Guave: Tropische Frucht schützt das Herz und strafft die Haut
Die Guave, Psidium guajava, hat ihren Ursprung in Zentralamerika und ist mittlerweile auch in Deutschland in gut geführten Märkten anzutreffen. Die Frucht zeichnet sich durch eine kleine, ovale Form aus und ist umhüllt von einer hellgrünen oder gelben Schale. Im Inneren verbergen sich viele winzige, essbare Samen, eingebettet in weißes, rosafarbenes oder rotes Fruchtfleisch. Nicht nur die Frucht selbst ist wohlschmeckend, auch aus den Blättern lässt sich ein gesundheitsfördernder Tee zubereiten. Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Extrakte der Blätter, die für eine Vielzahl therapeutischer Anwendungen genutzt werden.
Nutzen und Anwendungen
Seit Langem wird die Guave zur Behandlung verschiedenster Beschwerden eingesetzt, besonders in den tropischen und subtropische Regionen, in denen sie angebaut wird. Ayurveda-Praktizierende nutzen etwa die Guave in den ländlichen Gegenden Indiens erfolgreich zur Behandlung von Infektionen, Malaria, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs, Mangelernährung, Schmerzen und Fieber.
Die Anerkennung des Nährstoffgehalts und der medizinischen Anwendungen der Guave nimmt stetig zu. Die Frucht, die Rinde, die Samen und vor allem die Blätter sind reich an Phytochemikalien, die ihnen vielfältige medizinische Eigenschaften verleihen, darunter antioxidative, entzündungshemmende, antimikrobielle, antidiabetische und antikarzinogene Effekte.
Forschungen bestätigen das Potenzial von Extrakten der Guavenblätter in der Behandlung von Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, parasitären Infektionen und der Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Herzgesundheit
Studien haben gezeigt, dass Guavenblätter dank ihres hohen Gehalts an Antioxidantien und Vitaminen das Herz vor Schäden durch freie Radikale schützen können.
Eine sechswöchige Untersuchung aus dem Jahr 2016, in der Guavenfrüchte mit und ohne Schale an 45 gesunde Universitätsstudenten verabreicht wurden, zeigte, dass die Früchte ohne Schale effektiv den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel senkten. Ferner kam es zu einer Reduktion der Werte des Gesamtcholesterins, der Triglyceride und des LDL (Low-density Lipoprotein), also des „schlechten“ Cholesterins. Gleichzeitig zeigte sich ein Anstieg der HDL (High-density Lipoprotein)-Werte, bekannt als „gutes“ Cholesterin, was für die Herzgesundheit förderlich ist.
Krebsvorbeugung
In einer Reihe von Studien wurde die Guave und ihr Blattextrakt hinsichtlich ihrer Wirkung auf verschiedene Krebsarten untersucht, darunter Krebsarten der Lunge, des Darms, des Gebärmutterhalses, des Magens sowie Knochenmark- und Plattenepithelkrebs. Letzterer ist eine Krebsart, die sich in den flachen Zellen entwickelt, die die äußeren und inneren Oberflächen des Körpers auskleiden. Die in der Guave vorhandenen Antioxidantien, insbesondere Lycopin und Quercetin, tragen dazu bei, freie Radikale zu neutralisieren und somit die Vermehrung von Krebszellen zu unterbinden. Zusätzliche Studien deuten darauf hin, dass der Extrakt der Guavenblätter das Risiko für Prostatakrebs reduziert und das Wachstum von Brustkrebszellen hemmt.
Nierengesundheit
Während die in der Guave vorhandenen Nährstoffe wie Vitamin A, Lutein und Lycopin einen Schutz der Nierenzellen vor oxidativem Stress bieten können, weist das Kidney Care Center in Delhi, Indien, darauf hin, dass der reichliche Kaliumgehalt der Guave für Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen problematisch sein kann. Zusätzlich könnte der hohe Kalziumgehalt in der Guave das Risiko für die Entstehung von Nierensteinen erhöhen.
Hautgesundheit
Die Guavenblätter zeichnen sich durch starke adstringierende (zusammenziehende) Eigenschaften aus, die bewirken, dass sich die Hautzellen bei der Anwendung als Salbe straffen und festigen. Ein Absud aus gekochten Blättern kann zudem den Heilungsprozess von Wunden beschleunigen. Die in den Blättern enthaltenen Antioxidantien sowie die Vitamine A und C tragen dazu bei, die Haut jung und elastisch zu halten und den Alterungsprozess zu verlangsamen. Hinzu kommt, dass Guaven zu etwa 80 Prozent aus Wasser bestehen, was der Haut zusätzliche Feuchtigkeit spendet.
Eine Studie hat aufgezeigt, dass der Extrakt der Guavenblätter dank seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkung effektiv gegen Bakterien vorgeht, die Akne verursachen.
Knochen- und Zahngesundheit
Guave enthält sowohl Kalzium als auch Magnesium, die zusammen zur Erhaltung starker Knochen und Zähne beitragen. Der Verzehr von Guave kann das Risiko von Osteoporose und anderen knochenbezogenen Erkrankungen verringern. Eine Studie mit Ratten, die entweder eine niedrige Knochendichte oder Knochenverletzungen aufwiesen, zeigte eine Verbesserung des Knochenwachstums bei der Fütterung mit Guavenblattextrakt.
Die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften von Guavenblättern helfen, Infektionen zu bekämpfen. Guavenblattsaft kann bei Zahnschmerzen und entzündetem Zahnfleisch Linderung verschaffen.
Diabetes
Labor- als auch klinische Studien legen nahe, dass die in Tee aus Guavenblättern enthaltenen Polyphenole die Aktivität bestimmter Enzyme, die für die Verarbeitung von Kohlenhydraten im Körper verantwortlich sind, dämpfen können. Diese Dämpfung führt dazu, dass die Umwandlung von Kohlenhydraten in Glukose (Einfachzucker) verlangsamt wird, was wiederum den Blutzuckerspiegel um mindestens zehn Prozent senken kann. Experten vermuten daher, dass der regelmäßige Konsum von Guavenblatttee – insbesondere zu den Mahlzeiten – Menschen mit Vorstufen von Diabetes oder mit Diabetes helfen könnte, ihren Blutzucker besser zu kontrollieren.
Frauengesundheit
Viele Frauen leiden unter außergewöhnlich starken Regelschmerzen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde in einer klinischen Studie an 197 Frauen, die unter primärer Dysmenorrhö litten – einer Form von Menstruationsbeschwerden – Guavenblattextrakt während ihrer Periode verabreicht. Die Studie zeigte, dass die tägliche Einnahme von 6 Milligramm des Extrakts zu einer deutlichen Schmerzmilderung führte. In manchen Fällen war die Linderung sogar effektiver als die von herkömmlichen Schmerzmitteln.
Darmgesundheit
Guaven sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, die gesunde Darmbewegungen fördern und Verstopfung vorbeugen. Eine einzige Guavenfrucht enthält 3 Gramm Ballaststoffe.
Risikohinweise
Sollten Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, ist es ratsam, vor der Anwendung von Guavenblattextrakt oder dem Genuss der Frucht Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten:
- Ekzem: Bei direkter Anwendung kann Guavenblattextrakt Hautirritationen hervorrufen.
- Chronische Nierenkrankheit: Ein hoher Kalium- und Kalziumgehalt in Guaven kann die Nieren zusätzlich belasten oder zur Entstehung von Kalziumsteinen beitragen.
- Diabetes: Diabetiker sollten ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig überwachen, wenn sie Guaven verzehren, da diese Früchte zur Senkung des Glukosespiegels beitragen können.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Guava–Global Historical Uses in Treating Toothaches, Menstrual Pain and More“. (deutsche Bearbeitung kr)
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