Verborgene Risiken von Weißmehl: Tipps für eine gesündere Ernährung

Weißmehl ist zwar beliebt, könnte aber langfristig unserer Gesundheit schaden, da wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe fehlen und es das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.
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Weißmehl oder Vollkorn? Kleine Veränderungen, große Wirkung für Ihre Gesundheit.Foto: Angelika Heine/ iStock
Von 23. November 2024

Viele Lebensmittel bestehen aus raffiniertem Weizen und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch der regelmäßige, langfristige Konsum dieser Produkte kann sich nachteilig auf unsere Gesundheit auswirken.

Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Vollkornprodukten wird empfohlen, um eine ausgewogenere Nährstoffzufuhr und eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels zu gewährleisten.

Vorteile von Weißmehl

Leichte Verdaulichkeit
Bei der Herstellung von Weißmehl werden Kleie und Keim des Weizenkorns entfernt. Dadurch enthält es weniger Ballaststoffe und ist leichter verdaulich als Vollkornprodukte. Dies ist vor allem für Menschen mit empfindlicher Verdauung – wie Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Magen-Darm-Beschwerden – von Vorteil.

Angenehmer Geschmack
Weißmehlprodukte sind geschmacklich mild und haben eine weiche, glatte Textur. Daher eignen sie sich ideal für beliebte Lebensmittel wie Gebäck, Kekse oder Nudeln.

Längere Haltbarkeit
Da Weißmehl weniger Fett und Wasser enthält, ist es länger haltbar und einfacher zu lagern als Vollkornmehl.

Nachteile von Weißmehl

Trotz der genannten Vorteile birgt Weißmehl gesundheitliche Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Verlust wichtiger Nährstoffe
Durch die Entfernung von Kleie und Keim gehen viele wertvolle Nährstoffe wie B-Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe verloren. Eine Ernährung, die stark auf Weißmehl basiert, kann langfristig zu einem Mangel an Nährstoffen wie B-Vitaminen, Eisen und Magnesium führen.

Erhöhtes Diabetes-Risiko
Weißmehlprodukte lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Die Bauchspeicheldrüse muss daraufhin große Mengen Insulin produzieren, um den Zucker im Blut zu regulieren. Diese Belastung kann langfristig zu einer Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse führen, was das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht.

Studien zeigen, dass kohlenhydratarme, ballaststoffreiche Alternativen – wie spezielle Nudeln mit reduziertem Stärkegehalt – den Blutzuckeranstieg nach Mahlzeiten deutlich reduzieren können, sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Typ-2-Diabetikern.

Mangel an Ballaststoffen
Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, insbesondere für die Darmfunktion. Sie fördern die Verdauung, beugen Verstopfung vor und helfen, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Weißmehl enthält nur wenig Ballaststoffe. Menschen, die sich hauptsächlich von Weißmehlprodukten ernähren, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Verstopfung und Stoffwechselstörungen wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und erhöhten Blutzucker. Diese Faktoren können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose und Herzinfarkt erhöhen.

Eine 2023 in der Fachzeitschrift „Food & Function“ veröffentlichte Metaanalyse mit 1,6 Millionen Teilnehmenden zeigt: Eine hohe und vielseitige Ballaststoffaufnahme – insbesondere aus Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten – senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und die allgemeine Sterblichkeit. Ballaststoffe aus Getreide und unlöslichen Fasern wirken dabei besonders positiv.

Gesunde Alternativen zu Weißmehl

Hier sind einige Tipps, wie Sie Weißmehl durch gesündere Alternativen ersetzen können:

Vollkorn-Weizenmehl verwenden
Vollkorn-Weizenmehl enthält noch alle wertvollen Bestandteile des Korns – die Kleie und den Keim. Es ist reich an Ballaststoffen, B-Vitaminen, Vitamin E sowie wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink. Sie können es für Brötchen, Brot oder Nudeln verwenden und damit Weißmehl ersetzen.

Schrittweises Umstellen durch Mischung
Eine einfache Möglichkeit, sich an den Geschmack von Vollkorn zu gewöhnen, ist eine Mischung aus 50 Prozent Vollkornmehl und 50 Prozent Weißmehl. So steigern Sie den Nährstoffgehalt, ohne den Geschmack drastisch zu verändern.

Geschmack verfeinern
Verleihen Sie Vollkornprodukten durch die Zugabe von Nüssen, Samen oder Gewürzen eine besondere Note. Wenn Sie Vollkornbrot bisher nicht mochten, probieren Sie Varianten mit Nüssen oder Körnern – diese schmecken oft überraschend gut.

Vollkorn- und Mehrkornprodukte
Bei Lebensmitteln wie Brot, Nudeln oder Reis gibt es zahlreiche Alternativen zu Weißmehlprodukten: brauner Reis, Quinoa, Buchweizen oder Dinkel. Vollkornprodukte sind nicht nur reich an Ballaststoffen, sondern auch an wichtigen Nährstoffen. Eine Harvard-Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass bereits 16 Gramm Vollkorn täglich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 7 Prozent senken können.

Tipp: Mehr Vielfalt in der Ernährung
Versuchen Sie, mehr Abwechslung in Ihre Ernährung zu bringen, und probieren Sie verschiedene Vollkornsorten aus. Mit nährstoffreichen Alternativen tun Sie nicht nur Ihrer Gesundheit etwas Gutes, sondern entdecken vielleicht auch neue Lieblingsgerichte.

Über den Autor

Dr. Jingduan Yang ist Neurologe, Psychiater und Experte für Akupunktur sowie chinesische und integrative Medizin. Er gründete das Yang-Institut für Integrative Medizin, die Tao-Klinik für Akupunktur und das American Institute of Clinical Acupuncture. Außerdem ist er Leiter des Northern Medical Center in Middletown, New York.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Hidden Risks in Refined Wheat Flour: Tips on How to Eat for Better Health“. (deutsche Bearbeitung kr)



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