Zink gegen Superkeime: Neuer Ansatz gegen Antibiotikaresistenzen
Wissenschaftler der Iowa State University haben herausgefunden, dass eine Nahrungsergänzung mit Zink möglicherweise verhindern kann, dass Bakterien antimikrobielle Resistenzgene (AMR) untereinander austauschen. Diese Erkenntnis eröffnet neue Perspektiven im Umgang mit dem wachsenden globalen Gesundheitsproblem der Antibiotikaresistenzen.
„Seit vielen Jahren behandeln wir bakterielle Infektionen mit Antibiotika, doch mittlerweile stehen wir einer zunehmenden Antibiotikaresistenz gegenüber – sogar gegen Reserveantibiotika“, erklärt Melha Mellata, Mikrobiologin an der Iowa State University und Hauptautorin der Studie, gegenüber Epoch Times. „Leider entwickeln wir nicht schnell genug neue Antibiotika, da sich Bakterien mit der Zeit anpassen und resistent werden.“
Die Dimension des Problems ist erheblich: Laut Weltgesundheitsorganisation verursachten AMR-Infektionen im Jahr 2019 weltweit fast 1,3 Millionen direkte Todesfälle und trugen zu fast 5 Millionen Todesfällen bei.
Wie Zink Resistenzen hemmt
Die in „Applied and Environmental Microbiology“ veröffentlichte Studie zeigt, dass Zink die Übertragung von AMR-Plasmiden – kleinen DNA-Ringen, die Resistenzgene enthalten und zwischen Bakterien ausgetauscht werden können – unterdrücken kann.
„Wir arbeiten auch an Impfstoffen, doch die Bakterienstämme, die wir untersuchen, tragen nicht nur Antibiotikaresistenzen, sondern auch Gene, die ihre Krankheitsverbreitung fördern“, erklärt Mellata. „Das bedeutet, dass wir es mit neuen, gefährlicheren Bakterien zu tun haben, die schwerwiegendere Infektionen verursachen können.“
Diese spezifischen Gene helfen Krankheitserregern, Wirte zu infizieren, Krankheiten zu verursachen und sich schnell weiterzuverbreiten. Ein besonders besorgniserregender Aspekt der Antibiotikaresistenz ist, dass Bakterien Resistenzgene austauschen können, sodass bei Patienten bereits vor Behandlungsbeginn mehrere Antibiotika unwirksam sein können.
Die Studie ist die erste, die zeigt, dass Zink die Weitergabe von AMR-Plasmiden zwischen Bakterien verhindern kann. Im Gegensatz zu Antibiotika scheint eine niedrige Dosis Zink dabei die nützlichen Darmbakterien nicht zu beeinträchtigen.
Den Anstoß zur Studie gaben frühere Experimente im Labor von Mellata, bei denen die Wirkung von Probiotika und einem Lebendimpfstoff gegen Salmonellen auf das Mikrobiom von Hühnern untersucht wurde. „Wir stellten fest, dass bei einer Kombination aus Impfstoff und Probiotika deutlich weniger Bakterien Resistenzplasmide trugen“, berichtet Mellata. Diese Beobachtung führte dazu, dass das Team weitere Nahrungsergänzungsmittel untersuchte, darunter auch Zink.
„Wir haben viele verschiedene Ergänzungsmittel getestet, darunter auch Vitamine, und Zink erwies sich dabei als besonders wirksam.“
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Zinc May Help Combat Antibiotic Resistance in Bacteria: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)
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