Hypochlorige Säure: Ein natürlicher Virenkiller bis zu 200-mal stärker als Bleichmittel
Sie ist ein wahres Wundermittel der Natur und kann Keime und Viren innerhalb von Minuten abtöten: die hypochlorige Säure (HOCl). Sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres angeborenen Immunsystems und wird von unseren weißen Blutkörperchen erzeugt.
Die Säure kann aber auch aus elektrolysiertem Salzwasser hergestellt werden – einem Verfahren, das vor über einem Jahrhundert in Russland erfunden wurde. Dabei spaltet man eine Kochsalzlösung (Natriumchlorid, chemisch NaCl, und Wasser, chemisch H₂O) mithilfe von zwei Elektroden und Gleichstrom auf; es entsteht das Desinfektionsmittel HOCl.
Die hypochloride Säure kann bei diesem Verfahren nur entstehen, wenn die Kochsalzlösung einen neutralen (pH 7) oder leicht sauren (4,7-6,5) pH-Wert aufweist. Elektrolytwasser mit solchen pH-Werten wird als relativ sicher für die Anwendung auf unserer Haut, Nasen- und Mundschleimhaut und dem Wundgewebe eingestuft.
Außerdem kommt sie in Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft und im medizinischen Bereich in großem Umfang als Desinfektions- und Reinigungsmittel zum Einsatz. Dazu gehört die Behandlung von Trinkwasser, Abwasser, Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen und harten Oberflächen.
Milder, sicherer und wirksamer als Bleichmittel
Wie oben beschrieben ist HOCl mild und im neutralen pH-Bereich als nicht reizend eingestuft. Aus diesem Grund gilt es als harmloser als andere Säuren, die den Hauptbestandteil flüssiger Bleichmittel ausmachen. Dazu gehört beispielsweise Hypochlorit (OCl¯), ein starkes Oxidationsmittel. Es kann die Atemwege, Augen und die Haut reizen und sie bei einer stärkeren Konzentration verätzen. Wenn man eine große Menge des Mittels einatmet, besteht Lebensgefahr.
Hingegen ist HOCl, ordnungsgemäß aufbereitet, sicher. Zudem ist es als Desinfektionsmittel 80- bis 200-mal wirksamer als Bleichmittel, aber für den Menschen ungiftig.
Darüber hinaus durchdringt neutral geladenes HOCl leicht die Zellwände von Krankheitserregern und tötet sie von innen heraus. Es stört die Struktur und damit die Funktionsweise der Proteine von Viren und Keimen. Ohne ausreichend funktionierende Proteine können Viren und Keime nicht überleben.
HOCl kann auch die DNA oder RNA von Viren und Keimen aufspalten, sodass diese unschädlich gemacht werden und sich nicht mehr vermehren können.
Bleichmittel sind dagegen negativ geladen und können nur schwer in Viren und Keime eindringen. Dies ist ein großer Vorteil der neutral geladenen HOCl gegenüber anderen Bleichmitteln.
Tötet Viren und Bakterien – auch SARS-CoV-2
Mit diesen Eigenschaften kann HOCl folglich Viren schnell unwirksam machen. So zeigte es bereits bei verschiedenen Krankheitserregern seine Wirkung, unter anderem bei SARS-CoV-2, HIV, dem Hepatitis-B-Virus sowie dem Norovirus (verursacht Magen-Darm-Infektionen).
Außerdem zeigten Untersuchungen, dass HOCl bei einer Konzentration von 200 ppm inerte Oberflächen (Oberflächen, die nicht mit HOCl interagieren), die das Norovirus und andere Enteroviren tragen, innerhalb einer Minute wirksam dekontaminiert. Bei 20 ppm kann es Viren immer noch wirksam innerhalb von zehn Minuten desinfizieren.
Ppm (parts per million) ist eine Maßeinheit zur Beschreibung der Konzentration von Substanzen in einer Lösung. Man kann ein ppm in einen Prozentsatz umrechnen, indem man es durch 10.000 teilt. So entsprechen beispielsweise 200 ppm HOCl 0,02 Prozent HOCl.
Die US-Umweltschutzbehörde EPA empfiehlt die hypochloride Säure als sicheres und wirksames Desinfektionsmittel gegen COVID-19 (Anwendung auf Oberflächen, nicht auf Haut oder zur Einnahme).
In niedrigerer Konzentration kann HOCl allerdings als Nasenspray oder Mundspülung eingesetzt werden, um einer Corona-Infektion vorzubeugen. Außerdem ist es laut ersten Forschungsergebnissen auch bei einer bereits eingetretenen Infektion wirksam. Dazu kann es inhaliert oder auch intravenös verabreicht werden.
Viele Einsatzbereiche
HOCl kommt also in zahlreichen Bereichen zum Einsatz, wie beispielsweise
- um Bakterien auf Zahnbürsten erheblich zu reduzieren.
- zur Behandlung von Blepharitis (Augenlidentzündung), da es die bakterielle Belastung auf der Oberfläche der periokularen Haut (Haut rund ums Auge) senkt.
- um mit Biofilm kontaminierte Zahnimplantatoberflächen zu reinigen.
- um mittels Kaltverneblung große Räume wie Arzt- und Zahnarztpraxen zu desinfizieren.
- um bei der Anwendung auf der Haut die Entstehung von Tumoren und Entzündungen zu verhindern, die durch UV-Strahlen verursacht werden.
- um das Vogelgrippevirus innerhalb von fünf Sekunden auf ein nicht nachweisbares Niveau zu reduzieren.
Schont Mensch und Umwelt
Die im Gesundheitswesen oder in der Lebensmittelbranche üblicherweise verwendeten Konzentrationen von HOCl liegen zwischen 50 und 200 ppm für die Hautdesinfektion und Oberflächenreinigung und zwischen 50 und 100 ppm für die Mundspülung. Eine höhere Konzentration kommt bei der Wundversorgung und beim Desinfizieren von Oberflächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, zum Einsatz.
Bei diesen Konzentrationen handelt es sich um ungefähre Richtwerte, die je nach Anwendung und den Empfehlungen des Herstellers variieren können. Deswegen sollte man die Anweisungen zur Anwednung und Dosierung stets sorgfältig befolgen und sich an einen Arzt oder Apotheker wenden.
Darüber hinaus hat HOCl keine anhaltende desinfizierende Wirkung. Das bedeutet, dass es sofort deaktiviert wird, wenn es mit Keimen oder anderen organischen Substanzen in Berührung kommt. Dabei zerfällt es in Salz und Wasser, was den Stoff weniger gefährlich für die Umwelt macht. Der Nachteil ist allerdings, dass es wegen dieser Eigenschaft kontinuierlich eingesetzt werden muss.
Es ist jedoch noch ungewiss, ob der langfristige Einsatz von HOCl toxische Effekte mit sich bringen kann. Weitere Studien sind notwendig, um dies zu untersuchen.
Sicherheitshinweise
Ferner ist es wichtig, HOCl nicht mit anderen Reinigungsmitteln oder Laugen zu mischen. Denn wenn sich der pH-Wert ändert, kann sich HOCl in Chlor (Cl₂) oder Hypochlorit (OCl¯) umwandeln. Diese Stoffe sind bereits in niedrigen Konzentrationen von 1 bis 10 ppm giftig und können Reizungen verursachen.
Was die Lagerung der HOCl-Lösung anbelangt, so sollten sie dicht verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. Der Grund dafür ist, dass HOCl weniger stabil ist und UV-Strahlung, Sonnenlicht, Luft oder höhere Temperaturen (mehr als 25 Grad Celsius) nicht gut verträgt. Das Mittel ist im Allgemeinen drei bis zwölf Monate haltbar.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen und Fragen zur Anwendung und Dosierung wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „This Natural and Safe Solution Can Effectively Kill Viruses and Germs“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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