Spahn warnt erneut vor voreiliger Zulassung von Corona-Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut vor einer voreiligen Zulassung von Corona-Impfstoffen gewarnt. Schnellzulassungen seien „unverantwortlich“, da solche Impfstoffe für Millionen Menschen gedacht seien, sagte Spahn am Freitag dem Portal „Focus Online“. „Da muss Sicherheit oberste Priorität haben.“
Dass der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca seine klinischen Tests wegen Erkrankung eines Probanden vorsorglich unterbrochen habe, „bestätigt mich, dass man vor der Zulassung von Impfstoffen Phase-3-Tests mit tausenden von freiwilligen Probanden abwarten muss“, sagte Spahn.
Weltweit wird mit Hochdruck an Impfstoffen geforscht. Der gemeinsam von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Corona-Impfstoff zählt zu den wenigen weltweit, die sich bereits in der letzten Phase der klinischen Studien befinden. Unterbrechungen von klinischen Prüfungen sind allerdings nicht ungewöhnlich.
Spahn rechnet damit, dass in der Anfangsphase wahrscheinlich nicht genügend Impfstoff für alle zur Verfügung stehen werde. Deshalb arbeite die Ständige Impfkommission an Vorschlägen, „wer zuerst geimpft werden sollte“. Spahn nannte in diesem Zusammenhang diejenigen, die beruflich einem Risiko ausgesetzt sind, wie Pflegende oder Ärzte, Risikogruppen wie Hochbetagte oder Menschen mit Vorerkrankungen. (afp)
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