Immunologe: Die 5 Euro COVID-Behandlung, die Tausende hätte retten können (2/2)
Als Anfang 2020 die ersten Berichte über das SARS-CoV-2 aus Wuhan bekannt wurden, hat Vojtech Thon umgehend mit der Untersuchung von Gewebeproben infizierter Patienten begonnen. Er ist klinischer Immunologe und Professor an der Masaryk-Universität in der Tschechischen Republik.
Seine Versuche, den Behörden sein Fachwissen zur Verfügung zu stellen, seien weitgehend unterbunden worden, schildert er im ersten Teil dieses Interviews. Auch kostengünstige Behandlungen „nicht nur für die High Society“ waren scheinbar unerwünscht. In diesem zweiten Teil spricht er unter anderem über den Trugschluss der Herdenimmunität.
Professor Vojtech Thon war von Anfang an skeptisch gegenüber der Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe. Diese könnten die Verbreitung des Virus nicht stoppen, so seine Einschätzung. Weil sie direkt in den Körper injiziert wird, könne die Impfung bislang nur zu einer „systemischen Immunität“ führen, das heißt zur Bildung von Antikörpern in der Blutbahn und im Gewebe.
Die Schleimhaut werde bei diesem Prozess allerdings umgangen. Atmet die geimpfte Person das Virus ein, vermehre es sich bis zu einem gewissen Grad weiter. Der Patient verbreite das Virus so, als ob er nicht geimpft wäre, erklärte der Immunologe. Die gewünschte sterilisierende Immunität, bei der auch in den Schleimhäuten Antikörper gebildet werden, konnten die Corona-Impfungen bisher nie erreichen.
Außerdem sei die Schleimhaut nie völlig keimfrei. Das bedeutet, dass eine Person das Virus auch dann weiterverbreiten konnte, wenn sie die Infektion schon durchgemacht und eine erneute Infektion ohne große Probleme überstanden habe.
Vor diesem Hintergrund hätte die ganze Diskussion um die Herdenimmunität von Anfang an akkurater sein müssen, kritisierte Thon. Befürworter der Corona-Impfung behaupteten, dass, wenn genug Menschen geimpft seien, sich das Virus nicht mehr so leicht verbreiten könnte. Die geimpften Personen würden also auch diejenigen schützen, die nicht geimpft seien. Davon konnte bei COVID-19 nie die Rede gewesen sein, sagte der Arzt. Vielmehr ging es nur um die Immunität jeder einzelnen Person.
Impfung versus natürliche Infektion
Für den Immunologen war zudem von Anfang an klar, dass die Impfung weniger Schutz biete als eine natürliche Infektion. Er erklärte, warum:
Das Coronavirus dringt durch Nase und Mund in den Körper ein und gelangt dann in die Luftröhre und Lunge. Um in den Rest des Körpers zu gelangen, muss es die Schleimhaut überwinden.
Selbst wenn die Schleimhaut das Virus nur kurz aufhält, hätte das Immunsystem Zeit, das Virus zu erkennen und besser zu bekämpfen. Jedes Mal, wenn das Virus auf die Schleimhaut treffe, werde diese besser im Umgang damit. Neue Kontakte mit dem Virus wirkten dann ähnlich wie Auffrischimpfungen.
Thon argumentierte weiter, dass die Corona-Impfstoffe dem Immunsystem lediglich beibringen, wie es das Spike-Protein des Virus erkennt. Wenn sich dieses Protein jedoch verändert, brauche man wieder einen neuen Impfstoff. Eine natürliche Infektion hingegen würde das Immunsystem trainieren, bis zu 20 verschiedene Proteine des Virus zu erkennen. Deshalb ist man mit dieser Art von Immunität wahrscheinlich auch gegen andere Varianten des Virus geschützt.
Schleimhautimmunität wichtiger als allgemeine Immunität
Zusätzlich würde die Schleimhaut weiterhin helfen, die Krankheit zu bekämpfen, fuhr Thon fort. Sie habe eine wichtige „regulierende“ Funktion, und diese sei sehr entscheidend. Die gefährlichste Phase von COVID-19 sei nämlich die Entzündung. Dabei spielt das Immunsystem verrückt und schädigt Blutgefäße, Lungen sowie andere Organe. Die regulierende Funktion des Immunsystems helfe dem Körper, den Kampf gegen das Virus zur richtigen Zeit zu stoppen.
„Die Schleimhaut-Immunität ist sehr wichtig, viel wichtiger als die allgemeine Immunität“, sagte Thon. Die Impfung allein würde nicht ausreichen, um die durch Infektion erworbene Immunität zu ersetzen. Man müsse weiterhin Kontakt zum Virus haben, um geschützt zu sein. Wichtig sei: Kleinere Infektionsdosen führten zu einer Immunität, die es ermöglichen würde, die Infektion zu überwinden.
Bekannte Risiken
Der tschechische Professor ist der Meinung, dass der Ansatz für die Verteilung von Impfstoffen von vornherein „falsch“ war. „Am Anfang war der Impfstoff wichtig für die Risikogruppen, aber für andere ist er nicht notwendig“, sagte er. Auch die Auffrischimpfungen seien seiner Ansicht nach übertrieben. Eine übermäßige Impfung kann das Immunsystem überreizen und das kann dazu führen, dass geimpfte Menschen die Krankheit leichter bekommen.
Darüber hinaus waren die Risiken bei den Corona-Impfstoffen breit bekannt. Sie basieren auf einer Technologie, die eigentlich für die Behandlung von Tumoren gedacht war. In diesem Zusammenhang könnten mehr Nebenwirkungen auftreten, weil es sich um lebensrettende Maßnahmen handelte. Bei dem Coronavirus sei das aber nicht nötig gewesen. „Das sind unterschiedliche Kriterien“, sagte Thon.
Die häufigsten COVID-19-Impfstoffe im Westen basieren auf mRNA-Technologie. Genetische Informationen werden in einer winzigen Blase eines bestimmten Fettmoleküls verkapselt, das sie schützt. Das Molekül bindet sich dann an Zellen in unserem Körper und setzt den genetischen Code frei. Die Zelle liest den Code als Anweisung zur Produktion von Spike-Proteinen. Die Spike-Proteine treten an der äußeren Hülle der Zelle aus und lösen eine Immunreaktion aus, bei der das Immunsystem die Zelle als infiziert erkennt, angreift und Antikörper entwickelt, die speziell für die Erkennung des Proteins bestimmt sind.
Mit diesem Prozess waren mehrere Risiken verbunden. Erstens sei die Dosierung des Impfstoffs heikel. Auch wenn jede Person eine Dosis des Impfstoffs entsprechend ihrem Körpergewicht erhielte, könnte man nach der Injektion nicht vorhersagen, wie viele Spike-Proteine die Zellen produzieren würden. Darüber hinaus wurde die Impfstofftechnologie für die Behandlung von Krebs entwickelt und soll eine Immunantwort im ganzen Körper auslösen, da Krebs Metastasen bilden kann.
Bei einem Atemwegsvirus wie SARS-CoV-2 war dies jedoch unnötig, sagte Thon. Die Produktion der Spike-Proteine in verschiedenen Organen schaffte somit eine unnötige unbekannte Variable. „Wir schaffen de facto eine Autoimmunreaktion in Organen wie Leber, Nebennieren – das ist gefährlich“, sagte Thon.
Pandemie vorbei, Einschränkungen blieben
Er glaubt, dass eine Corona-Impfung je nach Risiko für jede Person individuell abgewogen werden müsste. Vor allem für Kinder war die Impfung nicht notwendig. „Dieser Impfstoff sollte bei Kindern überhaupt nicht eingesetzt werden, weil sie keine Risikogruppe sind“, sagte Thon. Seine Forschungen zeigten auch, dass Menschen, die die Infektion bereits überwunden hatten, den Impfstoff ebenfalls nicht benötigten.
Während der Pandemie untersuchte Thon über 30.000 Erwachsene in der Tschechischen Republik. Er wollte herausfinden, ob sie Antikörper gegen das Virus entwickelt hatten, entweder durch eine Infektion oder eine Impfung.
Er kam nach der Analyse der Daten von Krankenversicherungen zu dem Ergebnis: Bereits bevor die Corona-Impfung weit verbreitet war, im März 2021, hatte mehr als die Hälfte der Bevölkerung Antikörper. Bis September 2021 stieg diese Anzahl auf über 90 Prozent.
Die Daten zeigten auch, dass Personen, die COVID-19 überstanden hatten – unabhängig von ihrem Impfstatus –, fast kein Risiko hatten, erneut schwer zu erkranken. Obwohl die Pandemie Anfang 2022 als beendet galt und Thon seine Ergebnisse der Regierung vorlegte, wurden strenge Corona-Maßnahmen bis weit in das Jahr 2022 aufrechterhalten.
„Wir wurden übersehen“
Thon hinterfragte die Corona-Strategie der Gesundheitsbehörden und der Regierung und warf ihnen vor, andere Interessen als das Wohl der Bevölkerung im Fokus zu haben. Er bemerkte, dass offiziell empfohlene COVID-19-Behandlungen oft sehr teuer waren, während preiswerte Medikamente weitgehend ignoriert wurden.
Zweifellos waren viele der beteiligten Experten um das Wohlergehen der Bevölkerung bemüht. Das Problem war jedoch, dass diejenigen, die am meisten Aufmerksamkeit erhielten, nicht unbedingt das relevante Fachwissen besaßen, bemerkte Thon. Viele Epidemiologen, Virologen und öffentliche Gesundheitsexperten waren beteiligt, aber klinische Immunologen, die über entscheidenden Expertisen verfügten, schienen nicht das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zu erhalten. „Wir wurden übersehen“, sagte er.
Experten schwiegen
Die Frage sei auch, wie viele von den Fachleuten es wagten, „sich dem Strom zu widersetzen, denn das bedeutet indirekt, dass ihre Fördermittel nicht bewilligt werden, wenn sie im akademischen Bereich tätig sind“, sagte Thon. Zu seiner Überraschung traten auch einige seiner bereits pensionierten Kollegen nicht vor. „Sie schwiegen; sie zogen sich zurück“, sagte er. „Ich weiß nicht, warum.“
Thon gehörte zu den Experten, die die tschechische Regierung bei der Pandemiereaktion berieten, aber seine Kommentare wurden aus Berichten ausgeschlossen, sagte er. „Sie haben mich immer wieder überstimmt.“ Am Ende sandte er seine Erkenntnisse eigenständig an die Regierung. „Sie können nicht sagen, dass sie es nicht wussten.“
In der Zwischenzeit bemühte sich Thon, seine Forschung im Ausland zu veröffentlichen, in der Hoffnung, dass im Falle einer ähnlichen Pandemie in der Zukunft einige Lehren gezogen werden können. Er betont die Bedeutung der Frühbehandlung mit bereits verfügbaren und kostengünstigen Medikamenten, die nicht extra entwickelt oder zu hohen Preisen verkauft werden müssen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: IN-DEPTH: The $5 COVID-19 Treatment That Could Have Helped Save Thousands of Lives (redaktionelle Bearbeitung dl)
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