Rechtsseitiger Darmkrebs: Joghurt senkt das Risiko der Erkrankung

Menschen, die mindestens zwei Portionen Joghurt pro Woche aßen, hatten eine um 20 Prozent niedrigere Rate von rechtsseitigem Darmkrebs, einer Krebsart, die auch zunehmend bei jüngeren Leuten diagnostiziert wird.
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Das Schlüsselwort lautet Bifidobakterien.Foto: ji_images/iStock
Von 5. März 2025

Die Arztpraxen sind überfüllt. Es ist schwer, Termine zu bekommen. Umso wichtiger wird es, das Wohl und Weh des eigenen Körpers wieder mehr selbst in die Hand zu nehmen.

Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Ernährung, am besten so unbehandelt wie möglich. Eine Schlüsselrolle bei der Gesunderhaltung des Darms könnte einfachem Joghurt zukommen.

Eine Studie, die kürzlich in „Gut Microbes“ veröffentlicht wurde, untersuchte Daten aus Studien, welche die Teilnehmer über einen Zeitraum von etwa fünf Jahrzehnten begleiteten.

„Unsere Studie liefert einzigartige Belege für den potenziellen Nutzen von Joghurt“, so der korrespondierende Autor Dr. Shuji Ogino, Leiter des Programms für molekulare pathologische Epidemiologie in der Abteilung für Pathologie am Brigham and Women’s Hospital, in einer Erklärung.

Joghurt könnte das Risiko einer bestimmten Art von Darmkrebs um 20 Prozent senken, so die neue Studie, für die mehr als 130.000 Angehörige der Gesundheitsberufe über Jahrzehnte hinweg beobachtet wurden.

Zwei oder mehr Portionen

Die Studie fand keinen ausreichend starken Zusammenhang zwischen Joghurt und dem allgemeinen Darmkrebsrisiko, um als statistisch signifikant zu gelten, was bedeutet, dass das Ergebnis zufällig sein könnte.

Es wurde jedoch festgestellt, dass Menschen, die mindestens zwei Portionen Joghurt pro Woche aßen, eine um 20 Prozent niedrigere Rate einer bestimmten Art von Tumor aufwiesen, der sich auf der rechten Seite des Dickdarms befindet und positiv auf Bifidobacterium-Bakterien getestet wurde.

Tumore auf der rechten Seite verursachen oft weniger auffällige Symptome wie Blutungen, was zu einer späteren Diagnose, wenn sich der Krebs bereits ausgebreitet hat, und somit zu schlechteren Überlebenschancen führt.

Die Teilnehmer gaben alle vier Jahre anhand eines detaillierten Fragebogens zu ihrer Ernährung an, wie viel Joghurt (natur und aromatisiert) sie verzehrten. Die Studie gibt jedoch nicht an, ob eine Sorte einen größeren Nutzen gegen Darmkrebs bietet.

Bifidobakterien sind nützliche Bakterien, die häufig in Joghurt vorkommen. Diese Bakterien unterstützen die Verdauung von Ballaststoffen, helfen, Infektionen zu verhindern, und produzieren wichtige Vitamine, darunter Folsäure und einige Vitamine des B-Komplexes.

Umgekehrt wurde ein niedriger Bifidobakterienspiegel mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Zöliakie, Fettleibigkeit, Diabetes und Allergien in Verbindung gebracht.

Schutzbarriere des Darms stärken

Die Bakterien im Joghurt können dazu beitragen, ein gesundes Darmgleichgewicht herzustellen, indem sie die Schutzbarriere des Darms stärken und das Risiko für Darmkrebs senken. Die im Joghurt enthaltenen Bifidobakterien können dazu beitragen, das Risiko zu senken, indem sie schädliche Bakterien bekämpfen und die Darmgesundheit und Immunität verbessern.

Bifidobakterien tragen zu einer gesunden Darmumgebung bei, indem sie kurzkettige Fettsäuren produzieren, die verschiedene positive Auswirkungen auf die Darmschleimhaut, Entzündungen und die allgemeine Darmfunktion haben.

Darmkrebs ist eine Krebsart, die sich im Dickdarm oder Rektum entwickelt. Während sie in der Vergangenheit häufiger bei älteren Erwachsenen auftrat, steigt die Zahl der Neuerkrankungen bei jüngeren Erwachsenen.

Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der Diagnosen bei unter 50-Jährigen zunimmt.

Weitere Forschung erforderlich

„Es wird schon seit langer Zeit angenommen, dass Joghurt und andere fermentierte Milchprodukte der Magen-Darm-Gesundheit zuträglich sind“, so der Co-Senior-Autor Dr. Tomotaka Ugai von der Abteilung für Pathologie am Massachusetts General Hospital und der Abteilung für Epidemiologie an der Harvard T.H. Chan School of Public Health in der Erklärung.

„Unsere neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass dieser schützende Effekt spezifisch für Bifidobacterium-positive Tumore sein könnte.“

Dr. Andrew T. Chan vom Massachusetts General Hospital betonte, dass diese Studie die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Darmbakterien und dem Risiko für Darmkrebs verdeutlicht. Er fügte hinzu, dass die Ergebnisse neue Wege für die Forschung eröffnet, insbesondere für die Frage, wie diese Faktoren das Risiko für Darmkrebs bei jüngeren Bevölkerungsgruppen beeinflussen.



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