TK-Chef verlangt Abbau von Klinikbetten

Epoch Times3. Januar 2021

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, fordert auch nach den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie einen Abbau von Betten in den Krankenhäusern. „Wir haben zu viele Klinikbetten in Deutschland“, sagte Baas dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Es gehe aber nicht um den Abbau von Intensivbetten.

„Es geht um normale Stationen, die nach dem Motto `Alle Kliniken machen alles` mit möglichst vielen Patienten belegt werden“, sagte er. So gebe es zum Beispiel zu viele medizinisch unnötige Rücken-, Knie oder Hüftoperationen. „Hier braucht es Planung und Koordination statt Wildwuchs, sonst gefährdet es die Qualität der Behandlung und kostet die Versichertengemeinschaft Milliarden“, warnte er.

Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine bundesweite Vernetzung der Kliniken sei. „Wir brauchen also beim Thema Bedarfsplanung einen größeren Radius als die Länderebene oder gar noch kleinere Ausschnitte. Dabei sollte dann auch festgelegt werden, wie viele Intensivbetten in welchen Regionen für Katastrophen in Reserve gehalten werden“, forderte Baas.

Die Zahl der Patienten, die Video-Sprechstunden für eine Behandlung beim Arzt nutzen, ist nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) während der Corona-Pandemie rapide gestiegen.Im vierten Quartal 2019 hätten demnach nur 23 TK-Versicherte eine reine Video-Sprechstunde genutzt, ohne zusätzlich persönlich in der Praxis gewesen zu sein, so Jens Baas.

Diese Zahl stieg nach seinen Angaben von Januar bis März 2020 auf 2.732 und im zweiten Quartal bis Juni dann auf 19.701 Patienten. Baas sprach von einem „geradezu explosionsartigen“ Anstieg und einem „enormen Schub bei der Digitalisierung“.

Der TK-Chef erwartet, dass sich der Anstieg fortsetzen wird. „Ich gehe davon aus, dass die Zahlen weiter wachsen, auch wenn die Pandemie vorbei ist. Denn es macht generell wenig Sinn, sich bei Erkältungskrankheiten für eine Krankschreibung stundenlang ins Wartezimmer setzen zu müssen“, sagte er. (dts)



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