und hilft so, oxidativen Stress zu lindern. Zwar nehmen viele Menschen Melatoninpräparate ein, doch Seheult sagt, dass die Produktion von Melatonin in den Mitochondrien durch Nahinfrarotstrahlung weitaus wirksamer sei. Er weist außerdem darauf hin, dass oral eingenommenes Melatonin nur nachts eingenommen werden sollte, da es dem Körper signalisiert, dass es Zeit zum Schlafen ist.

Künstliches Nahinfrarotlicht: Eine Alternative zum natürlichen Sonnenlicht

Das gesundheitsfördernde Nahinfrarotlicht muss nicht unbedingt von der Sonne kommen. Bei der Photobiomodulation wird künstlich erzeugtes rotes oder Nahinfrarotlicht eingesetzt, um die Heilung zu fördern, Entzündungen zu lindern und Schmerzen bei einer Vielzahl von Erkrankungen, einschließlich Demenz, zu reduzieren.

Eine 2021 veröffentlichte Studie zeigte „positive kognitive Verbesserungen“ bei Demenzpatienten, die eine transkranielle Nahinfrarotlichtstimulation erhielten. Zu den Ergebnissen gehörten eine verbesserte Schlafqualität, bessere Stimmung, mehr Energie und weniger Angstzustände.

Sichere und vorteilhafte Sonnenexposition

Die Aussicht auf sonnenbedingte gesundheitliche Vorteile macht das Entspannen am Strand und das Bräunen sicherlich verlockender. Aber es ist wichtig zu beachten, dass übermäßige UV-Strahlung Risiken mit sich bringt. Sonnenbrand kann potenziell DNA-Mutationen verursachen, die zu Hautkrebs führen können. Er steht auch im Zusammenhang mit Hautschäden und Hautalterung.

Allerdings muss das Sonnenlicht nicht auf nackte Haut treffen, um gesundheitsfördernd zu wirken. Seheult sagt, dass Nahinfrarotlicht aufgrund seiner längeren Wellenlänge tiefer in das Gewebe eindringen kann als UV-Licht. Das bedeutet, dass eine kluge Wahl der Kleidung dazu beitragen kann, schädliche UV-Strahlen zu blockieren, während das nützliche Nahinfrarotlicht weiterhin eindringen kann. Er verweist auf Empfehlungen der Universität von Utah, dichtere Stoffe und hellere Farben zu tragen, um das Eindringen von UV-Licht zu beschränken. Baumwolle und Polyester sind Materialien, die eine angemessene Durchlässigkeit für nützliches Nahinfrarotlicht ermöglichen. Jeansstoff kann hingegen fast 50 Prozent des Nahinfrarotlichts blockieren.

Auch die zeitliche Planung der Sonnenexposition ist wichtig, um die Vorteile zu maximieren und die Risiken zu minimieren. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind ideale Zeiten für die Sonnenexposition, um die Strahlen des Nahinfrarotlichts zu sammeln, da die UV-Strahlung in diesen Zeiträumen im Allgemeinen am niedrigsten ist, so Seheult. Er schlägt vor, dies täglich für 20–30 Minuten zu tun.

Insbesondere Menschen mit dunklerer Haut rät Seheult, die Sonne zur Mittagszeit zu nutzen. Sie können von der stärkeren UV-Strahlung zu dieser Zeit profitieren, während die höhere Melaninkonzentration ihrer Haut das Risiko von Sonnenbrand senkt. Generell rät Seheult jedoch allen Menschen, zur Mittagszeit Sonnenschutz zu verwenden und schützende Kleidung zu tragen.

Auswahl von Sonnenschutzmitteln und Berücksichtigung des Hauttyps

Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist entscheidend für den Schutz der Haut. Sonnenschutzmittel mit der Bezeichnung „Breitband“ bieten Schutz vor sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen, die beide schädlich sind. Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie effektiv ein Sonnenschutzmittel vor Sonnenbrand schützt. Ein höherer LSF-Wert bedeutet besseren Schutz. Für die meisten Hauttypen wird für den täglichen Gebrauch ein LSF von mindestens 30 empfohlen.

Die Beauty-Influencerin und Moderatorin von EpochTVs „Beauty Within“, Felicia Lee, betont, wie wichtig es ist, bei der Wahl des Sonnenschutzmittels die Trockenheit oder Öligkeit der Haut zu berücksichtigen, da bestimmte Inhaltsstoffe helfen können, die natürliche Talgproduktion (Sebumproduktion) der Haut zu regulieren.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Sunlight Boosts Mood, Immunity, and Energy, but When Is the Best Time to Get It?“. (redaktionelle Bearbeitung ee)



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