Wissenschaft zeigt: Psychische Gesundheit beeinflusst Krebsverlauf stärker als gedacht

Überraschende Heilungserfahrungen, die Hoffnung machen und zum Nachdenken anregen.
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Die Bedeutung von Lebensstil und Denkweise bei Erkrankungen.Foto: simonapilolla/ iStock
Von 30. Dezember 2024

In ihrem Buch „9 Wege in ein krebsfreies Leben: Wahre Geschichten von geheilten Menschen“ schildert Kelly Turner, Forscherin und Dozentin im Bereich der integrativen Onkologie sowie Gründerin des Radical Remission Project, beeindruckende Geschichten von Menschen, die den Krebs überlebt haben – darunter auch die von Saranne Rothberg.

Im Jahr 1993 stand die junge Mutter Rothberg vor enormen Herausforderungen: eine belastete Ehe, schwer kranke Familienmitglieder und ein stressiger Job als TV-Beraterin. Gleichzeitig kämpfte sie mit einer Brustinfektion, die sich später als bösartiger Tumor herausstellte. Erst im Jahr 1999 wurde der Krebs diagnostiziert – im fortgeschrittenen Stadium 4.

Zu diesem Zeitpunkt war Rothberg alleinerziehend und kümmerte sich um ihre fünfjährige Tochter. Diese Verantwortung wurde zu ihrem größten Antrieb, nicht aufzugeben. Inspiriert von Norman Cousins, der Lachen als Therapie propagiert, begann sie, Comedy-Videos von Eddie Murphy anzusehen. Sie stellte fest, dass das Lachen ihre Ängste und Traumata linderte. Gemeinsam mit ihrer Tochter machte sie es sich zur Aufgabe, täglich zu lachen und humorvolle Aktivitäten zu unternehmen.

Neben Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapien fand Rothberg in dieser Phase ihre Berufung. Sie gründete die ComedyCures Foundation, die Patienten mit Freude, Humor und Hoffnung unterstützt und damit die Genesung fördern will. Für Rothberg war der Krebs ein Weckruf, ihr Leben nach positiven Werten wie Glück und Fairness auszurichten. Sie vertiefte auch ihre Spiritualität.

Ein weiterer Meilenstein war ihre Behandlung mit tibetischen Kräutern, verordnet von dem bekannten Heilpraktiker Yeshi Dhonden. Dieser bescheinigte ihr bei einem persönlichen Treffen, dass es ihr „sehr gut“ gehe. Rothberg führte dies auf ihre optimistische Einstellung und ihr tägliches Lachen zurück. Sie hatte das Gefühl, dass die Kräuter ihr Immunsystem stärkten und ihre Tumore schrumpfen ließen. Nach 18 Monaten war der Krebs im Jahr 2001 vollständig verschwunden.

Für Rothberg waren jedoch nicht die Therapien allein der Schlüssel zu ihrer Heilung. Sie ist überzeugt, dass der Humor und die Freude, die sie durch die Comedy erlebte, ihr die Kraft gaben, die schulmedizinische Behandlung durchzustehen. Heute lebt sie krebsfrei, ist erneut verheiratet und Mutter von drei Kindern.

Ein depressiver Gemütszustand verringert Überlebenschancen bei Krebs

Eine Studie, die 2022 in der Fachzeitschrift „Cancer Medicine“ veröffentlicht wurde, untersuchte 2.263 Krebspatienten und kam zu dem Ergebnis, dass der seelische Zustand – konkret Stress, Angst und Depression – einen stärkeren Einfluss auf das Krebswachstum, die Behandlung und das Überleben hat als viele soziale Faktoren. Dazu zählen Einkommen, Kinderzahl, berufliche Situation, Bildungsgrad und Wohnverhältnisse.

Die Autoren der Studie schreiben, dass sich aktuelle Diagnose- und Behandlungsverfahren stark auf biologische Werte wie den Hämoglobinspiegel konzentrieren. Psychische oder soziale Belastungen bleiben dabei oft unbeachtet – obwohl sie wichtige Faktoren sind, die bei der Erstellung individueller Behandlungspläne berücksichtigt werden sollten.

Lebensstil und Denkweise: Grundlegende Faktoren

Ein im Journal of Clinical Oncology veröffentlichter Bericht fasste die Lebensstilentscheidungen und Überlebensraten von 2.230 Brustkrebsüberlebenden zusammen.
Diese Studie fand vier Hauptbereiche, die das Wohlbefinden einer Person beeinflussen und im Zusammenhang mit dem Ausgang ihrer Krebserkrankung stehen.

Der erste Bereich ist das körperliche Wohlbefinden. Bewegung, Schlaf, Energiespiegel, Grad der Beschwerden, Essgewohnheiten und sexuelle Funktionsfähigkeit sind allesamt Teil der körperlichen Gesundheit.

Der zweite Bereich ist das psychische Wohlbefinden. Dabei heißt es in dem Bericht, Krebspatienten sollten negative Gefühle, psychische Belastungen oder negative Selbstbilder so gut wie möglich vermeiden und stattdessen Gewohnheiten entwickeln, die ihre kognitiven Funktionen verbessern.

Der dritte Bereich ist das soziale Wohlbefinden. Einer der wichtigsten sozialen Faktoren sind zwischenmenschliche Beziehungen. Dazu gehört auch die gemeinsame Freizeitgestaltung mit Familie und Freunden. Die soziale Unterstützung während des Krankheits- und Heilungsprozesses durch Familie und Freunde kann den psychischen Zustand einer Person nachweislich verändern.

Der vierte Bereich ist das materielle Wohlbefinden, einschließlich der Wohn- und Finanzsituation, die sich beide auf das Stressniveau einer Person auswirken können.

Laut einer 2012 veröffentlichten Studie kann psychosoziale Betreuung Krebspatienten auch nach Abschluss ihrer konventionellen Behandlung helfen.
Studien haben gezeigt, dass Stressbewältigung, wie zum Beispiel Entspannungsübungen, Meditation, Aufklärung der Patienten über psychologische Prinzipien und das Mitteilen von Gefühlen, positive Ergebnisse bei der Reduzierung von Depressionen, Müdigkeit und Angst vor einem Rückfall zeigte.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Stress abzubauen, darunter das Beseitigen von Stressfaktoren, Meditieren oder Yoga, ausreichend guter Schlaf und Sport.

Was ausreichend guten Schlaf betrifft, so sind laut Lorenzo Cohen, Professor für allgemeine Onkologie und Verhaltensforschung und Leiter des Programms für integrative Medizin am Krebszentrum der Universität von Texas, MD Anderson, acht Stunden Schlaf „eine hervorragende Abwehr gegen Stress“.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Cancer—Catastrophe or Opportunity? Changing Your Mindset Helps You Fight It“. (deutsche Bearbeitung kr)



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